*Wenn Sie am 21. März bei der Eröffnungsveranstaltung an der Freien Universität dabei sein möchten, melden Sie sich unbedingt bis zum 13. März an, da für diese durch den Besuch des Bundespräsidenten besondere Sicherheitsmaßnahmen gelten.
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Der Kongress Armut und Gesundheit schafft seit 1995 ein kontinuierliches Problembewusstsein für gesundheitliche Ungleichheit in Deutschland. An vier Veranstaltungstagen tauschen sich Akteur*innen aus Politik, Wissenschaft, Gesundheitswesen, Praxis und Selbsthilfe zu Themen gesundheitlicher Ungleichheit aus. Aktuelle Forschungsergebnisse werden ebenso diskutiert und vertieft wie neue Strategien, Lösungsansätze und Erfahrungen. Die vergangenen Kongresse haben bereits eine Vielzahl neuer Kooperationen auf den Weg gebracht und Entwicklungen und Diskussionen angestoßen.
Mit dem Engagement aller Akteur*innen und Teilnehmenden des Kongresses erfährt eine heterogene Gruppe von Menschen eine Lobby, die oftmals wenig Unterstützung erhält.
Bundesweit gibt es ein starkes Engagement von Menschen, die von Armut betroffen sind oder waren und die den Kampf für ihr Recht auf Teilhabe in gesellschaftliche Entscheidungsprozesse selbst in die Hand genommen haben. Menschen mit Armutserfahrungen erleben Ausgrenzung, soziale Benachteiligung und Diskriminierung. Ohne die Möglichkeit am sozialen und kulturellen Leben teilzunehmen, ziehen sich Menschen immer mehr zurück, erleben Einsamkeit und sind einem höheren Risiko ausgesetzt für physische und psychische Erkrankungen. Diese engagierten Menschen nehmen wahr, dass sie nicht gehört werden und dass ein Konzept der Armutsbekämpfung auf politischer Ebene wenig erkennbar ist. In unserer Gesellschaft entwickelt sich derzeit eine Schieflage und große soziale Ungleichheit. Es gibt immer mehr Menschen, die an den Rand der Gesellschaft gedrängt werden. Armut ist kein selbstverschuldetes, sondern ein strukturelles Problem in unserer Gesellschaft, was auch nur in gesamtgesellschaftlicher Anstrengung angegangen werden kann. In dieser Veranstaltung werden Menschen von ihren Erfahrungen berichten und ins Gespräch kommen mit Mareice Kaiser (Journalistin und Autorin) und mit Wolfgang Strengmann-Kuhn (MdB, Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen, Obmann im Ausschuss für Arbeit und Soziales und Armutsforscher). Gemeinsam soll ergründet werden, wie die Perspektiven von Menschen mit Armutserfahrung stärker in gesellschaftliche und politische Entscheidungsprozesse berücksichtigt werden können. Welche unterstützenden Rollen können hierbei Journalist*innen und Politiker*innen übernehmen, um für die Lebensumstände und Bedarfe der Menschen in der Öffentlichkeit zu sensibilisieren. Was braucht es aus Sicht der politischen Akteur*innen, damit die Perspektiven der Menschen in Zukunft mehr berücksichtigt werden können. Was braucht es aus Sicht der Menschen mit Armutserfahrungen, damit eine Zusammenarbeit bei der Armutsbekämpfung gelingen kann. Um sich für den Kampf um mehr Teilhabe an gesellschaftlichen Entscheidungsprozessen engagieren zu können, benötigen die Menschen organisatorische, finanzielle und psychische Ressourcen. Ohne finanzielle Unterstützung gibt es z.B. keine Infrastruktur für Kommunikation und Vernetzung. Welche Unterstützungsstrukturen können herfür aufgebaut werden. Welche Faktoren wirken sich auf die Gesundheit verschiedener Gruppen von Migrant*innen und auf ihren Zugang zur Gesundheitsversorgung aus? Und welche politischen Gestaltungs- und Fördermöglichkeiten ergeben sich daraus? Dieser Workshop geht den o.g. Fragen zunächst anhand von drei kurzen Beiträgen nach, die sich auf unterschiedliche Kategorien migrantischer Menschen in Deutschland beziehen: Der erste Beitrag untersucht den Einfluss sozialer Unterstützung auf die subjektive Gesundheit von Menschen mit kroatischer, polnischer, rumänischer, syrischer und türkischer Staatsangehörigkeit. Der zweite Beitrag fasst zusammen, wie sich verschiedene Zugangsmodelle zu gesundheitlicher Versorgung für Geflüchtete – Behandlungsschein, elektronische Gesundheitskarte, regulärer Zugang – auswirken. Und der dritte Beitrag formuliert auf Grundlage von Erfahrungen in der medizinischen Versorgung nicht-versicherter Menschen Verbesserungsvorschläge für einen besseren Zugang zur regulären Gesundheitsversorgung von Migrantinnen und Migranten in prekären Lebenslagen. Im Anschluss wollen wir gemeinsam mit den Workshopteilnehmenden diskutieren, welche Unterschiede es zwischen (und innerhalb?) verschiedener Gruppen migrantischer Menschen gibt - z.B. hinsichtlich gesundheitlicher Bedarfe, Risiken und Barrieren – und welche Gemeinsamkeiten? Was bedeutet dies für die Forschung, und was für die Formulierung von Empfehlungen für die Praxis? An wen sollten sich politische Handlungsforderungen richten, welche Allianzen bieten sich hierbei an, und welche Erfahrungen und Erfolgsgeschichten gibt es? Wir freuen uns auf einen regen Ideen- und Erfahrungsaustausch zu diesen und weiteren Fragen. Hintergrund: Methode: Ergebnisse: Lessons learned: Hintergrund: Projektbeschreibung/Methode: Schlussfolgerung: Diskussionsbeitrag/Lessons Learned: Die extremen Folgen des Klimawandels zwingen Gesellschaft und Politik dazu, die Umwelt im Sinne des Planetary Health Konzepts als zentralen Einflussfaktor der Bevölkerungsgesundheit zu betrachten. Damit wird der Public Health Ansatz gestärkt, den Fokus auf die Verhältnisse zu lenken, die unsere Gesundheit direkt beeinflussen und unser Verhalten formen. Klimagesundes Verhalten kann auf der individuellen Ebene nur dann zeitnah und erfolgreich umgesetzt werden, wenn adäquate Rahmenbedingungen dafür geschaffen werden. Hochschulen bieten die Möglichkeit für das Thema Klima und Gesundheit zu sensibilisieren, sich zu vernetzten und Multiplikator*innen für die Arbeitswelt auszubilden. Das Konzept „Planetary Health“ bietet hier einen ganzheitlichen Ansatz. Durch Workshops und in die Lehre integrierte Beiträge, konnten an der HAW Hamburg erste Schritte in diese Richtung gegangen werden. Gemeinschaftsaktionen z.B. klimafreundliches Gardening und Buffet bei Veranstaltungen, können zudem ein positives Mindset schaffen. Aus den Erfahrungen des über 20jährigen Aufbaus des Kooperationsverbunds „Gesundheitliche Chancengleichheit“ wird berichtet. Im Zentrum steht die Entwicklung der Good Practice Kriterien für eine soziallagenbezogene Gesundheitsförderung. Upstream- und Downstream- Strategien müssen miteinander kombiniert werden. Es werden Lösungen erörtert, die eine bevölkerungsweite Umsetzung von gesundheitsfördernden Maßnahmen innerhalb von Klimaschutz und Klimaanpassung wahrscheinlicher machen. Hintergrund: Projektbeschreibung: Ergebnisse: Die Ergebnisse zeigen zudem ein Meinungsbild zu verhältnispräventiven Maßnahmen, die zur Entlastung bei Hitzestress beitragen oder das gesundheitliche Risiko gefährdeter Personen reduzieren können. Lessons Learned: Das von der AOK Rheinland/Hamburg – Die Gesundheitskasse geförderte Projekt CamPuls für Studierendengesundheit an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW) in Hamburg, hat zusammen mit der Deutschen Allianz Klimawandel und Gesundheit (KLUG) im SoSe 2022 eine digitale Workshopreihe zum Thema Planetary Health (PH) durchgeführt. An 5 Terminen, standen folgende Themen im Fokus: Einführung in das Thema Klimawandel und Gesundheit, körperliche Aktivität, Ernährung, Psyche und Klimawandel/Klimakommunikation und aktiv werden. Insgesamt waren 64 Angehörige der HAW zu den digitalen Workshops angemeldet. Die Teilnehmenden variierten je nach Thema. Ideen wurden dokumentiert und am Ende diskutiert. Kurzprotokolle und Videos vom Input konnten allen Angemeldeten zur Verfügung gestellt werden. Das Feedback der Teilnehmenden war sehr positiv, die Teilnehmendenzahl blieb jedoch nicht stabil. Folgende Aktivitäten sind auf Basis der Ergebnisse der Workshop-Reihe im WiSe 2022/23 an der HAW geplant: Einrichtung und Pflege einer internen Kommunikationsplattform, Vernetzung mit Forschung und Projekten, Aktionstage z.B. Pflanztage auf dem HAW Gelände, klimafreundliches Buffet auf Großveranstaltungen an der HAW, Aufarbeitung der Workshop-Inhalte für Instagram und die HAW-Webseite von CamPuls. Wie können wir Gemeinschaftsaktionen zum Thema PH niederschwellig, partizipativ und nachhaltig in Hochschulen etablieren? Hintergrund/Fragestellung: Schlussfolgerung/Ergebnisse: Input Good Practice-Kriterien Iris Grimm / Zentrum für Prävention und Gesundheitsförderung (ZPG) im Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) / Germany In der Synopse werden die zwölf "Kriterien für gute Praxis der soziallagenbezogenen Gesundheitsförderung" des Kooperationsverbundes Gesundheitliche Chancengleichheit anderen Quellen gegenüber gestellt. Zum Einstieg in die Session werden die Qualitätskriterien aus Perspektive der Arbeitsgruppe „Qualitätsentwicklung und Good Practice des Kooperationsverbundes Gesundheitliche Chancengleichheit“ vorgestellt. Von der frühen Jugend bis zum jungen Erwachsenenalter wird der Grundstein für die spätere Gesundheitsbiografie und gesellschaftliche Teilhabe gelegt. Vor diesem Hintergrund widmet sich die Session der gesundheitlichen Entwicklung junger Menschen im Alter von 10-24 Jahren auf Basis quantitativer und qualitativer Daten. Fragestellung: Methode: Ergebnisse: Diskussionsbeitrag: Hintergrund/Fragestellung: Projektbeschreibung/Methode: Diskussionsbeitrag/Lessons Learned: Hintergrund/Fragestellung: Projektbeschreibung/Methode: Schlussfolgerung/Ergebnisse: Diskussionsbeitrag/Lessons Learned: Hintergrund/Fragestellung: Projektbeschreibung/Methode: Schlussfolgerung/Ergebnisse: Diskussionsbeitrag/LessonsLearned: In dieser Veranstaltung wird das Tool Mentimeter der schwedischen Firma Mentimeter AB, Tulegatan 11, SE-113 86 Stockholm, Schweden genutzt. Wenn Sie das Tool nutzten, werden Sie zu einem externen Server weitergeleitet. Es gelten die Datenschutzhinweise von https://www.mentimeter.com/privacy. Die Teilnahme ist freiwillig. Die Verbesserung der Gesundheit und der Gesundheitsversorgung von Menschen im ländlichen Raum ist eine aktuelle Herausforderung der Prävention und Gesundheitsförderung. In dieser Session werden Erfahrungen aus vier Praxisprojekten hinsichtlich der Umsetzung, der Verstetigung sowie der Effekte auf die Gesundheit und der sozialen Teilhabe geschildert. Im ersten Beitrag werden die Projekte GESTALT Get 10 und BIG 5 vorgestellt, welche in 13 Kommunen Strukturen zur Bewegungsförderung für Personen 60+ und Frauen in schwierigen Lebenslagen auf- bzw. ausbauen. Kommunale Projektmitarbeitende berichten gemeinsam mit dem wissenschaftlichen Team über ihre Erfahrungen bei der Implementierung. Der nächste Beitrag befasst sich mit dem durch das Präventionsgesetzt initiierte Programm „Gesunde Kommune“ der AOK Bayern, das in einer Oberpfälzer Kommune für Personen 60+ fünf Jahre umgesetzt wurde. Berichtet wird über die Herausforderungen bei der Projektumsetzung, die Zielgruppenerreichbarkeit und Projektverstetigung. Abschließend wird mit dem Projekt HEAL ein innovatives Verkehrskonzept präsentiert, welches die Alltagsmobilität und soziale Teilhabe insbesondere von mobilitätseingeschränkteren Personen erhöhen soll. Mit einem autonomen, nachfrageorientiert abrufbaren Shuttlebus soll die Erreichbarkeit von öffentlichen Einrichtungen und der medizinischen Versorgung verbessert werden. In einer abschließenden Plenumsdiskussion sollen die Ergebnisse mit weiteren Erfahrungen aus dem Publikum ergänzt und diskutiert werden. Hintergrund/Fragestellung: Projektbeschreibung/Methode: Schlussfolgerung/Ergebnisse: Diskussionsbeitrag/Lessons Learned: Nach einer gemeinsamen Einführungsrunde mit Impulsvortrag und visueller Vorstellung eines Best-Practice-Beispiels, werden im Format eines World Cafés vier Thementischen eröffnet. Im interaktiven Format werden die erforderlichen Säulen zur Umsetzung des Präventionsprojekt „3F – Fit for Family“ vorgestellt und diskutiert. Nach 15 Minuten ist ein Thementisch-Wechsel vorgesehen. Abschließend werden die zusammengefassten Ergebnisse präsentiert. Hintergrund: Thementisch 1 „Wie kann Kooperation im Gesundheitssektor gelingen?“ Die gelungene Zusammenarbeit von Kinderturnstiftung und Kaufmännischer Krankenkasse am Beispielprojekt "3F – Fit for Family". „Wie implementiere ich Bewegung im Alltag von Familien?“ Inspirierende Erfahrungswerte und Best-Practice Umsetzungsbeispiele aus den Projektstandorten. „Wie man ganzheitlich die Entwicklung über Sprache und Bewegung im Alltag unterstützen kann.“ „Was benötige ich für eine gelungene Evaluation im Non-Profit- Projekt?“ Disclaimer In dieser Veranstaltung wird das Tool Mentimeter der schwedischen Firma Mentimeter AB, Tulegatan 11, SE-113 86 Stockholm, Schweden genutzt. Wenn Sie das Tool nutzten, werden Sie zu einem externen Server weitergeleitet. Es gelten die Datenschutzhinweise von https://www.mentimeter.com/privacy. Die Teilnahme ist freiwillig. Die Gesundheitsförderung mit Arbeitslosen hat mit dem Präventionsgesetz sektorenübergreifende Impulse erhalten. Das bundesweite Programm zur Verzahnung von Arbeits- und Gesundheitsförderung steht mit der Kooperation von gesetzlichen Krankenkassen, Jobcentern, Agenturen für Arbeit und kommunalen Partner*innen an der Schnittstelle. In der modellhaften Projektumsetzung wurden Erfahrungen gesammelt, wie Arbeits- und Gesundheitsförderung gut ineinandergreifen können, auf die in der Fortführung des Programms nun aufgebaut werden kann. Ziel des Programms zur Verzahnung von Arbeits- und Gesundheitsförderung ist es, Menschen in Arbeitslosigkeit in ihrer Gesundheit zu stärken. Wie das gelingen kann, wird in drei parallelen Kleingruppen mit den Teilnehmenden am Beispiel von bewährten Ansätzen aus der bisherigen Projektumsetzung diskutiert. Die Ansätze eint, dass sie Zugangswege mit Bedarfsermittlung und Wege in die kommunale Angebotslandschaft kombinieren und verhaltenspräventive Ansätze mit Strukturaufbau. Die abschließenden Plenumsdiskussion baut auf den Austausch in den Kleingruppen auf. Es wird diskutiert, welche Erkenntnisse aus der modellhaften Projektumsetzung nutzbar sind, um die Verzahnung von Arbeits- und Gesundheitsförderung weiterzuentwickeln. Gesundheitslotsinnen und -lotsen sprechen Menschen in Arbeitslosigkeit im Kontext von Maßnahme der Arbeitsförderung bei Bildungs- und Beschäftigungsträgern an. Gemeinsam mit den Teilnehmenden ermittelt der Lotse bzw. die Lotsin die gesundheitsbezogenen Bedarfe und ebnet Wege in passgenaue weiterführende Angebote in der Kommune. Die direkte, persönliche Ansprache vor Ort schafft Vertrauen und erleichtert den Zugang, das freiwillige Angebot muss jedoch als solches für Teilnehmende erkennbar sein. Beteiligungsorientierte Angebote im Sozialraum Es werden fünf Impusvorträge aus spezifischen Feldern der Versorgung dargestelt. Der Ablauf der Veranstaltung sieht wie folgt aus: 1. Anmoderation Hintergrund/Fragestellung: Projektbeschreibung/Methode: Schlussfolgerung/Ergebnisse: Diskussionsbeitrag/Lessons Learned: Hintergrund/ Fragestellung: Methode: Ergebnisse/ Schlussfolgerungen: Diskussionsbeitrag: Hintergrund/Fragestellung: Projektbeschreibung/Methode: Schlussfolgerung/Ergebnisse: Diskussionsbeitrag/Lessons Learned: *** bei dieser Veranstaltung können wir Ihnen leider keine Aufnahme zur Verfügung stellen *** Die Gesundheit von Kindern wird durch unterschiedliche Determinanten auf verschiedenen Ebenen beeinflusst. Nicht zuletzt durch die Corona-Pandemie wurde deutlich, dass ein gesundes Aufwachsen längst nicht für alle Kinder und Jugendlichen in Deutschland gleichermaßen möglich ist. Entlang des sozioökonomischen Gradienten sind Risiken, Gesundheitschancen und Ressourcen ungleich verteilt. Daher gibt es verschiedene Handlungsansätze und Forschungsvorhaben, die sich für ein gesundes und chancengerechtes Aufwachsen in Zeiten einsetzen. Im Fachforum werden mit Impulsvorträgen drei mögliche kommunale Handlungsansätze und Forschungsvorhaben vorgestellt: Im ersten Beitrag wird der Leitfaden zur Entwicklung einer stillfreundlichen Kommune aus Thüringen präsentiert. Ziel des Leitfadens ist es, durch kommunale Stillförderung die gesundheitliche Chancengerechtigkeit für Kinder und Familien zu stärken. Es folgt ein Einblick in die Bremer Initiative zur Stärkung frühkindlicher Entwicklung (BRISE), einer Längsschnittstudie die Wirkungen und Strukturen einer Förderkette von Schwangerschaft bis zum Schuleintritt untersucht. Im dritten Beitrag werden Ergebnisse der Akteursbefragung aus Nordrhein-Westfalen vorgestellt und lessons learned aus Projekten der kommunalen Gesundheitsförderung zusammenfasst, die im Rahmen des Präventionsgesetzes umgesetzt wurden. Hintergrund Projektbeschreibung Schlussfolgerung/Ergebnisse Diskussionsbeitrag/Lessons Learned: Hintergrund: Methode: Ergebnisse: Lessons learned: Für Kinder & Jugendliche ist eine gesundheitsförderliche Ernährung ein wichtiger Baustein für die körperliche und geistige Entwicklung. Doch für viele Familien mit geringem Einkommen stellt es eine Herausforderung dar, täglich eine ausgewogene Mahlzeit auf den Tisch zu bringen. Die Verpflegung in Kita & Schule ist daher für Kinder aus armutsbetroffenen Familien ein wichtiger Teil ihrer Ernährung. Sowohl die Versorgung mit Nährstoffen betreffend, als auch die sogenannten „Alimentären Teilhabe“, also den zwischenmenschlichen Aspekt von gemeinsamer Ernährung. Klima- und umweltbezogene Belastungen haben einen unmittelbaren Einfluss auf Gesundheit und Wohlergehen von Menschen verschärfen die gesundheitlichen und sozialen Ungleichheiten. Insbesondere in den Lebenswelten müssen die Folgen der Klimakrise unter Berücksichtigung von Gerechtigkeitsaspekten adressiert und Anpassungsstrategien entwickelt werden. Dazu ist es notwendig, die Schnittstelle von räumlicher Planung und Public Health gemeinsam zu beleuchten und einen transdisziplinären Austausch im Sinne von Health in all Policies zu fördern. Die LVG&AFS hat dazu gemeinsam mit der Akademie für Raumentwicklung und dem Institut für Public Health und Pflegeforschung der Universität Bremen im Herbst 2022 eine transdisziplinäre Autumn School »Gesunde und klimaresiliente Stadt(entwicklung)« umgesetzt, an der 27 Studierenden und Young Professionals unterschiedlicher Fachdisziplinen (wie Public Health, Medizin, Architektur, Stadt-, Umwelt- und Raumplanung) teilgenommen haben. Die Arbeitswelt wird dynamischer, agiler und digitaler. Für die Mehrheit der Beschäftigten steigen dadurch die Komplexitäts-, Abstraktions- und Problemlösungsanforderungen. Diese Veränderung verlangt von den Beschäftigten ein hohes Maß an selbstgesteuertem Handeln, kommunikativen Kompetenzen und Fähigkeiten zur Selbstorganisation. Dies bietet Chancen für die qualitative Anreicherung der Arbeit, neue interessante Arbeitszusammenhänge, zunehmende Eigenverantwortung und Selbstentfaltung, geht aber einher mit dem Risiko der Selbstgefährdung durch Überforderung. Aber auch in Zukunft wird es weiterhin einfache Tätigkeiten mit geringen Gestaltungsspielräumen geben. Organisationen stehen aktuell vor der Aufgabe, die Verteilung der Arbeit zwischen Homeoffice, dem Büro vor Ort und weiteren Arbeitsorten zu gestalten. Damit rücken Auswirkungen der mobil-flexibler Arbeit auf verschiedene Zielgrössen in den Fokus. Gut bekannt sind positive Auswirkungen auf Motivation, Work-Domain Balance oder Produktivität sowie negative Auswirkungen u.a. in Form von sozialer Isolation oder dem informellen Austausch. Offen ist aktuell, welche Faktoren einen Einfluss auf die passe Das Gesundheitsamt Region Kassel erarbeitet mit Förderung der Techniker Krankenkasse quartiersbezogene Aktionspläne zur Verbesserung der gesundheitsförderlichen Strukturen in mehrfachbelasteten Lebenswelten im Rahmen des Projekts InKaOst – Gesunde Quartiere im Kasseler Osten. Es liegen die Erkenntnisse und Erfahrungen aus der Datenerhebung und der partizipativen Bedarfsermittlung vor. Projektbeschreibung: Schlussfolgerung: Diskussionsbeitrag: Arne Träger | Gesundheitsamt Region Kassel | Germany Krisensituationen, wie zum Beispiel die Diagnose einer schwerwiegenden chronischen Erkrankung eines Elternteils, führen zu grundlegenden Veränderungen des gemeinsamen Zusammenlebens von Familien. Existentielle Belastungen wie Arbeitsplatzverlust, hohe Kompensationsleistungen der Kinder oder der Verlust der Partner:innenschaft sind nur einzelne Aspekte, die die Familiengesundheit gefährden. Obwohl die Familie als der Ort des Auffangens und Bewältigens von Krisen gilt, ist wenig über das ‚UnDoing Family‘ unter solchen Belastungen bekannt. In diesem Fachforum wird der Frage nachgegangen, wie Familien unterstützt werden können, um ihre Gesundheit zu erhalten und zu stärken. Inhalt der Session: 1. Grundlagenforschung: Bildungsherausforderungen in Familien mit einem Elternteil mit schwerwiegender körperlicher chronischer Erkrankung Schlussfolgerungen: Diskussionsbeitrag/Lessons Learned: Windschatten Windschatten Berlin ist ein Projekt der Ernst Freiberger – Stiftung für Kinder und Jugendliche mit kranken oder beeinträchtigten Familienmitgliedern. Neben Gruppen- und Freizeitangeboten finanziert das Projekt Entlastungs- und Teilhabemöglichkeiten für Young Carer, die in Pflege-Verantwortung eingebunden sind und vergibt Taschengeld – Stipendien. Durch die Beratung von Eltern zum Thema Krankheit und Familie soll das gesamte Familiensystem im Umgang mit der Krankheit gestärkt werden. FamGeKi adressiert Familien, insbesondere Alleinerziehende, nutzer:innenfreundlich, partizipativ und in ihren Lebenswelten. Ziel des Projektes ist die Entwicklung familiärer Gesundheitsförderung in der Kommune. Dazu werden Angebotsstrukturen mit dem Blich auf die besonderen Bedarfe von Alleinerziehenden ausgerichtet, weiterentwickelt und aufgebaut. Zur Stärkung niedrigschwelliger Zugänge und nachhaltiger Strukturen werden geschulte Multiplikator:innen in diesen Prozess eingebunden Hintergrund: Projektbeschreibung: Ergebnisse: Diskussion: Infolge der demographischen Entwicklung steht Deutschland in den kommenden Jahrzehnten vor Herausforderungen in der gesundheitlichen Versorgung. Ursachen sind u. a. der stark wachsende Anteil der Bevölkerung in höheren Altersgruppen, die steigende Anzahl an noch praktizierenden Allgemeinmediziner*innen über 65 Jahren sowie unbesetzte Stellen für die Allgemeinmedizin. Zur demographischen Entwicklung kommt hinzu, dass Allgemeinmediziner*innen oftmals mit sozialen Problemen als auslösende Faktoren für Krankheiten konfrontiert sind. Psychische Belastungen und der sozioökonomische Status wirken sich negativ auf die individuelle Gesundheit der Patient*innen aus. Der damit einhergehende erhöhte Beratungsaufwand ist i. d. R. vom ärztlichen Personal nicht leistbar. Mit der Entwicklung neuer soziallagenbezogener Konzepte für Versorgung und Gesundheitsförderung ergeben sich Potenziale und Chancen für unterversorgte und beratungsaufwändige Zielgruppen im Quartier. Das Fachforum gibt einen Einblick in aktuelle Forschungsansätze, die Bemühungen von Kommunen, Angebote der Gesundheitsförderung für benachteiligten Bevölkerungsgruppen zu koordinieren, und die praktische Umsetzung neuer Versorgungskonzepte durch ein „Koordinierungsbüro Gesundheit“ sowie ein Landesprogramm für integrierte Gesundheitszentren im Land Berlin. Hintergrund: Projektbeschreibung: Ergebnisse: Diskussionsbeitrag: Janine Reinelt | Gesundheit Berlin-Brandenburg e.V. | Germany Auf Basis des Koalitionsvertrags Berlin 2021 – 2026 sollen gewonnenen Erfahrungen aus bisherigen Projekten zur multiprofessionellen Gesundheitsversorgung in ein Landesprogramm für integrierte Gesundheitszentren überführt werden. Das Landesprogramm fördert einzelne Maßnahmen neuer Versorgungsformen mit multiprofessionellen Strukturen durch finanzielle Zuwendung in den Berliner Bezirken. Ziel ist, eine abgestimmte Zusammenarbeit verschiedener Professionen im Gesundheitsbereich und die Verzahnung von Maßnahmen der Prävention und Gesundheitsförderung mit Strukturen der Gesundheitsversorgung. Durch die Entwicklung neuer Versorgungsformen ergeben sich Potenziale und Chancen für Menschen in komplexen gesundheitlichen und (psycho-)sozialen Problemlagen, aber auch für die verschiedenen Professionen im Gesundheitswesen durch eine Optimierung des Ressourceneinsatzes und eine Reduktion der Arbeitsbelastung. Im Fokus stehen die Vorstellung des Landesprogrammes „Integrierte Gesundheitszentren“ und zentrale Bausteine, wie bspw. die Finanzierung, Steuerung, Bedarsferhebung und Netzwerkarbeit. Bereits bestehende Maßnahmen neuer Versorgungsformen mit multiprofessionellen Strukturen zeigen, dass durch einen integrierten Versorgungsansatz eine Verbesserung der Gesundheitsförderung und des Gesundheitsstatus der Menschen erzielt werden kann. Bei der Etablierung ergeben sich jedoch diverse Herausforderungen wie z. B. die Finanzierung durch verschiedene Institutionen, um Maßnahmen nachhaltig in den kommunalen Strukturen zu verankern. Diversitätsmerkmale wie eine Einwanderungsgeschichte, das Alter, eine Behinderung oder der sozioökonomische Status haben Einfluss auf unsere Bedarfe und unser Verhalten. Das kann mit einer Vielzahl von unterschiedlichen Erwartungen, Missverständnissen und Barrieren verbunden sein, wenn es um Maßnahmen gesundheitlicher Aufklärung und Versorgung geht. In den Beiträgen dieser Session werden unterschiedliche Ansätze vorgestellt, die sowohl den Akteur*innen im Gesundheitswesen als auch den Nutzer*innen eine bedarfsgerechte Versorgung ermöglichen können. Die Erkenntnisse einer bundesweiten teil-standardisierten Befragung (Aufsuchende migrationssensible gesundheitliche Aufklärung und Information – Modelle auf kommunaler Ebene und Implikationen für den ÖGD) geben einen Überblick über das Spektrum der aufsuchenden migrationssensiblen Ansätze, die derzeit in Deutschland umgesetzt werden. Diskutiert werden Implikationen für eine nachhaltige Verankerung und Stärkung von aufsuchenden migrationssensiblen Angeboten zur gesundheitlichen Aufklärung auf kommunaler und nationaler Ebene. Das Projekt Gesundheit 25* berichtet über die Erfahrungen der Zusammenarbeit von Krankenhaus und Eingliederungshilfe. Es werden Instrumente vorgestellt, die in einem partizipativen Prozess für eine verbesserte Versorgung von Menschen mit Lernschwierigkeiten und komplexen Behinderungen erprobt werden. Im Projekt DiversityKAT ist exemplarisch für den Bereich der Rehabilitation eine Handreichung entwickelt worden, die Einrichtungen bei der Umsetzung einer diversitätssensiblen Versorgung unterstützen kann. In einer Schritt-für-Schritt Anleitung wird das Gesundheitspersonal bei der Auswahl und Umsetzung geeigneter Instrumente unterstützt. Hintergrund: Methode: Ergebnisse: Diskussion: Das Forschungsprojekt „PoSEvi“ untersucht normative Annahmen von Public Health-Wissenschaftler:innen zu der Bewältigung der COVID-19-Pandemie. Obwohl die Community früh darauf hingewiesen hat, Fragen sozialer Gerechtigkeit und gesundheitlicher Ungleichheit bei Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung zu bedenken, wird oft eine ungenügende Berücksichtigung kritisiert. Als Konsequenz werden (Un)sichtbarkeiten bestimmter Personengruppen konstatiert. Die GBE liefert im Public Health Action Cycle eine Datenlage für die Initiierung und Evaluation von Maßnahmen der Gesundheitsförderung und Gesundheitsplanung in der Kommune. In Wirklichkeit funktioniert diese Schnittstelle selten optimal. Ein Problem dabei ist der Mangel an präventionsrelevanten Daten auf der lokalen Ebene. Die ersten Lebensjahre sind ein wichtiger Zeitraum, um gesundes Aufwachsen zu ermöglichen und eine gesundheitsförderliche Lebensweise im Lebensverlauf zu fördern. Kitas stellen für die Förderung gesundheitlicher Chancengleichheit ein bedeutsames Setting dar, da ein Großteil der Kinder erreicht wird. Hintergrund: Methode: Ergebnisse: Diskussionsbeitrag: Der Workshop des DGPH-Fachbereichs ‚Gesundheit und Arbeit‘ fokussiert das Thema ‚Vulnerabilität in der Arbeitswelt‘. Veranlasst durch aktuelle krisenhafte Entwicklungen, kommen dabei insbesondere die Systeme des Sozial- und Gesundheitssystems in den Blick, die angesichts steigender Bedarfslagen bei gleichzeitig zunehmenden Sparzwängen vermehrt selbst von Prekarisierungstendenzen betroffen sind. Aus diesem Grund setzt sich die Workshopreihe der DGPH Fachgruppe im Jahr 2023 mit der Vulnerabilität der Helfer*innen und des Helfersystems selbst auseinander. Neben Erfahrungen mit der Gefährdungsbeurteilung in Betrieben des Sozial- und Gesundheitswesens wird im Workshop die Gesundheit der Beschäftigten im Sozial- und Gesundheitswesen unter verschiedenen Fragestellungen reflektiert. Studien zeigen, dass einsame Menschen tendenziell eine schlechtere Gesundheit und sogar eine erhöhte Sterblichkeit haben. Inzwischen gibt es zahlreiche Initiativen, die dem begegnen wollen. Hintergrund/Fragestellung: Projektbeschreibung/Methode: Schlussfolgerung/Ergebnisse: Diskussionsbeitrag/Lessons Learned: Hintergrund: Projektbeschreibung: Ergebnisse: Diskussionsbeitrag: Die Erfahrungen aus den letzten Jahren zeigen, dass es bundesweit immer mehr, sehr heterogen konzipierte und organisierte Initiativen, Vereine bzw. Versorgungsmodelle gibt, die versuchen, von Armut, Ausgrenzung, sozialer Benachteiligung und Diskriminierung betroffene Menschen medizinisch/gesundheitlich zu versorgen. Kennzeichen der Betroffenengruppen ist häufig ein fehlender Krankenversichertenschutz, ein erschwerter Zugang zur medizinischen Versorgung im Gesundheitsregelsystem als Auswirkung einer gesellschaftsstrukturellen Fehl-, Mangel-, und Unterversorgung. Herr Trabert und auch einzelne Akteure und Repräsentant*innen werden über ihre Arbeit in kurzen Beiträgen berichten, um einen Überblick zur diesbezüglich bundesweiten Versorgungssituation zu geben. Partizipation zählt zu den zentralen Good-Practice-Kriterien in der Gesundheitsförderung. In der praktischen Gestaltung partizipativer Ansätze ergeben sich je nach Zielgruppe jedoch sehr unterschiedliche Möglichkeiten, Potentiale und Herausforderungen. In dieser Session teilen drei Projekte mit unterschiedlichen Themenschwerpunkten und Zielgruppen Zwischenergebnisse und berichten von ihrem Prozess, die Menschen aktiv in die Gestaltung von Gesundheitsförderung einzubinden, Teilhabe zu ermöglichen und ihnen eine Stimme zu geben. Im IN FORM-Projekt „KlimaFood“ werden Ernährungsbildungsansätze in der außerschulischen Jugendarbeit entwickelt und integriert. Durch Multiplikator*innen in diesen Lebenswelten sollen Kompetenzen zur gesundheitsfördernden und klimafreundlichen Ernährung gefördert werden. Im Projekt „KoGi“ werden Laien mit Migrationsgeschichte zu Gesundheitslots*innen ausgebildet, um die Gesundheitskompetenz von Eltern (in schlechteren sozialen Lebensbedingungen, Alleinerziehende, mit Migrationsgeschichte) zu fördern. Bedarfe der Eltern wurden erfasst und anschließend das Ausbildungscurriculum in einem partzipativen Prozess intersektoral ausgearbeitet. Eine weitere Zielgruppe stellen Menschen mit sog. geistiger Behinderung dar, die innerhalb eines Projekts im Rahmen biographisch-narrativer Interviews ihre Lebensgeschichte erzählt haben. Der Personenkreis ist häufig mit gesundheitsbezogenen Herausforderungen konfrontiert. Rekonstruiert wird, inwiefern die befragten Personen sich als handlungs(ohn)mächtig im Hinblick auf ihre eigene Gesundheit erleben. In einer anschließenden gemeinsamen Diskussion sollen Hürden und Potenziale partizipativer Ansätze beleuchtet werden. Edwina Ludewig | Europa-Universität flensburg | Germany Hintergrund: Projektbeschreibung: Schlussfolgerung: Diskussionsbeitrag: Kommunale Gesundheitslotsen Interkulturell (KoGI) zur Stärkung der Gesundheitskompetenz von Eltern in Frankfurt am Main: Umsetzung in den ersten zwei Projektjahren Hintergrund: Methodik: Ergebnisse: Schlussfolgerung: Hintergrund: Methode: Ergebnisse: Lessons learned: Disclaimer In dieser Veranstaltung wird das Tool Mentimeter der schwedischen Firma Mentimeter AB, Tulegatan 11, SE-113 86 Stockholm, Schweden genutzt. Wenn Sie das Tool nutzten, werden Sie zu einem externen Server weitergeleitet. Es gelten die Datenschutzhinweise von https://www.mentimeter.com/privacy. Die Teilnahme ist freiwillig. In drei Beiträgen wird Rassismus und Othering als soziale Determinante von Gesundheit beleuchtet. Rassismus und Othering wird auf institutioneller Ebene beleuchtet, mit beispielhaften Einblicken zum Öffentlichen Gesundheitsdienst (ÖGD) (Beitrag 1), der Versorgung rund um Schwangerschaft und Geburt (Beitrag 2) und Geburtsurkunden geflüchteter Kinder als rechtliche Dimension (Beitrag 3). Yudit Namer stellt Ergebnisse eines Scoping Reviews zu Rassismus im ÖGD vor. Während historische rassistische Praktiken und Maßnahmen des ÖGD zunehmend aufgearbeitet werden, befasst sich neuere Literatur zunehmend mit Antirassismus-Ansätzen und der Frage, wie sie den Zugang für rassifizierte, mehrfach marginalisierte Gruppen erleichtern können. Razan Al-Munjid wird Ergebnisse aus qualitativen Einzelinterviews und partizipativen Fokusgruppendiskussionen mit geflüchteten Müttern vorstellen. Die Autorin wird darstellen, wie Erfahrungen von Othering das psychische Wohlbefinden der Mütter beeinflussen. Dabei wird eine individualisierende psychologische Sichtweise auf psychische Gesundheit kritisiert und an deren Stelle kontextuelle sowie institutionelle Faktoren analysiert. Martha Engelhardt vertieft eine spezifische Form des gesetzlichen Otherings. Dabei handelt es sich um die Diskriminierung geflüchteter Kinder durch nicht oder verspätet ausgestellte Geburtsurkunden, welche Voraussetzung für zahlreiche existentiell notwendige Leistungen sind (z.B. medizinische Versorgung des Kindes, Kindergeld) und ein Kinderrecht darstellen. Zum Ende der Session soll der gemeinsamen und konstruktiven Diskussion von praktischen Lösungsvorschlägen Raum gegeben werden (ca. 30 Minuten). Background: Method: Findings: Discussion: Background: Methods: Result: Lessons learned: Wie geht es jungen Familien in Deutschland und wie können familiale Belastungen und Ressourcen wahrgenommen werden? Diese Fragen stehen im Mittelpunkt des Workshops zu Belastungen und Ressourcen von Familien mit Kindern im Alter von null bis drei Jahren. Kurze Impulse zu aktuellen Studien, wie der bundesweit repräsentativen Studie „Kinder in Deutschland – KiD 0-3 2022“, der Studie „Familien in den Frühen Hilfen“ und „PATH“ werden vorgestellt. Erkenntnisse und Implikationen aus den Studien werden diskutiert. Dabei soll der Blick auch auf das Ausbalancieren von einerseits Belastungen und andererseits Ressourcen in den Familien gelenkt werden. Ziel des Workshops ist es, auf Basis dieser Impulse aus der Wissenschaft, Möglichkeiten einer adäquaten Wahrnehmung von familialen Unterstützungsbedarfen und Bewältigungsressourcen zu diskutieren, um Leistungen passgenau anzubieten Input 1: Input 2: Input 3: Dr. Manuela Glattacker, Universitätsklinikum Freiburg, SEVERA Faciliated Networking Mit unserem moderierten, kurzweiligen und klugen Netzwerk-Tool bringen wir Sie und Euch erstaunlich schnell in interessante kurze Gespräche miteinander – und auch wieder heraus. Ob Ihr danach verbunden bleibt oder nicht? Ob es einen tollen Literaturtipp gibt, sich eine Zusammenarbeit ergibt oder Ihr Euch für die Konferenztage in Berlin am 21./22. März verabredet? Wer weiß? Zusammen schaffen wir: Vernetzung und Kooperation für die Public Health Landschaft. Bitte loggt Euch pünktlich ein, Danke! Moderation: Cathy Narriman und Andrea Spormann (MfG Mit freundlichen Grüßen - Ein Projekt von Flipped Job Market) Berichten über Gesundheitliche Ungleichheit in Ländern, Kommunen und Bezirken: Befragungsdaten und sonst nichts? Methoden, Ergebnisse und Diskussionen aus Berlin Die Gesundheitsberichterstattung (GBE) berichtet seit vielen Jahren regelmäßig über sozial bedingte gesundheitliche Ungleichheit. Dabei geht es mittlerweile weniger darum den grundsätzlichen Nachweis dieses vielfach beschriebenen Zusammenhangs zu erbringen. Wichtiger ist es Trends zu beschreiben und zu analysieren, um festzustellen, ob gesundheitliche Ungleichheit weiter zunimmt, Personengruppen möglichst exakt zu identifizieren, die von gesundheitlicher Ungleichheit betroffen sind und Daten kleinräumig zur Verfügung zu stellen, um den Akteur:innen der Gesundheitsförderung und Prävention eine gute Datengrundlage zu bieten. Die GBE hat dabei das Problem, dass die zur Verfügung stehenden aggregierten Routinedaten meist keine Rückschlüsse auf den individuellen soziökonomischen Status zulassen. Um die Entwicklung gesundheitlicher Ungleichheit auch unterhalb der Bundesebene abbilden zu können führen einige Länder, Kommunen und Bezirke eigene Gesundheitsbefragungen durch. Aber sind Gesundheitsbefragungen wirklich alternativlos wenn es um das Berichten über gesundheitliche Ungleichheit geht? In dieser Session soll dies am Beispiel Berlins diskutiert werden. Hierzu wird zunächst die Datenlage vorgestellt und in mehreren Kurzbeiträgen die Ergebnisse von Gesundheitsbefragungen in Land und Bezirken präsentiert. Daran anschließend wird in einer Diskussion mit den Teilnehmenden den Fragen nachgegangen, ob bzw. welche alternative(n) Datenquellen für das Berichten über gesundheitliche Ungleichheit zur Verfügung stehen, wie dem Bedarf nach kleinräumige(re)n Individualdaten Rechnung getragen werden kann und welche gemeinsamen Initiativen der GBE dahingehend unternommen werden können. Hintergrund: Fragestellung: Methoden: Ergebnisse: Diskussion: Hintergrund und Fragestellung: Projektbeschreibung / Methode: Schlussfolgerung/Ergebnisse: Diskussionsbeitrag / Lessons Learned: Die COVID-19-Pandemie hat soziale und gesundheitliche Ungleichheiten verstärkt. Menschen mit Migrations- oder Fluchterfahrung waren zum Teil erhöhten Infektionsrisiken ausgesetzt und hatten häufig einen erschwerten Zugang zu Schutzmaßnahmen wie Impfungen. Gründe dafür sind einerseits ihre überproportional häufige Tätigkeit in systemrelevanten Berufen mit prekären Hintergrund: Methode: Ergebnisse: Lessons Learned: Fragestellung: Methode: Ergebnisse: Lessons learned: Hintergrund: Methode: Ergebnisse: Schlussfolgerung: *** Bei dieser Veranastaltung können wir Ihnen leider keine Aufnahme zur Verfügung stellen *** Hintergrund: Beschreibung: Fazit: Diskussion: Die Session spannt den Bogen von sozial unterschiedlichen Stadtteillagen zu Belastungen von Krebspatient:innen zu sozialen Unterschieden bei der Spitalversorgung. Es werden Grundlagen für präventive/ gesundheitsförderliche Maßnahmen und sozialpolitische Entwicklungen diskutiert. Hintergrund/Fragestellung: Projektbeschreibung/Methode: Schlussfolgerung/Ergebnisse: Diskussionsbeitrag/Lessons Learned: Hintergrund/Fragestellung: Projektbeschreibung/Methode: Schlussfolgerung/Ergebnisse: Diskussionsbeitrag/Lessons Learned: Einige Personenkreise weisen unabhängig von ihren spezifischen Bedürfnissen komplexe Versorgungsbedarfe auf. Diese treffen auf eine zunehmend zergliederte und spezialisierte Angebotslandschaft. Einzelnen Fachkräften ist es kaum möglich, alle Angebote zu kennen oder die notwendige Koordination dieser übersteigt ihre Kapazitäten. Empowern und Befreien statt Fördern und Fordern Versorgungskoordination für versorgungsintensive Kinder und Jugendliche (VK KiJu) Verzahnung der psychiatrischen Versorgung mit dem System der Eingliederungshilfe Wie können Hilfen für Patient:innen aussehen, die als sogenannte Systemsprenger in Erscheinung treten? Es geht um eine kleine, aber für die Träger der Eingliederungshilfe sowie die Akteur:innen des psychiatrischen Versorgungssystems herausfordernde Gruppe mit einem erheblichen Hilfebedarf für das Alltagsleben wie auch für psychiatrische Betreuung. Gesundheit Berlin-Brandenburg e. V. führte von März bis Dezember 2021 in Kooperation mit der Hochschulklinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Medizinischen Hochschule Brandenburg (Leitung Prof. Dr. Martin Heinze) das durch das Ministerium für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz (MSGIV) zuwendungsfinanzierte Projekt mit dem Titel „Verzahnung der psychiatrischen Versorgung mit dem System der Eingliederungshilfe“ durch. Als methodischer Zugang wurde zunächst die Perspektive verschiedener Akteur:innen der psychosozialen Versorgung gewählt. In einem zweiten Projektschritt 2022 wurde die Personengruppe der Patient:innen bzw. Nutzer:innen (ehemalige sogenannte Systemsprenger) befragt. Die Ergebnisse der Studie geben nun Antworten auf die Fragen: Wie arbeiten die Hilfen aus dem sozialen und Versorgungssystem zusammen? Welche Faktoren erleichtern oder erschweren die kooperative und koordinierte Abstimmung zwischen den Versorgungssystemen? Wie gelingt eine Passung? Die Interviews mit Betroffenen betonen die biografischen Einflüsse und individuellen Probleme. Aus ihren Erfahrungen wird deutlich, dass Patient:innen- und Teilhabeorientierung oft nicht erlebt wurden. Der Wunsch nach psychiatrischer und therapeutischer Hilfe steht in einem Spannungsfeld mit der Befürchtung, dass die eigene Würde verletzt wird. 1) Hintergrund/Fragestellung: 2) Projektbeschreibung/Methode: 3) Schlussfolgerung/Ergebnisse: 4) Diskussionsbeitrag/Lessons Learned: Bei der Posterpräsentation werden Beiträge themenfeldübergreifend in einer 90minütigen Veranstaltung präsentiert. Der Ablauf der Veranstaltung sieht wie folgt aus: 1. Anmoderation Trotz steigender Altersarmut in Deutschland liegen bisher wenige Daten zur Lebenssituation armutsbedrohter SeniorInnen sowie über die umfängliche Verbesserung ihrer Situation vor. Ziele des Projektes sind es daher, die derzeitige Lebenssituation zu eruieren und Ansätze zu entwickeln, um Veränderungen von Rahmenbedingungen und Strukturen, aber auch Verhaltensweisen zu unterstützen. Als Basis wird im Projekt die komplexe Lebenssituation partizipativ erfasst. Dazu werden armutsbedrohte SeniorInnen in den Forschungsprozess eingebunden, um gemeinsam mit ihnen ihre Bedürfnisse und Problemlagen zu eruieren. Außerdem werden die zahlreichen Einflussfaktoren aus den Bereichen Rahmenbedingungen und Strukturen sowie Verhaltensweisen ermittelt und durch Modellierung in ihrem Zusammenspiel untersucht. Hierzu arbeiten Betroffene, deren VertreterInnen sowie überregionale strukturrelevante AkteurInnen und die Wissenschaft zusammen. Darauf aufbauend werden gemeinsam Ansatzpunkte und Umsetzungspfade zur Verbesserung der Lebenssituationen erarbeitet, die in der Lebenswelt Umsetzung finden sollen. Um erfolgsversprechende Veränderungen anzustoßen, bedarf es neuer, über bisherige Ansätze hinausgehender Forschung. Diese schließt die Betroffenen ein, trägt der Komplexität Rechnung und initiiert bereits durch die Forschung und während des Forschungsprozesses Veränderungen. Vom Gewinnen der SeniorInnen und den Einbezug aller relevanten AkteurInnen, über die Berücksichtigung des Zusammenspiels wichtiger Einflussfaktoren bis hin zur Entwicklung von Lösungsansätzen handelt es sich um einen ausgesprochen aufwändigen, aber auch zielführenden Prozess. Fragestellung: Methode: Ergebnisse: Schlussfolgerung: Hintergrund/Fragestellung: Projektbeschreibung/Methode: Schlussfolgerung/Ergebnisse: Diskussionsbeitrag/Lessons Learned: Hintergrund: Methodik: Ergebnisse: Schlussfolgerung: In studentischen Abschlussarbeiten stecken viele relevante Public Health-Fragestellungen, die als abgeschlossene Projekte trotz spannender Ergebnisse leider viel zu oft in der Schublade landen. Im Rahmen der studentische Posterpräsentation wird Absolvierenden eine Plattform zur Vorstellung der eigenen Abschlussarbeit geboten. Guten Morgen Kaffee
Wie Können Menschen mit Armutserfahrung stärker in gesellschaftliche Prozesse einbezogen werden?
Einführender Input
Jürgen Schneider | Armutsnetzwerk e.V. | Germany
Erika Biehn | Verband alleinerziehender Mütter und Väter Landesverband Bremen e.V. (VAMV) Germany
Jürgen Schneider | Armutsnetzwerk e.V. | Germany
Corinna Lenhardt | Selbstvertretung wohnungsloser Menschen e.V. | Germany
Erika Biehn | Verband alleinerziehender Mütter und Väter Landesverband Bremen e.V. (VAMV) | Germany
Hilde Rektorschek | Armutsnetzwerk e.V. | Germany Migration & Gesundheit – Hemmnisse und Förderfaktoren für eine bedarfsgerechte Gesundheitsversorgung
Marleen Bug | Robert-Koch-Institut | Germany
Einleitung:
Soziale Unterstützung (sU) hat als psychosoziale Ressource einen erheblichen Einfluss auf die Gesundheit. Die Datenlage zum Zusammenhang zwischen sU und subjektiver Gesundheit (sG) bei Menschen mit Migrationsgeschichte (MMG) ist jedoch unzureichend. Ziel dieses Beitrags ist es, diesen Zusammenhang bei Personen mit ausgewählten Staatsangehörigkeiten (StaAng) unter Berücksichtigung soziodemografischer und migrationsbezogener Faktoren zu untersuchen.
Methoden:
Daten der Studie "Improving Health Monitoring in Migrant Populations (IMIRA)" wurden genutzt, die Personen mit kroatischer, polnischer, rumänischer, syrischer und türkischer StaAng einschloss. Logistische Regressionen wurden durchgeführt, um den Einfluss der sU, soziodemografischer (Geschlecht, Alter, sozioökonomischer Status (SES)) und migrationsbezogener Faktoren (Aufenthaltsdauer, -status, Deutschkenntnisse) auf die sG ((sehr) gut) zu betrachten.
Ergebnisse:
Personen, die von einer starken sU berichteten, gaben häufiger eine gute sG an (78,8%), als Personen mit einer geringen sU (60,8%). Teilnehmende mit einer Aufenthaltsdauer von > 20 Jahren (aOR=0,29) und mit als (sehr) schlecht eingeschätzten deutschen Sprachkenntnissen (aOR=0,39) gaben seltener eine gute sG an. Den stärksten Einfluss auf die sG hatte ein hoher SES (aOR=5,42). Schlussfolgerungen: Die Ergebnisse bestätigen, dass sU einen wesentlichen Einfluss auf die subjektive Gesundheit hat, auch bei einer Stichprobe von Personen mit ausgewählten StaAng. Insgesamt scheint in der Überwindung von gesundheitlicher Benachteiligung die Betrachtung von psychosozialen Ressourcen hilfreich und notwendig.
Andreas W. Gold | Universität Bielefeld, Fakultät für Gesundheitswissenschaften, AG2 - Bevölkerungsmedizin & Versorgungsforschung / Universitätsklinikum Heidelberg, Sektion Health Equity Studies & Migration | Germany
Der Zugang zu gesundheitlicher Versorgung für Geflüchtete ist in den ersten 18 Monaten ihres Aufenthalts in Deutschland uneinheitlich. Als Zugangsmodelle existieren neben dem Behandlungsschein die eGK mit und ohne Leistungseinschränkung. Unsere systematische Übersicht fasst Studien zusammen, die Auswirkungen verschiedener Zugangsmodelle (Behandlungsschein, eGK, regulärer Zugang) auf die Gesundheit Geflüchteter, die Gesundheitsversorgung und das Gesundheitssystem empirisch untersuchen.
Systematische Recherche in PubMed, Web of Science, SCOPUS, LIVIVO und Google Scholar nach empirischen Studien zu den Auswirkungen verschiedener Zugangsmodelle für Geflüchtete in Deutschland. Es wurden 1159 Treffer identifiziert. Nach Ausschluss von Duplikaten wurden 895 Titel/Abstracts gesichtet und 217 Arbeiten im Volltext überprüft. 66 Studien entsprachen den Einschlusskriterien, Ergebnisse zu den Auswirkungen der verschiedenen Zugangsmodelle wurden narrativ synthetisiert.
Die Aufhebung von Leistungseinschränkungen trägt zu einer bedarfsgerechten Inanspruchnahme von Gesundheitsleistungen bei. Verwaltungsverfahren, einschließlich Abrechnungsprozesse der Leistungserbringer, werden vereinfacht. Ein erleichterter Zugang zur Gesundheitsversorgung kann zu einer verbesserten subjektiven und psychischen Gesundheit Geflüchteter beitragen. Ein signifikanter Anstieg von Inanspruchnahme oder Kosten zeigen sich hingegen nicht.
Die Aufhebung von Leistungseinschränkungen und ein erleichterter Zugang zu Gesundheitsversorgung birgt Vorteile in Bezug auf die Gesundheit, die Gesundheitsversorgung und Prozesse innerhalb des Gesundheitssystems.
Annemarie Weber | Ärzte der Welt e.V. | Germany
Dr. Cevat Kara | Ärzte der Welt e.V. | Germany
Hintergrund:
Geschätzt leben in Deutschland mehrere Hunderttausend Menschen mit eingeschränktem oder keinem Zugang zum regulären Gesundheitssystem. Ärzte der Welt bietet für diese Zielgruppe u.a. in dem Projekt open.med München medizinische Versorgung und soziale Beratung an und erhebt Daten zu Lebensumständen sowie erlebten Barrieren seiner Patient*innen größtenteils mit Migrationshintergrund, v.a. EU-Bürger*innen, Menschen ohne Papiere und Wohnungslose.
Projektbeschreibung:
Migrant*innen, die die medizinische Versorgung von open.med München in Anspruch nehmen, sind von zahlreichen Barrieren betroffen, die die Versorgung im regulären Gesundheitssystem erschweren oder verhindern: gesetzliche Regelungen (z.B. Vorversicherungszeiten), mangelnde interkulturelle Öffnung und Sprachmittlung, Diskriminierungserfahrungen, fehlendes Empowerment in Gesundheitsfragen sowie Barrieren in der Umsetzung von Leistungsansprüchen (z.B. Europäische Versichertenkarte).
Schlussfolgerung:
Erschwerter Zugang zur medizinischen Versorgung gefährdet die Lebensqualität der Betroffenen und verursacht eine finanzielle Mehrbelastung des Gesundheitswesens. Die Erfahrungen aus dem Projektalltag zeigen, dass vielen Barrieren durch einfache Maßnahmen entgegengewirkt werden kann, wie durch die Aufklärung der Betroffenen in einfacher Sprache über ihre gesundheitlichen und rechtlichen Ansprüche. Zudem ist es notwendig strukturelle Barrieren öffentlichkeitswirksam bekannt zu machen und zu reduzieren.
Diskussionsbeitrag:
Der Zugang zu einer erschwinglichen Gesundheitsversorgung von Migrant*innen in prekären Lebenssituationen muss in Deutschland vereinfacht und auf die Bedürfnisse der Zielgruppe angepasst werden. Soziale Determinanten: Ungleichheit und Krebs – Was wir wissen und was (noch) nicht
Vor dem Hintergrund der demografischen Alterung nimmt die Bedeutung von Krebserkrankungen für die Gesamtkrankheitslast weltweit zu. Soziale Ungleichheiten im Krebsgeschehen stehen international schon länger im Fokus der Forschung. Für Deutschland existieren jedoch bisher nicht ausreichend Erkenntnisse, die eine umfassende und bundesweite Bewertung der Ungleichheiten zulassen würden.
Die Session findet in Form eines Fachforums statt, bei dem zunächst Kurzvorträge zu den Themen soziale Ungleichheit und 1) Tumorgröße/-schwere bei Diagnose, 2) Überleben nach Krebsdiagnose, 3) Krebsmortalität und 4) Konsequenzen einer Krebserkrankung gegeben werden soll. Im Anschluss werden die Befunde mit den Teilnehmer:innen diskutiert.
Die Ergebnisse internationaler Studien weisen auf deutliche soziale Unterschiede zuungunsten sozioökonomisch benachteiligter Gruppen in allen vier Themen hin. Die Betrachtung sozialer Ungleichheiten im Krebsgeschehen inklusive ihrer zeitlichen Entwicklung und zugrundeliegenden Mechanismen kann helfen, Ansatzpunkte für gezielte Public Health-Interventionen und Versorgungsmaßnahmen zu identifizieren.
Das Fachforum soll dazu dienen, zunächst einen Überblick über die bisherigen Befunde zu sozialer Ungleichheit im Krebsgeschehen zu liefern und bestehende Forschungslücken zum Thema aufzuzeigen. Hierfür soll insbesondere mit den Teilnehmer:innen ein Erfahrungsaustausch und eine Diskussion stattfinden wie diese geschlossen werden könnten und welche Implikationen sich aus den bisherigen Befunden für die Forschung und Versorgungspraxis für Deutschland ergeben.
Dr. Philipp Jaehn | Medizinische Hochschule Brandenburg Theodor Fontane | Germany
Kenntnisse über die Rolle sozialer Ungleichheit bei der Sekundärprävention von Krebserkrankungen sind notwendig, um gezielte Interventionsstrategien zu entwickeln. Wir bestimmten Assoziationen sozial- und siedlungsstruktureller Faktoren mit der Tumorgröße ausgewählter Krebstypen bei Diagnose. Tumoren des malignen Melanoms wiesen in Gegenden mit hoher sozioökonomischer Deprivation, geringem Sozialkapital und ländlicher Siedlungsstruktur eine vergleichsweise fortgeschrittene Tumorgröße auf.
Lina Jansen | Deutsches Krebsforschungszentrum | Germany
Der Vortrag gibt eine Übersicht zu individuellen und regionalen sozioökonomischen Unterschieden im Krebsüberleben in Deutschland. Zusätzlich werden erste Auswertungen anhand von bevölkerungsbezogenen klinischen Krebsregisterdaten vorgestellt, in denen untersucht wird, ob und in welchem Ausmaß Überlebensnachteile in sozioökonomisch benachteiligten Regionen durch Unterschiede in klinischen Faktoren oder der Therapievergabe erklärt werden können.
Fabian Tetzlaff | Robert-Koch-Institut (RKI) | Germany
Der Beitrag stellt Ergebnisse zur regionalen sozioökonomischen Deprivation in der Krebsmortalität auf Basis der amtlichen Todesursachenstatistik für die häufigsten Krebsdiagnosen vor. Regionale soziale Ungleichheiten werden unter Verwendung des „German Index of Socioeconomic Deprivation“ aufgezeigt. Zeittrendanalyen lassen Rückschlüsse darauf zu, ob sich die regionalen sozialen Ungleichheiten in der Krebsmortalität über die Zeit ausgeweitet oder verringert haben.
Dr. Julia Roick | Martin Luther Universität Halle-Wittenberg | Germany
Im folgenden Beitrag geht es um psychosoziale Konsequenzen einer Krebserkrankung. Im Fokus stehen dabei soziale Ungleichheiten in der beruflichen Rehabilitation und in finanziellen Belastungen. Zusätzlich wird diskutiert, inwiefern sich Unterschiede in der Berufsrückkehr und in ökonomischen Möglichkeiten in weiteren Outcomes, wie der Lebensqualität oder der sozialen Teilhabe nach Krebs, widerspiegeln.Gesundheitsförderung im Planetary Health Kontext
Diskussionsfragen:
1. Welche Fragen würden Sie in eine Bevölkerungsbefragung zum Thema Klima und Gesundheit einbauen?
2. Welche Aspekte klimabezogener Gesundheitskompetenz sind aus Ihrer Sicht besonders bedeutsam und sollten routinemäßig erfasst werden?
Diskussionsfragen:
1. Wie können wir Planetare Gesundheit niederschwellig und partizipativ an Hochschulen vermitteln?
2. Wie gelingt eine nachhaltige Vernetzung der bestehenden Angebote zu Klima und Gesundheit?
Klima & Gesundheit: Ergebnisse des NRW-Gesundheitssurveys
Jonas Weidtmann | Landeszentrum Gesundheit Nordrhein-Westfalen (LZG.NRW) | Germany
Dr. Matthias Romppel | Landeszentrum Gesundheit Nordrhein-Westfalen (LZG.NRW) | Germany
Gesundheitliche Belastungen und Gefährdungen durch die Erderwärmung nehmen zu. Für den NRW-Gesundheitssurvey 2022 haben wir deshalb das Schwerpunktthema Klima & Gesundheit gewählt.
Das Landeszentrum Gesundheit NRW führt regelmäßig repräsentative Bevölkerungsbefragungen zu gesundheitspolitisch relevanten Fragestellungen durch. Die Befragung von ca. 2000 NRW-Bürgerinnen und Bürgern und eine umfangreiche Fragenbatterie zur Soziodemografie erlaubt eine differenzierte Auswertung nach sozialer Lage der Befragten.
Der Beitrag beschreibt die Risikowahrnehmung („Awareness“) und das Wissen zu gesundheitlichen Risiken der Erderwärmung in der Bevölkerung sowie die Belastungen und das Anpassungsverhalten bei Hitzewellen. Die Erfassung von Merkmalen der Wohnsituation, des Wohnumfeldes und der Situation am Arbeitsplatz wird uns eine differenzierte Darstellung von Belastungs-, aber auch von möglichen Schutzfaktoren ermöglichen.
Die Bevölkerung zu schützen und zu befähigen, im Hinblick auf die zunehmenden gesundheitlichen Risiken durch die Erderwärmung angemessen zu reagieren („Preparedness“), stellt eine akute Herausforderung für Länder und Kommunen dar. Die Ergebnisse des NRW-Gesundheitssurveys 2022 erweitern das Wissen für diesbezügliche präventive Maßnahmen.
Dipl. Ges.wirt Nina Hielscher | HAW Hamburg | Germany
Lennart Haß | HAW Hamburg | Germany
Zielgruppe: Alle Studierenden und Mitarbeitenden der HAW Hamburg.
Ziele: Information, Sensibilisierung, Vernetzung, Ideengenerierung. Die Workshopreihe wurde über Social Media (Instagram), E-Mail und Aufstellern in den Mensen beworben.
Dr. Frank Lehmann | Deutsche Gesellschaft für Sozialmedizin und Prävention | Germany
Der Autor hat seit seiner Tätigkeit bei der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) 2001 die Entwicklung der gesundheitlichen Chancengleichheit in Deutschland mitgestaltet.
Die Erfahrungen werden in sechs Abschnitten dargestellt:
1. Wissenschaftliche Grundlegung des Themas
2. Erhebung der bestehenden Strukturen und Angebote
3. Bildung eines Kompetenznetzwerks
4. Aufbau einer Qualitätsstruktur
5. Aufbau des Kooperationsverbunds "Gesundheitliche Chancengleichheit"
6. Erfolge und Misserfolge als "Merksteine" für zukünftige Entwicklungen
Der Beitrag wird abgeschlossen durch einen Ausblick auf die Herausforderungen der "Gesundheitlichen Chancengleichheit" angesichts der Klimakatastrophe, des Ukraine-Kriegs und der Corona-Pandemie. Qualitätsentwicklung in der kommunalen Gesundheitsförderung: Kriterien für gute Praxis und Frühe Hilfen - eine gemeinsame Sprache finden!
Die Kommune umgreift als Dachsetting Lebensbereiche wie z.B. Kitas, Schulen und Betriebe und hat politische Gestaltungskompetenzen. Durch ein ressortübergreifendes Vorgehen sollen Gesundheitsförderung und Prävention als Querschnittaufgabe innerhalb der Kommune verstanden werden. Eine gemeinsame Sprache und ein geteiltes Verständnis davon, was gute Angebote ausmacht, ist für eine erfolgreiche Zusammenarbeit wichtig.
Projektbeschreibung/Methode:
Die Synopse der LZG RLP e.V. stellt die Schnittstellen verschiedener Qualitäts- und Förderkriterien der Gesundheitsförderung kompakt zusammen. So werden Unterschiede und Schnittmengen deutlich und fördern den Austausch über die Grenzen der kommunalen Fachressorts hinaus. In 2021 wurde die Synopse gemeinsam von den KGCen Rheinland-Pfalz und Hessen sowie dem Nationalen Zentrum Frühe Hilfen (NZFH) weiterentwickelt und in 2022 veröffentlicht. Die Good Practice-Kriterien des Kooperationsverbundes wurden mit dem Qualitätsrahmen der Frühen Hilfen verglichen und wichtige Schnittstellen herausgearbeitet. In dem geplanten Seminar sollen, nach einer Einführung in die Basisdokumente, in Kleingruppen die Anwendbarkeit der Synopse sowie gemeinsame Ansätze für gesundheitsfördernde Lebenswelten diskutiert werden.
Mögliche Empfehlungen und Ergebnisse der Kleingruppenarbeit werden gesammelt und für zukünftige Arbeit mit der Synopse verwendet.
Barbara Martens | Magistrat der Stadt Bad Homburg v. d. Höhe; Frühe Hilfen/ Baby-Begrüßungsdienst | Germany
Am Beispiel der Frühen Hilfen in Bad Homburg v. d. Höhe werden erste Anregungen der Anwendbarkeit der Synopse und Schnittstellen zwischen dem Qualitätsrahmen der Frühen Hilfen und den Good Practice-Kriterien vorgestellt. Dieser Erfahrungsaustausch dient als Einstieg in den Vergleich der zwei Quellen und hilft Teilnehmenden in der fortführenden Diskussion. “Jugendgesundheit - Sozialkapital, Ressourcen und Resilienzfaktoren in den Lebenswelten von Heranwachsenden”
Auf Basis der Panelstudie „Gesundheitsverhalten & Unfallgeschehen im Schulalter“ (GUS) mit rund 10.000 teilnehmenden Schüler:innen werden zwei Fragestellungen bearbeitet: Zum einen werden Auswirkungen der sozialen Position auf die Gesundheit Jugendlicher untersucht. West (1997) konstatierte eine „Equalisation in Youth“, nach der sich der Einfluss der sozialen Herkunft in der frühen Jugendphase reduziert. In den Daten der GUS-Studie zeigt sich hingegen eine stetige Zunahme der Wirkung sozialer Ungleichheit auf Gesundheit und Wohlbefinden. Die zweite Fragestellung analysiert die Wirkung von sozialem Kapital als protektiver Ressource in der gesundheitlichen Entwicklung junger Menschen.
„Umwelt, Wohlbefinden & Entwicklung“ untersucht subjektives Wohlbefinden von Jugendlichen zwischen 2019 und Frühjahr 2021 (Wechselunterricht). Insgesamt ist das Wohlbefinden gesunken, und auch sozio-ökonomische Privilegien schützen nicht vor dieser Entwicklung – eher im Gegenteil.
Abschließend werden Ergebnisse aus dem Forschungsprojekt “co*gesund” beigetragen. Das Projekt beschäftigt sich mit der biopsychosozialen Gesundheit von jungen Menschen während Corona im Übergang zwischen Schule, Ausbildung und Beruf. Dazu wurden Fachkräfte und junge Menschen selbst einbezogen und Handlungsempfehlungen entwickelt, die aufzeigen wie die Unterstützungsstrukturen weiter gestärkt werden sollen.
Dr. Sven Stadtmüller | Frankfurt University of Applied Sciences | Germany
Mit dem Konzept des Sozialkapitals werden auf Vertrauen basierende Netzwerke und Beziehungen einer Person erfasst. Sozialkapital ist ein wichtiger Resilienzfaktor und weist eine positive Wirkung auf Gesundheit auf. Unklar ist bislang jedoch, wie sich der Einfluss des sozialen Kapitals auf Gesundheit im Jugendalter entwickelt. Dies ist die zentrale Fragestellung des vorliegenden Beitrags.
Datengrundlage bildet die Panelstudie „Gesundheitsverhalten und Unfallgeschehen im Schulalter“ (GUS). Die Studie startete im Schuljahr 2014/15 mit der Alterskohorte 11-12 Jahre (5. Jahrgangsstufe; n=10.621). Die teilnehmenden Schüler*innen wurden anschließend auf jährlicher Basis bis zur maximal 10. Jahrgangsstufe befragt. Das Projekt ist mittlerweile abgeschlossen, und es können nun sämtliche Panelwellen in die Analysen integriert und der Einfluss des Sozialkapitals auf Gesundheit im Zeitverlauf untersucht werden.
Die Ergebnisse zeigen eine signifikant zunehmende Wirkung des Sozialkapitals auf die mentale Gesundheit von Schüler*innen im Zeitverlauf. Dieses Ergebnis ist unabhängig vom materiellen Wohlstand der Herkunftsfamilie sowie von anderen Merkmalen der befragten Schüler*innen.
Mit der Beschäftigung mit sozialem Kapital als Resilienzfaktor adressiert der Beitrag die Handlungsfelder „Gesundheitsbezogene Gemeinschaftsaktionen unterstützen“ sowie „Gesundheitsfördernde Lebenswelten schaffen“ des nächstjährigen Kongresses. In der Diskussion wird es darum gehen, wie Sozialkapital bei Kindern und Jugendlichen gezielt gefördert werden kann.
Prof. Dr. Andreas Klocke | Frankfurt University of Applied Sciences | Germany
Der Beitrag befasst sich mit den Auswirkungen der sozialen Position der Familie auf Gesundheit und Wohlbefinden Jugendlicher im Alter zwischen 11 und 16 Jahren. Eine frühere Studie von West (1997) konstatiert eine „Equalisation in Youth“, nach der sich der Einfluss der sozialen Position der Eltern auf die Gesundheit ihrer Nachkommen in der frühen Jugendphase nicht nachweisen lässt. Die Autor:innen begründeten dies mit der nivellierenden Wirkung der Schul- und Jugendkultur. Eine neuerliche Überprüfung der Equalisation-Hypothese möchten wir nun auf der Grundlage aktueller Daten vornehmen.
Datengrundlage bildet die Studie „Gesundheitsverhalten und Unfallgeschehen im Schulalter – Eine Panelstudie 2013-2020“. Die Studie startete im Schuljahr 2014/15 mit der Alterskohorte 11-12 Jahre (N=10.621). Die Daten der ersten sechs Wellen, mit mehr als 50.000 Beobachtungen, stehen zur Verfügung. Auf der Basis von Fixed-Effects-Modellen wird analysiert, wie sich die Wirkung des familiären Wohlstands auf Gesundheit und Wohlbefinden über die Zeit verändert.
Schlussfolgerung/Ergebnisse:
Die Analysen stellen die Hypothese der „Equalisation in Youth“ in Frage. Auf der Basis unserer Modelle zeigt sich vielmehr eine stetige Zunahme der Wirkung sozialer Ungleichheit auf Gesundheit und Wohlbefinden im Jugendalter. Eine Ausnahme zeigt sich lediglich für einzelne Indikatoren des Gesundheitsverhaltens.
Der Beitrag kommt zu dem Schluss, dass soziale Ungleichheit einen wachsenden Einfluss auf die Gesundheit im Prozess des Aufwachsens hat. Dies stellt die etablierte These der „Equalisation in Youth“ in Frage. Erklärt wird dies im Wesentlichen mit Periodeneffekten (1980er vs. 2010er Jahre).
Till Stefes | Ruhr-Universität Bochum | Germany
Hintergrund/Fragestellung:
Das subjektive Wohlbefinden (SWB) von Kindern und Jugendlichen unterscheidet sich zwischen verschiedenen Gruppen, z.B. Mädchen und Jungen oder Jugendlichen aus prekären sozio-ökonomischen Verhältnissen. Dynamische Schutzmaßnahmen in Schulen stellten sie und ihre Familien zuletzt vor erhebliche Herausforderungen – wurden Unterschiede verschärft? Welche Faktoren schützen?
Datengrundlage ist eine Befragung im Schulkontext von Jugendlichen (12-16 Jahre) zum SWB im Ruhrgebiet in den Jahren 2019 und 2021 („Umwelt, Wohlbefinden und Entwicklung“). Das Projekt ist aufgrund der kleinräumigen Untersuchung, detaillierten Analyse des SWB (Körperbild, Traurigkeit, Sorgen, Optimismus, Selbstwertgefühl, Lebenszufriedenheit) und expliziten Berücksichtigung der Perspektive der Jugendlichen auf Ihre soziale Umwelt einzigartig. Beleuchtet werden neben Sozioökonomischen Merkmalen auch Beziehungen zu Erwachsenen und Peers in Schule, Familie und lokaler Gemeinschaft sowie Gesundheit und Ernährung.
Das SWB ist insgesamt zwischen den Beobachtungsjahren gesunken. Schulklima und - Zugehörigkeitsgefühle sind erklärende Faktoren. Mädchen sind stärker betroffen, sozio-ökonomische Privilegien schützen nicht vor dieser Entwicklung – eher im Gegenteil: Zwar weisen z.B. ärmere Kinder nach wie vor niedrigeres SWB auf, allerdings ist es etwas weniger stark gesunken.
Diskussionsbeitrag/Lessons Learned:
Lebenswelt Schule als unterstützende soziale Umwelt mit Potential, ungleiche Gesundheitsvoraussetzungen auszugleichen oder zu verschärfen.
Karen Heid | FH Bielefeld University of Applied Sciences | Germany
Maja Kuchler | HS Gesundheit Bochum - Hochschule für Gesundheit | Germany
Sophie Herrmann | Robert-Koch-Institut | Germany
Junge Menschen sind seit Beginn der Pandemie in ihrer Lebenswelt und dem Übergang zwischen Schule, Ausbildung und Beruf maßgeblich von Maßnahmen und Einschränkungen betroffen. Hierdurch haben sich ihre Chancen gesund erwachsen zu werden und ein nachhaltig gesundes Leben zu führen gemindert. Dies gilt insbesondere für Heranwachsende mit ohnehin prekären Bildungsverläufen.
Im Rahmen des Projekts co*gesund wurden, anschließend an ein Rapid Review zu den Folgen von Corona auf die psychische Gesundheit der Zielgruppe, Interviews mit Fachkräften sowie Gruppengespräche mit jungen Menschen selbst geführt. Diese wurden inhaltsanalytisch im Hinblick auf Problemkonstellationen und Strategien für eine ressourcen- und resilienzfördernde Unterstützung ausgewertet. Unter Beteiligung der Befragten wurden Handlungsempfehlungen für bedarfsorientierte, lebensweltnahe Unterstützungsangebote zur Gesundheitsförderung in Phasen des Übergangs entwickelt.
Besonders Angebote mit niedrigschwelligem Zugang und bedarfsorientierte Unterstützung basierend auf einer positiven Beratungsbeziehung haben sich zu Krisenzeiten bewährt. Deutlich wird, dass es einer Stärkung infrastruktureller Maßnahmen sowie einer stärkeren Integration von Gesundheitsförderung im Jugendhilfe- und Bildungssystem auch durch entsprechende Ausbildung der Fachkräfte bedarf.
Ziel des Beitrags ist es, die entwickelten Handlungsempfehlungen mit ihren Implikationen für die Wissenschaft und Praxis mit den Teilnehmenden zu diskutieren und weitere Entwicklungsperspektiven aufzuwerfen. Ansätze der Zusammenarbeit von Krankenkassen, Land und Kommunen zur stadtteilbezogenen Gesundheitsförderung - Darstellung und Vergleich integrativer Projekte der Gesundheitsförderung in drei deutschen Regionen
Durch das Präventionsgesetz sind Krankenkassen gesetzlich verpflichtet, sich in der kommunalen Gesundheitsförderung finanziell zu engagieren. In der Session werden unterschiedliche Kooperationsansätze der gesetzlichen Krankenkassen mit Land- und/oder Kommune skizziert und die Zusammenarbeit diskutiert. Sie regt den Austausch über Gelingensfaktoren und Herausforderungen für die gemeinsame Arbeit in der Kooperation von Kommunen und Krankenkassen an.
Programme in Berlin, Niedersachen und Kassel stellen bisherige Kooperationen von Kommunen und Krankenkassen vor und formulieren Empfehlungen für die Zusammenarbeit.
Gemeinsam mit den Teilnehmenden sollen verschiedene Perspektiven der Förderung von gesundheitsförderlichen Projekten betrachtet werden und folgende Fragen bearbeitet werden:
• Wie müssen Kooperationen zwischen Kommunen und Krankenkassen ausgestaltet sein, damit sie erfolgreich wirken können?
• Welche Rahmenbedingungen sollten Förderverfahren erfüllen?
• Welche Entwicklungspotenziale gibt es für die Ausgestaltung und die Nachhaltigkeit von kommunalen Förderansätzen?
Es werden Anregungen für die Zusammenarbeit von Kommunen und Krankenkassen und die Umsetzung von Projekten zur Gesundheitsförderung in Stadtteilen gegeben. Perspektivwechsel, Diskussion und Reflektion ermöglichen den beteiligten Akteur*innen einen Austausch über Möglichkeiten und Grenzen der Zusammenarbeit.
Die Session trägt zur Transparenz über Kooperationen von Kommunen und Krankenkassen bei und ermöglicht die Diskussion zu Erfolgsfaktoren und Transfer von gelungenen Ansätzen.
Boris Metz | Gesundheit Berlin-Brandenburg e.V. | Germany
Nils Stakowski | Gesundheit Berlin-Brandenburg e.V. | Germany
Die berlinweite Kooperation der Berliner Senatsverwaltungen und des GKV-Bündnisses für Gesundheit fördert gesundheitsfördernde Projekte für vulnerable Zielgruppen in Stadtteileinrichtungen in sozial benachteiligten Quartieren. Zusammen mit den verantwortlichen Akteur*innen der Landes-, Kommunal- und Stadtteilebene werden Handlungsschwerpunkte identifiziert und qualitätsgesicherte, bestehende Ansätze verbreitet. Ergänzend werden neue, bedarfsorientierte Projekte entwickelt und umgesetzt.
Gesundheit im Quartier
Britta Kenter | Landesvereinigung für Gesundheit und Akademie für Sozialmedizin Niedersachsen e.V. | Germany
Sabrina Weitermeier | Landesvereinigung für Gesundheit und Akademie für Sozialmedizin Niedersachsen e.V. | Germany
Das von der AOK Niedersachsen geförderte und durch die LVG & AFS Nds. e. V. koordinierte Programm „Gesundheit im Quartier (GiQ)“ versucht Gesundheitsförderung mit der Quartiersentwicklung zu verzahnen. Aufbauend auf etablierten Strukturen städtebaulicher Förderprogramme sollen vor Ort Gesundheitsförderungsprojekte initiiert und die beiden Handlungsfelder systematisch und langfristig miteinander vernetzt werden, um gesunde Quartiere für alle zu gestalten.
Ruben Könen | Gesundheitsamt - Region Kassel | Germany
Julia Kretschmer | Gesundheitsamt - Region Kassel | Germany
Um gesunde Lebensbedingungen in der Stadt und dem Landkreis Kassel zu fördern, haben sich das Gesundheitsamt Region Kassel sowie vier regionale Betriebskrankenkassen zusammengeschlossen. Ziel ist es, unbürokratisch und schnell, Fördermittel für Projektideen und innovative Ansätze der Gesundheitsförderung kleinerer Träger, Vereine oder Initiativen bereitzustellen. Durch KaFöG werden Vorhaben unterstützt, welche die Lebenswelten von Menschen in der Region Kassel gesundheitsförderlicher gestalten.
DisclaimerGesundheitsförderung im ländlichen Raum. Vier Praxisberichte zu Herausforderungen, Chancen und Perspektiven der Verstetigung zur Gestaltung gesundheitsförderlicher Lebenswelten
Susanne Martin | Gemeinde Weiherhammer | Germany
Andrea Volz | Odenwald-Allianz | Germany
Kommunen sind zentrale Orte für Gesundheitsförderung und Prävention, insbesondere bei vulnerablen Zielgruppen. COVID-19 hat ihre Bedeutung für die gesundheitliche Chancengleichheit nochmals verstärkt. Gleichzeitig beteiligen sich zumeist große und mittlere Städte an Förderprogrammen zum Ausbau kommunaler Gesundheitsförderungsaktivitäten. Es stellt sich die Frage, wie der ländliche Raum für die Teilnahme an solchen Projekten erreicht werden kann.
Die Projekte BIG und GESTALT werden auf 13 Kommunen übertragen, darunter befinden sich auch Kleinstädte und Landkreise im ländlichen Raum. Für schwer erreichbare Zielgruppen sollen Strukturen aufgebaut und gesichert werden. Über eine Dokumentation der Projektarbeit im Sinne der Ko-Produktion von Wissen berichten die Projektmitarbeiterinnen gemeinsam mit dem wissenschaftlichen Projektteam über die Erfahrungen der Projektimplementierung.
Im bisherigen Projektverlauf hat sich gezeigt, dass sich für kleinere Städte und Landkreise Herausforderungen aber auch Chancen ergeben können. Herausforderungen sind z.B. die hohe Dezentralität und daraus resultierende Problematiken der Mobilität. Chancen entstehen z.B. durch die oftmals schon vor Projektbeginn enge Vernetzung verschiedener Akteure.
Für kleinere und mittlere Kommunen ist die Hürde sich an Präventionsprojekten zu beteiligen oftmals hoch. Auf der anderen Seite ergeben sich Chancen durch eine Anschubfinanzierung. Für eine Skalierung von Präventionsprojekten in den ländlichen Raum hinein ist das gemachte Erfahrungswissen von hoher Bedeutung.
Dr. Alexandra Sauter | Universität Regensburg | Germany
Der Zugang zu Präventionsangeboten für ältere Menschen im ländlichen Raum ist mangelhaft. Das durch das Präventionsgesetz initiierte Programm „Gesunde Kommune“ der AOK Bayern wurde in einer Oberpfälzer Kommune (1881 EW) für Personen 60+ fünf Jahre gefördert (2018-2022) und in einer wissenschaftlichen Begleitstudie evaluiert. Untersucht wurden die Erreichbarkeit und Akzeptanz des Programms.
Methode:
In die Studie eingeschlossen wurden Evaluationsergebnisse von 93 Kursen sowie einer standardisierten Abschlussbefragung aller Senior*innen (n=196 Teilnehmende, 33% Rücklaufquote). Alle Daten wurden deskriptiv mit der Analysesoftware SPSS ausgewertet.
Ergebnisse:
Durch die lokale Projektleitung wurden 101 verhaltenspräventive Kurse (u.a. Ernährung, Bewegung, Gedächtnistraining) geplant und umgesetzt, unter Mitwirkung eines ortsansässigen Steuerungskreises. Das Projekt erreichte vor allem 65-74-Jährige Frauen, mit einem Mittelschulabschluss. Die Mehrzahl hat wiederholt an Kursen teilgenommen. Kurse wurden stets sehr gut von den Senior*innen evaluiert. Analoge Veranstaltungen wurden Onlinenageboten vorgezogen. Angebote waren räumlich barrierefrei, kostenfrei und z.T. mit Fahrservice. Bewegungseingeschränktere Personen nahmen dennoch selten teil. Nach Laufzeitende wurden initiierte Bewegungskurse in die lokale Vereinsstruktur überführt.
Lessons Learned:
Durch das Präventionsgesetzt kann der Zugang zu verhaltenspräventiven Angeboten im ländlichen Raum für ältere Menschen verbessert werden, benötigte verhältnispräventive Veränderungen können jedoch nicht vorgenommen werden. Männer, junge Alte und hochaltrige Personen werden weniger erreicht.
Patricia von Mallek | Lehrstuhl für Public Health und Versorgungsforschung, Fachbereich für Biopsychosoziale Gesundheit, Institut für Medizinische Informationsverarbeitung, Biometrie und Epidemiologie - IBE, Ludwig Maximilians-Universität München | Germany
Hintergrund:
Nach dem bio-psycho-sozialen Verständnis stehen Gesundheit und soziale Teilhabe einer Person in Wechselwirkung mit Umweltfaktoren. Dazu zählt das Angebot öffentlicher Verkehrsmittel, welches im ländlichen Raum essenziell ist, um die soziale Teilhabe als wichtigen Einflussfaktor auf die Gesundheit zu gewährleisten. Im Projekt „HEAL“ wird im ländlichen Bad Birnbach mit dem Streckenausbau eines autonomen, nachfrageorientiert abrufbaren Busses ein Mobilitätsangebot geschaffen. Mittels Mixed-Methods Ansatz werden Bedürfnisse identifiziert, sowie Veränderungen in der Alltagsmobilität und sozialen Teilhabe beobachtet.
Methoden:
Neben einer longitudinal angelegten schriftlichen Bevölkerungsbefragung wurde eine Teilstichprobe der Teilnehmenden in qualitativen Einzelinterviews zur Mobilität im Alltag und sozialen Teilhabe befragt. Die quantitativen Daten wurden deskriptiv, die qualitativen Daten mittels strukturierender Inhaltsanalyse nach Mayring ausgewertet.
Ergebnisse:
Im Herbst 2021 wurden 97 Personen in die schriftliche Befragung und 17 Personen in die Einzelinterviews einbezogen. Es konnten Bewegungsmuster in der Mobilität aufgezeigt werden. Personen, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind, haben Problemen am sozialen Leben teilzuhaben und wünschen sich ein flexibles Mobilitätsangebot. Veränderungen können in den Ergebnissen der zweiten Erhebungswelle (September 2022) aufgezeigt werden.
Diskussionsbeitrag:
Der Einbezug von Bedürfnissen und Bewegungsmustern der zukünftigen Nutzer bietet bei der Umsetzung eines innovativen Mobilitätskonzepts die Chance die Alltagsmobilität und soziale Teilhabe als wichtigen Aspekt der physischen und psychischen Gesundheit zu verbessern. „Mensch beweg dich!“ – Bewegung für Kinder und Familien alltäglich machen
Regelmäßige Bewegung leistet einen wesentlichen Beitrag für die körperliche sowie seelische Gesundheit von Kindern. Kinder mit höherem, sozioökonomischem Status (SES) sind häufiger sportlich aktiv und Mitglied im Sportverein, als Kinder aus Familien mit niedrigem SES. Gemeinsame Bewegung innerhalb des Familienalltags kann der Schlüssel für alle Schichten sein, um eine Grundlage für ein gesundes Aufwachsen zu schaffen. Das von der Niedersächsischen Kinderturnstiftung und der Kaufmännischen Krankenkasse entwickelte Präventionsprojekt „3F – Fit for Family“ möchte Familien innerhalb ihrer Lebenswelt niedrigschwellig zu alltäglicher Bewegung motivieren. Hierfür werden an verschiedenen niedersächsischen Standorten partizipativ und durch bedarfsorientiertes Empowern lokaler Akteur*innen und bestehende Netzwerke genutzt, um Bewegung zu implementieren. Anschließend werden Bewegungsangebote individuell an die Gegebenheiten der Standorte angepasst, konzipiert und koordiniert. Eine begleitende Ergebnisevaluation informiert über Gelingens-Faktoren sowie eventuelle Stolpersteine im Umsetzungsprozess und zeigt Best-Practice-Ansätze auf. Eine erfolgreiche Projektumsetzung erfordert eine stetige und flexible Anpassung an die Rahmenbedingungen der jeweiligen Standorte.
Nina Noenen | Niedersächsische Kinderturnstiftung | Germany
Clara Hunkler | KKH Kaufmännische Krankenkasse| Germany
Thementisch 2
Mareike Flack-Schmerbeck | Niedersächsische Kinderturnstiftung | Germany
Dagmar Weiser | Familienzentrum "Die Stiftsmäuse" Salzgitter Thiede/ Steterburg | Germany
Thementisch 3
Sandra Hübsch | Niedersächsische Kinderturnstiftung | Germany
Impulse und offener Austausch zur Anwendung von Alltagsmaterialien und verschiedenen Umsetzungsmöglichkeiten
Thementisch 4:
Nele Schubert | Niedersächsische Kinderturnstiftung | Germany
Messbare Wirksamkeit, Angewandte Methodik, Stolpersteine und Best Practice Beispiele aus der Projektarbeit.
In dieser Veranstaltung wird das Tool Conceptboard der deutschen Firma Conceptboard Cloud Service GmbH, Mansfelder Str. 56, 06108 Halle (Saale) genutzt. Wenn Sie das Tool nutzten, werden Sie zu einem externen Server weitergeleitet. Es gelten die Datenschutzhinweise von https://conceptboard.com/de/privacy/. Die Teilnahme ist freiwillig.
In dieser Veranstaltung wird das Tool Forms der amerikanischen Firma Microsoft Coporation, One Microsoft Way, Redmond, WA 98052-6399, USA genutzt. Wenn Sie das Tool nutzten, werden Sie zu einem externen Server weitergeleitet. Es gelten die Datenschutzhinweise von https://privacy.microsoft.com/de-de/privacystatement. Die Teilnahme ist freiwillig. Wandel gemeinsam gestalten, um Menschen in Arbeitslosigkeit in ihrer Gesundheit zu stärken – Erfahrungen aus dem Projekt zur Verzahnung von Arbeits- und Gesundheitsförderung
Es kostet Zeit und Ressourcen, um solche Brücken- und Lotsenangebote im Rahmen einer ressortübergreifenden Zusammenarbeit zu etablieren . Durch ihre niedrigschwellige und beteiligungsorientierte Ausgestaltung erweisen sie sich jedoch als ein guter Ansatz, um Menschen in dieser Lebenssituation sensibel anzusprechen, in ihren Ressourcen zu bestärken und auf dem Weg in Folgeangebote in der Kommune zu unterstützen.
Dr. Thoms Steffens | Diakonie Deutschland Evangelisches Werk für Diakonie und Entwicklung e.V. | Germany
Ilka-Marina Meyer | Landesvereinigung für Gesundheit und Akademie für Sozialmedizin Niedersachsen e.V. | Germany
Antje Peters-Schulz | Gesundheit Berlin-Brandenburg e.V. | Germany
Cornelia Reichert | Gesundheit Berlin-Brandenburg e.V. | Germany
Impulsvorträge: Spezifische Versorgung im Blick
2. Pitch: Jeder Beitrag wird in 2 min vorgestellt.
3. Präsentation der Beiträge in Breakout Sessions: In zwei Runden à 20 min erhält jede*r Teilnehmende die Möglichkeit zwei Poster kennenzulernen. In diesen 20 min werden die Poster als freies Format ausführlich vorgestellt, Fragen beantwortet und zur Diskussion eingeladen.
4. Abschlussrunde
Antje Schwarz | AWO Seniorendienste Niederrhein gGmbH / Seniorenzentrum Wilhelm-Lantermann Haus | Germany
Kordula Wiefel | AWO Seniorendienste Niederrhein gGmbH | Germany
Prävention spielt auch im Alter und in stationären Pflegeeinrichtungen eine große Rolle. Nicht ohne Grund gibt der GKV Leitfaden nach § 5 SGB XI mehrere Handlungsfelder vor. Das durch den vdek e.V. und die Ersatzkassen geförderte Projekt widmet sich der Ernährung, körperlichen Aktivität und psychosozialen Gesundheit, indem es den Lebensraum Natur für gesundheitsförderliche Impulse nutzt und die Fragestellung beleuchtet, auf welche Weise bei Bewohnenden positive Verhaltensänderungen hervorgerufen und gefestigt werden können.
Zur Förderung der kognitiven und körperlichen Gesundheit der Bewohnenden werden positive Effekte der Tier- und Pflanzenwelt, wie z.B. Entspannung und Aktivierung, genutzt. Hierzu werden in einer Einrichtung der AWO Seniorendienste Hühner und Hasen gehalten und (Hoch)Beete angelegt. Unter fachlicher Begleitung werden partizipativ niederschwellige Gruppen- und Einzelangebote konzipiert. Die Umsetzung wird wissenschaftlich durch die HSG Bochum begleitet.
Schon nach kurzer Zeit wurden positive, gesundheitsfördernde Auswirkungen auf das Verhalten der Bewohnenden und Mitarbeitenden festgestellt. Diese umfassen u.a. eine Steigerung der körperlichen Aktivität, den Kontaktaufbau bzw. -ausbau zu Mensch und Tier sowie die Förderung einer gesunden Ernährung. Dabei ging die Motivation, sich aktiv oder passiv im Garten und in Gegenwart der Tiere aufzuhalten, weit über die geplanten Angebote hinaus.
Der Benefit des Projektes ist eindeutig. Entscheidend wird nun sein, Nachhaltigkeitseffekte zu erzielen, indem die Erfahrungen der Piloteinrichtung gebündelt und an vier weitere Einrichtungen weitergegeben werden.
Prof. Dr. Melanie Messer | Universität Trier | Germany
Um mit gesundheitsbezogenen Informationen sicher umgehen zu können, benötigen Patient*innen eine hohe Gesundheitskompetenz (GK). Pflegefachpersonen haben eine besondere Verantwortung, Patient*innen in ihrer GK zu unterstützen und zu fördern. Dies gilt insbesondere, wenn diese sich durch Krankheit und Pflegebedürftigkeit in vulnerablen Lebenssituationen befinden. Unklar ist jedoch, inwieweit Pflegefachpersonen diese Aufgabe in der Praxis wahrnehmen. Ziel der vorgestellten Studie ist es, die Ausgangslage pflegerischer Informations- und Beratungssituationen hinsichtlich der Gesundheitskompetenzförderung zu beschreiben und eingesetzte Informationsmethoden in der Praxis zu eruieren.
Methode:
Im Rahmen einer qualitativen Studie wurden 21 Interviews mit Pflegefachpersonen geführt. Diese wurden thematisch kodierend ausgewertet.
Ergebnisse:
Die interviewten Pflegefachpersonen legen ihren Fokus auf eine Ad-hoc Informationsvermittlung, um Wissen zu fördern. Im Mittelpunkt stehen z. B. Themen der Prävention und Gesundheitsförderung, der Behandlung und des Selbstmanagements. Beratende und partizipative Ansätze sowie ein systematisches Vorgehen unter Nutzung spezifischer Methoden sind kaum zu finden. Die eingesetzten Informationsmethoden erarbeiten sich Pflegefachpersonen vorwiegend selbst durch Erfahrungslernen. Manche Interviewpartner*innen bemängeln fehlende Qualifikationsmöglichkeiten zum Thema Kommunikation.
Diskussionsbeitrag:
Die von Pflegefachpersonen adressierten Themen sind anschlussfähig an die Ansätze der Gesundheitskompetenzförderung. In der Pflegepraxis fehlt es jedoch an einem strukturierten Erwerb von methodischem Handwerkszeug zur GK-vermittlung.
Heike Edmaier | Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften, ZHAW Gesundheit | Switzerland
Frauen in Lebenslagen mit psychosozialen Belastungsfaktoren haben einen erhöhten Unterstützungsbedarf, nehmen aber seltener Hebammenhilfe in Anspruch. Bisher ist wenig über die ursächlichen Faktoren für die Ungleichheiten bei der Inanspruchnahme bekannt. In der Studie wurde die Forschungsfrage untersucht, welche Determinanten den Zugang zur Hebammenhilfe beeinflussen aus der Perspektive von Frauen in Lebenslagen mit psychosozialen Belastungsfaktoren.
Es wurden 13 leitfadengestützte Interviews geführt mit zwei Schwangeren und elf Müttern. Die Interviews wurden inhaltsanalytisch ausgewertet.
Es wurden Determinanten im Prozess des Zugangs von Seiten der Nutzerinnen und von Seiten der Hebammen identifiziert. Aus der Perspektive dieser Frauen wird der Zugang zu ambulanten Hebammenleistungen vom Zufall bestimmt. Häufig wird von Glück als einem wichtigen Faktor für den Zugang gesprochen. Grundsätzlich ist Hebammenhilfe für die befragten Frauen mit Wohlbefinden und Zunahme der Selbstkompetenzen assoziiert. Negative Erfahrungen mit Hebammen können zum Erleben von Abweisung und Ablehnung des Versorgungsangebotes führen.
Die belegte mangelnde Verfügbarkeit von Hebammenhilfe für Frauen in Lebenslagen mit psychosozialen Belastungsfaktoren impliziert einen Handlungsbedarf in der Versorgung, damit eine nicht garantierte Versorgung nicht zu einer weiteren Erfahrung von Ohnmacht führt. Es werden Empfehlungen für die Versorgungsgestaltung, Praxis der Hebammen und zukünftige Forschung abgeleitet.
Robert Limmer | Condrobs e.V. | Germany
Vorstellung der Clearingstelle München einer Beratungsstelle für Menschen ohne Krankenversicherung
Die Clearingstelle Gesundheit bei Condrobs e.V. berät Menschen ohne Krankenversicherung und unterstützt diese durch finanzielle Förderung von medizinischen Behandlungen. Für 51% der Nichtversicherten konnte im letzten Jahr eine Krankenversicherung hergestellt oder andere Kostenträger gefunden werden. Der Gesundheitsfonds der Stadt München zur Finanzierung medizinischer Behandlungen von Nichtversicherten beläuft sich über 500.000€ jährlich. Das Modellprojekt ist erfolgreich in Kombination durch niederschwellige Hilfe, individueller Beratung, Netzwerkarbeit mit sozialen und medizinischen Anlaufstellen und der kooperativen Zusammenarbeit mit kommunalen Behörden aus Gesundheits- und Sozialreferaten.
Der Einfluss des sozialen Engagements auf die psychische Gesundheit – eine quantitative Untersuchung in der Hospiz- und Wohnungslosenhilfe
Luisa Anna Prütz | Hochschulen Fresenius GgmbH | Germany
Prof. Dr. Yvonne Glock | Hochschulen Fresenius GmbH | Germany
In sozialen Hilfesystemen zeichnet sich zunehmend der Fachkräftemangel ab, welcher z. T. durch soziales Engagement kompensiert wird. Hiervon profitieren nicht nur die Hilfssysteme, Studien zeigen eine höhere psychische Gesundheit bei sozial engagierten Personen auf. Hospiz- und Wohnungslosenhelfende wurden bisher wenig untersucht, gewinnen zunehmend an Relevanz, um Notlagen und Armut entgegenzuwirken und sind besonderen Belastungen ausgesetzt. Ziel dieser Studie ist, zu untersuchen, ob soziales Engagement in der Hospiz- und Wohnungslosenversorgung Auswirkungen auf die psychische Gesundheit der sozial Engagierten hat?
Eine Stichprobe von N = 553 Probanden, bestehend aus 178 Hospiz-, 200 Wohnungslosenhelfern und 175 Nicht-Engagierten, wurde zu ihrem sozialen Engagement und zur psychischen Gesundheit, operationalisiert durch Depressivität (BDI-V) und Wohlbefinden (PERMA-Profiler), mittels Fragebogen befragt und Mittelwertsunterschiede, Korrelationen und Effektstärken berechnet.
Hospizhelfende weisen sig. die höchsten Wohlbefindens- und niedrigsten Depressivitätswerte auf. Wohnungslosenhelfende zeigen ein sig. höheres Wohlbefinden als Nicht-Engagierte. Die Effektstärken liegen im geringen bis mittleren Bereich.
Soziales Engagement unterstützt die Versorgung sozial Benachteiligter und fördert die Gesundheit und Kompetenzen Engagierter, wodurch ebenfalls eine Institutionalisierung für Unternehmen attraktiv werden kann. Politisches Handeln und Schulungsmaßnahmen können den Effekt fördern. Kausalitäten müssen geprüft werden.Pause
Rassismus in der Gesundheitsversorgung - Ergebnisse qualitativer und partizipativer Studien
Rassismus ist eine der wichtigsten Determinanten von gesundheitlichen Ungleichheiten in der Bevölkerung, welche insbesondere im deutschsprachigen Wissenschaftsraum sowohl empirisch als auch theoretisch noch nicht hinreichend erforscht und verstanden worden ist. Vereinzelte in den letzten Jahren entstandene Studien beschäftigen sich meist mit den Auswirkungen von Rassismus auf die Gesundheit rassifizierter Communities, einige Studien liefern beunruhigende Hinweise auf Rassismen in der Gesundheitsversorgung. Was in der Literatur sowie im wissenschaftlichen und Politik-Diskurs fehlt, sind die Perspektiven rassifizierter Personen und ihrer Communities.
Dieses Forum setzt an dieser traditionell vernachlässigten Stelle an und bietet eine Plattform für rassismustheoretische Überlegungen und die Vorstellung der Ergebnisse qualitativer und community-basierter partizipativer Studien über das Erleben und die Folgen von Rassismus in der Gesundheitsversorgung in Deutschland. Die Teilnehmenden werden eingeladen, mitzudiskutieren und gemeinsam mit den Vortragenden Überlegungen zur Überwindung von Rassismus in der Gesundheitsversorgung zu entwickeln.
Tanja Gangarov | DeZIM | Germany
Lina Kabangu | Germany
In dieser community-basierten partizipativen Forschungsstudie wurden Vertreter*innen rassifizierter Communities als Co-Forschende und als Studienteilnehmende beteiligt. Mittels Fokusgruppen wurde untersucht, (a) wie und mit welchen Folgen Betroffene Rassismus in der Gesundheitsversorgung erleben und (b) wie der Handlungsbedarf aus der Perspektive von rassifizierten Communities aussieht. In diesem Beitrag werden erste Studienergebnisse vorgestellt.
Prof. Dr. Hürrem Tezcan-Güntekin | Alice Salomon Hochschule | Germany
Im Vortrag werden die Ergebnisse einer qualitativen Sekundärdatenanalyse vorgestellt, in der mit einer intersektionalen Perspektive Rassismuserfahrungen von pflegenden Angehörigen türkeistämmiger Menschen analysiert wurden. Die Analyse hat gezeigt, dass pflegende Angehörige rassistische Diskriminierung bei der Pflegeberatung, bei der Inanspruchnahme ambulanter und stationärer medizinischer Versorgung und vor allem bei der Entscheidung für häusliche Pflege erfahren.
Prof. Dr. Regina Brunnett | Hochschule Fulda | Germany
Rassifizierte Fachkräfte verfügen über fachliche Erfahrungen im Gesundheitswesen und über lebensweltliche Erfahrungen mit Rassismen. Daher können sie diese in der Gesundheitsversorgung besonders gut erkennen und reflektieren. Es wurden leitfadengestützte Interviews durchgeführt, die mittels qualitativer Inhaltsanalyse ausgewertet wurden. Es werden erste Erkenntnisse über Erfahrungen mit rassifizierenden und diskriminierenden Praktiken in der Gesundheitsversorgung vorgestellt. Gesundes Aufwachsen in Zeiten des Wandels chancengerecht(er) gestalten
Das Forum schließt mit einer übergreifenden Diskussion zu Ansätzen und Handlungsoptionen des Bundes, der Länder und Kommunen zur Förderung eines gesunden Aufwachsens in Zeiten des Wandels.
Dr. Kerstin Marx | Landesvereinigung für Gesundheitsförderung Thüringen e.V. - AGETHUR | Germany
Gudrun Schaarschmidt | Landesvereinigung für Gesundheitsförderung Thüringen e.V. | AGETHUR | Germany
Kommunale Stillförderung ist mit Blick auf die gesundheitlichen Vorteile für Mutter und Kind und aufgrund der sozio-ökonomischen ungleichen Verteilung des Stillverhaltens ein bedeutendes Handlungsfeld der kommunalen Gesundheitsförderung und Chancengleichheit. Die Kommune als Dach-Setting beeinflusst als unmittelbare Lebenswelt die Information, den Zugang und die Versorgung zu Angeboten der Stillberatung und Stillunterstützung. Sie kann durch passgenaue und bedarfsorientierte Angebote die Heterogenität der Lebenswelten von Familien berücksichtigen. Weiterhin kann die Kommune eine Willkommenskultur für das Stillen schaffen und stillenden Müttern durch wertschätzende Haltung den Rücken stärken. Somit wird Stillen zur einfachen Wahl!
Akteure aus Thüringer Kommunen haben sich in einem partizipativen Austausch- und Diskussionsprozess auf den Weg gemacht und einen Leitfaden zur Stillfreundlichen Kommune erarbeitet. Dieser Prozess wurde durch die UAG Rund um die Geburt und erste Lebensjahre der Landesgesundheitskonferenz Thüringen begleitet.
Der erarbeitete Leitfaden zeigt exemplarisch auf, wie die kommunale Stillförderung gestärkt werden kann und steht interessierten Kommunen zur Verfügung. Es wurden 7 Kriterien entwickelt, die eine Kommune als „Stillfreundlich“ auszeichnen.
Neben der Vorstellung des Leitfadens und den einzelnen Kriterien auf dem Weg zur "Stillfreundlichen Kommune" soll diskutiert werden, auf welche Art und Weise Land und Bund den Kommunen geeigneten Rückenwind geben können, um das Thema zu befördern.
Caroline Birau | Universität Bremen | Germany
Dr. Melanie Böckmann | Universität Bremen | Germany
Hintergrund/Fragestellung:
Die Bremer Initiative zur Stärkung frühkindlicher Entwicklung (BRISE) ist eine Längsschnittstudie mit Familien, die unter erhöhtem Armutsrisiko stehen. Das Projekt unterstützt Ausbau und Zusammenarbeit bereits in Bremen verankerter Förderprogramme im Rahmen einer Förderkette von der Geburt bis zum Schuleintritt. Ziel ist es, die Chancengleichheit im Bereich frühkindlicher Entwicklung zu erhöhen.
Projektbeschreibung/Methode:
Schwangere und Mütter von Neugeborenen mit sozialen, kulturellen und finanziellen Herausforderungen wurden rekrutiert und je nach Stadtteil in eine Interventions- (IG) oder eine selbstbestimmte Gruppe (SG) eingeteilt. Die IG erhält koordiniert Zugang zu den Förderprogrammen, die SG nutzt diese auf eigene Initiative. Im Längsschnittdesign werden die Eltern zu Hause u.a. zu Belastungsfaktoren, Ressourcen, elterlichen Anforderungen sowie zur Eltern-Kind Beziehung interviewt. Zusätzlich werden Marker der kognitiven, sozio-emotionalen und neuronalen Entwicklung erhoben, um langfristig zu prüfen, ob die Förderung den Schuleinstieg erleichtert.
Schlussfolgerung/Ergebnisse:
456 aktive Familien nehmen an BRISE teil, 165 in der IG, 291 in der SG. Erste Ergebnisse deuten an, dass die Zusammenarbeit der Förderprogramme mit den Familien besonders mit Eintritt in die KiTa erschwert wird und dies somit eine sensible Phase in der Langzeitförderung ist. Es besteht Bedarf an Ressourcen für Brückenmaßnahmen und Routinen, um diese Familien in einer Förderkette zu halten.
Diskussionsbeitrag/Lessons learned:
Es ist wichtig, auf kommunaler Ebene an Übergangsstrukturen zwischen Maßnahmen zu arbeiten, damit eine kontinuierliche Förderung gelingen kann.
Stephanie Funk | Landeszentrum Gesundheit Nordrhein-Westfalen (LZG, NRW) | Germany
Dr. Anna Reeske-Behrens | Landeszentrum Gesundheit Nordrhein-Westfalen (LZG, NRW) | Germany
Im Rahmen des Präventionsgesetzes werden in Nordrhein-Westfalen Projekte der lebensweltbezogenen Gesundheitsförderung in einem krankenkassenübergreifenden Verfahren gefördert. Das Landeszentrum Gesundheit NRW begleitet diese Projekte fachlich-inhaltlich und hat mittels einer Akteursbefragung in 2021/2022 Erfahrungswissen der Projektansätze zusammengetragen und lessons learned für drei Ergebnisdimensionen der Gesundheitsförderung erarbeitet, die in diesem Beitrag skizziert und zur Diskussion gestellt werden.
Mittels einer Online-Befragung wurden n=20 Projekte zu Aspekten der Zielgruppenerreichung, des Strukturaufbaus und der Nachhaltigkeit befragt. Zur Vertiefung der Ergebnisse wurde zur jeweiligen Ergebnisdimension eine Fokusgruppe mit den Projektkoordinationen durchgeführt. Die Daten wurden deskriptiv bzw. in Anlehnung an die inhaltlich strukturierende Inhaltsanalyse nach Kuckartz ausgewertet.
Zentral für eine gelingende Gesundheitsförderung in Lebenswelten sind angemessene Strategien der Zielgruppenansprache und ein kooperatives Arbeiten vor Ort. Persönliche Formate und die zeitnahe Umsetzung von Maßnahmen werden als entscheidend eingeschätzt, um Zielgruppen zu erreichen und aktive Strukturen aufzubauen. Um Projektaktivitäten möglichst nachhaltig zu gestalten, bedarf es einer frühzeitigen Planung und Umsetzung von Nachhaltigkeitsstrategien.
Die gesundheitsförderliche Entwicklung von Lebenswelten ist herausfordernd und bedarf eines systematischen und koordinierten Vorgehens. Durch die Akteursbefragung wird ein Dialog im Land eröffnet, um die Zukunftsperspektiven der kommunalen Gesundheitsförderung zu eruieren. Die Relevanz der Gemeinschaftsverpflegung in Kitas und Schulen für armutsbetroffene Familien
Die Relevanz der Verpflegung in Kita & Schule für Kinder aus armen Familien wurde während der Corona-Pandemie deutlich, als Kitas & Schulen für einige Wochen geschlossen waren und die Mittagsverpflegung ausblieb. Auch die derzeit steigenden Lebensmittelpreise und Inflation bei Gütern des täglichen Bedarfs stellt arme Familien vor finanzielle Herausforderungen und zwingt zu Einsparungen bei den Lebensmitteln.
Ein qualitativ hochwertiges und gesundheitsförderliches Menüangebot, ist somit nicht nur ernährungs- und gesundheitspolitisch relevant, sondern auch als sozialpolitisches Instrument zu begreifen. In anderen Ländern, wie den USA oder GB, in denen der Anteil an von Armut betroffenen Kindern größer ist, wird dieser Zusammenhang bereits länger sowohl im wissenschaftlichen, als auch im politischen Raum behandelt. Diese Session soll daher die folgenden Fragestellungen aufgreifen:
• Welchen Einfluss hat die Ernährung auf die Entwicklung und die Teilhabechancen?
• Welche Herausforderungen bestehen für arme Familien?
• Welchen Beitrag kann die Gemeinschaftsverpflegung in Kita & Schule leisten, um arme Familien zu unterstützen?
Ann-Cathrin Beermann | Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung | Germany
In einer Policy Brief Reihe haben Beermann et al. (2021) dargestellt, dass das Thema Ernährungsarmut in Deutschland sowohl von Politik als auch von Wissenschaft nicht die relevante Aufmerksamkeit erhält. Dies führt zu einer schlechten Datenlage und kaum ausgearbeiteten Handlungsoptionen, die in der derzeitigen Krise helfen würden, von Armut betroffene Menschen zu entlasten. Es werden Lösungsvorschläge erarbeitet, mit denen Ernährungsarmut adressiert werden kann.
Prof. Dr. Rebecca O'Connell | University of Hertfordshire | United Kingdom
In the context of successive global crises and rising household food insecurity in wealthy European countries there is renewed attention to the role of school meals as a welfare intervention. However, little is known about the extent to which school meals are a resource for low-income families living in different contexts. Drawing on a mixed methods study of food in low-income families in three European countries, this paper adopts a realist ontological stance and an embedded case study approach.
Sabine Schulz-Greve | Vernetzungsstelle für Kita- und Schulverpflegung Berlin e.V. | Germany
Die Vernetzungsstellen für Kita- und Schulverpflegung sind in allen Bundesländern die ersten Ansprechpartner für Kita- und Schulträger, wenn es um die Etablierung und Umsetzung einer gesundheitsförderlichen Gemeinschaftsverpflegung geht. Die Vernetzungsstelle Berlin spielt mit ihrem fast 20-jährigen eine Vorreiterrolle und setzt sich in der Praxis seit vielen Jahren mit der Bereitstellung einer gesundheitsförderlicen Verpflegung für armutsbetroffene Kinder auseinander. Gesunde und klimaresiliente Stadt(entwicklung)
Das Ziel der einwöchigen Autumn School war es, den Austausch und das Verständnis für die Zusammenarbeit zu fördern und handlungsbezogenes Wissen zu vermitteln. Dabei ging es um Themen wie gesundheitsförderliche und klimaresiliente kommunale (Raum-)Planung, Urban Health Indikatoren oder integrierte Klimaanpassung unter Berücksichtigung vulnerabler Bevölkerungsgruppen und mit Einbezug partizipativer Methoden. Es wurde aufgezeigt, wie wichtig integrierte, fachbereichsübergreifende Strategien und gemeinsames Handeln ist, um vor Ort Prozesse anzustoßen.
Janine Sterner | Landesvereinigung für Gesundheit und Akademie für Sozialmedizin Niedersachsen e.V. | Germany
Kolja Lange | Region Hannover | Germany
Kolja Lange von der Gesundheitsregion Hannover im Fachbereich Gesundheitsmanagement wird in seinem Beitrag die Aktivitäten in der Region Hannover im Bereich Klimaschutz und Klimaanpassung präsentieren. Dabei wird ein Fokus auf die Erstellung von Hitzeaktionsplänen liegen. Als Teilnehmer der Autumn School kann er aufzeigen, welchen Mehrwert er durch die Teilnahme an Autumn School in seiner Arbeit gewinnen konnte und wie sich neue Vernetzungen ergeben haben. Gesunde Arbeit in gesunden Organisationen [DGPH & BAuA]
In diesem Fachforum, das im sechsten Jahr gemeinsam von der Deutschen Gesellschaft für Public Health und der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin veranstaltet wird, geht es darum, Herausforderungen für die mit diesem Wandel verbundene Gestaltung gesunder Arbeit zu benennen und Gefährdungen der (psychischen) Gesundheit der Beschäftigten entgegen zu wirken.
Dr. Katja Schulter | Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin | Germany
Zentrale Herausforderungen für die Berücksichtigung psychischer Belastung in der Gefährdungsbeurteilung werden beschrieben und aktuelle Empfehlungen für die Berücksichtigung psychischer Belastung in der Gefährdungsbeurteilung vorgestellt.
Wiebke Wrage | Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin | Germany
Wie wird das betriebliche Eingliederungsmanagement (BEM) in der betrieblichen Praxis umgesetzt? Was ist ein gutes bzw. nachhaltiges BEM und warum sollte es wesentlicher Bestandteil eines umfassenden Return to Work-Prozesses und der betrieblichen Präventionsarbeit sein?
Prof. Dr. Antje Ducki | Berliner Hochschule für Technik Berlin | Germany
Digitalisierung durchdringt alle Bereiche der Arbeit wie auch alle Gesundheitsdienstleistungen. Im betrieblichen Kontext ergeben sich neue Anforderungen, Chancen und Risiken unter den Bedingungen der Digitalisierung, die sich auf die Gestaltung der Arbeit selbst und auf die Gestaltung von BGM Prozessen beziehen. Der Beitrag gibt einen Überblick, was humanzentrierte Arbeitsgestaltung unter digitalisierten Bedingungen erfordert und wie ein hybrid gestalteter BGM-Prozess aussehen kann.
Prof. Dr. Harmut Schulze | Hochschule für Angewandte Psychologie FHNW | Switzerland Partizipative Bedarfsanalyse: Integration komplexer Handlungsanforderungen am Beispiel des Kasseler Ostens
Auf Basis quantitativer und qualitativer Daten aus vier Kasseler Stadtteilen sowie deren partizipativer Interpretation in den Quartieren vor Ort wurden Quartiersdiagnosen der jeweiligen Stadtteile erarbeitet. Darauf aufbauend werden ebenfalls in einem partizipativen Verfahren quartiersbezogene Aktionspläne erstellt.
Das Projekt wird stadtteilübergreifend durch eine Steuerungsgruppe, bestehend aus den jeweiligen Ortsvorsteher*innen und auf Stadtteilebene durch eine Lenkungsgruppe aus Akteur*innen im Stadtteil begleitet. Das Gesundheitsamt Region Kassel ist mit zwei Koordinationsstellen (Gesamtkoordination, Koordination lokaler Aktionspläne) im Projekt vertreten.
Gute Gesundheitsförderung in Lebenswelten steht in einem Spannungsfeld zwischen einer gründlichen Bedarfsanalyse, der dafür notwendigen, zeitaufwendigen Partizipation und dem Handlungsdruck der aktuellen Krisenlagen sowie den Erwartungen der Bürger*innen an schnelle, sichtbare Wirksamkeit.
„Was jetzt zählt“ ist ein Austausch, um voneinander über Vorgehen und aufgetretene Hürden im Prozess zu lernen und damit die Wirksamkeit des Öffentlichen Gesundheitsdiensts für gesundheitliche Chancengleichheit zu erhöhen. Die Erfahrungen aus Kassel können hierbei beispielgebend sein.
Ruben Könen | Gesunhdeitsamt Region Kassel | Germany Mit Familien für Familien: Familiengesundheit stärken
2. Praxis: Perspektive Young Carer
3. Kommune: Gesundheitsförderliche Strukturen für Familien
Die einzelnen Familienmitglieder des erkrankten Elternteils und besonders die Familie als Einheit erhalten gesellschaftlich wenig Aufmerksamkeit. Angebote für Kinder aus betroffenen Familien sind nicht ausreichend bekannt. Die Verankerung in kommunale Präventionsketten ist ausbaufähig.
Die vorgestellten Projekte zeigen unterschiedliche Perspektiven auf das Thema Familiengesundheit auf und unterstreichen die Bedeutung der Nutzer:innenperspektive. Die interprofessionelle Zusammenarbeit zur Stärkung von Familien ist wichtig, um gemeinsam einen Wandel hin zu einer gesellschaftlichen Auseinandersetzung mit chronischer Erkrankung in Familien zu erreichen.
FamGesund
Yvonne Adam | Katholische Hochschule für Sozialwesen Berlin (KHSB) | Germany
Alexandra Bohlig | Katholische Hochschule für Sozialwesen Berlin (KHSB) | Germany
FamGesund ist ein partizipatives Projekt: Co-Forscherinnen mit schwerwiegender körperlicher chronischer Erkrankung, Praktiker:innen und Wissenschaftler:innen erkunden gemeinsam, welche Lernprozesse angesichts der Erkrankung eines Elternteils in Familien stattfinden und welche Unterstützung die Familien benötigen. Derzeit werden Familieninterviews und Gruppendiskussionen mit betroffenen Müttern, Vätern, Partner:innen, Kindern, Großeltern und weiteren Angehörigen/Freund:innen durchgeführt.
Benjamin Salzmann | Ernst Freiberger-Stiftung | Germany
Melanie Sprenger | Ernst Freiberger-Stiftung | Germany
FamGeKi
Miriam Knörschild | Berlin School of Public Health (BPSH) | Germany
Maya Lesage | Berlin School of Public Health (BPSH) | Germany Die Rolle der gesetzlichen Krankenkassen bei der Förderung digitaler Gesundheitskompetenz ihrer Mitglieder
Nach Ergebnissen aktueller Studien hat sich die Gesundheitskompetenz (GK) in Deutschland in den letzten Jahren verschlechtert. Dem 2. Health Literacy Survey zufolge weisen zwei Drittel der Bevölkerung bei der digitale GK (dGK) große Defizite auf. Insbesondere die Bewertung von gesundheitsbezogenen Informationen aus dem Internet empfinden große Teile der Bevölkerung als herausfordernd, so dass im Nationalen Aktionsplan Gesundheitskompetenz empfohlen wird, die kritische Urteilsfähigkeit digitaler Gesundheitsinformationen zu fördern. Nach § 20k SGB V soll dies durch die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) umgesetzt werden. Unklar ist, wie die GKVen die dGK ihrer Mitglieder fördern können.
Das Fachforum der DGPH AG Digital Public Health diskutiert, wie die dGK aus der Perspektive der Wissenschaft, GKV und Patientenvertretung geeignet gefördert werden kann, welche Maßnahmen ergriffen werden können und welche Herausforderungen zu bewältigen sind.
Die Förderung von dGK kann nur unter Berücksichtigung der Anforderungen der Zielgruppe erfolgen. Als Aufgabe der GKV gilt es auch vulnerable Gruppen beispielsweise aufgrund chronischer Erkrankung zu berücksichtigen und entsprechende Bedarfe bei Maßnahmen zur Förderung von dGK zu berücksichtigen.
Die übergreifende Diskussion mit Expert:innen soll dazu beitragen, gemeinsam nutzerzentrierte Ansätze zur Förderung von dGK, besonders für vulnerable Gruppen, zu identifizieren und Herausforderungen, die es zu bewältigen gilt, aus Perspektive von Praxis und Wissenschaft zusammenzuführen und zu reflektieren.
Thomas Duda | PRO RETINA Deutschland e.V. | Germany
Angelika Sönnichsen | AOK Baden-Württemberg | Germany
Gabriele Seidel | Medizinische Hochschule Hannover | Germany
Die Förderung der dGK ist das Ziel des partizipativ entwickelten Kursprogramms „KundiG – Klug und digital durch das Gesundheitswesen“. Unter Nutzung interaktiver Lernelemente werden Teilnehmende darin unterstützt, digitale Gesundheitsinformationen, -angebote und -anwendungen zu finden, zu verstehen, kritisch zu bewerten und ggf. anzuwenden. Erste Erfahrungen zeigen, dass Teilnehmende einen Wissenszuwachs erleben und ihre Zuversicht im Umgang mit digitalen Angeboten ansteigt. Gesund im Quartier – Forschung und Lösungsansätze für soziallagenbezogene Versorgungskonzepte
Alessia Dehnen | Universität Duisburg-Essen Medizinische Fakultät | Germany
Hintergrund:
HausärztInnen nehmen neben Ihrer Rolle als Primärversorger oft auch eine wichtige soziale Funktion für ihre PatientInnen ein. Als erste Anlaufstelle sowohl bei medizinischen als auch bei sozialen und pflegespezifischen Anliegen macht sie diese Doppelfunktion auch zu einem wichtigen Akteur bei der Gestaltung der kommunalen und nachbarschaftlichen Versorgungsstrukturen. Insbesondere für gesundheitliche- und sozial benachteiligte Quartiere könnte eine funktionierende Zusammenarbeit Synergien in der täglichen Arbeit mit den PatientInnen hervorbringen. Eine Zusammenarbeit und Vernetzung zwischen den kommunalen und nachbarschaftlichen Strukturen im Quartier und den HausärztInnen findet jedoch nur selten statt, Erfolgsvoraussetzungen und Hindernissen in der Zusammenarbeit auch Sicht der HausärztInnen sind bislang noch weitestgehend unerforscht.
Fragestellung:
1. Wie lässt sich die Rolle von HausärztInnen im Quartier beschreiben?
2. Welche Bedürfnisse der HausärztInnen und daraus resultierende Synergieeffekte lassen sich identifizieren und welche Innovationen/Empfehlungen lassen sich daraus ableiten?
Methoden:
Zur Ermittlung von Synergieeffekten zwischen hausärztlichen und sozialen Gesundheitsdiensten werden Daten mittels eines Mixed-Methods-Verfahrens in einem vierstufigen Prozess erhoben: (1) Qualitative, halbstandardisierte Experteninterviews mit HausärztInnen zur Ermittlung des Wissens und der Bedarfe bezüglich der Kooperation mit gesundheitsbezogenen Angeboten aus dem Stadtteil (n=15); (2) Quartiersanalyse des Essener Nordens durch Quartiersbegehungen und Auswertungen von Sekundärdaten; (3) halbstandardisierte Fokusgruppen (n=2) auf Grundlage der Ergebnisse der erst
Floto Caroline | Universitätsklinikum Erlangen | Germany
Die Zahl an Menschen mit chronischen Erkrankungen, Einschränkungen und Pflegebedürftigkeit wächst, hinzu kommt eine zunehmende Anzahl an sozialen Bedarfen dieser Menschen. Diese Personen benötigen Leistungen aus unterschiedlichen Sektoren und Bereichen im Gesundheits- und Sozialwesen und treffen dabei auf segmentierte und intransparente Versorgungssysteme. Befinden sich Personen in einer Überforderungssituation, die sie alleine oder auch mit Hilfe von Familie/sozialem Umfeld nicht lösen können, können Patientenlots*innen unterstützen.
Das „Koordinierungsbüro Gesundheit (KoBü)“ soll als interprofessionelles Versorgungskonzept die Patient*innen bei der Auswahl von geeigneten Maßnahmen unterstützen. Im Landkreis Rosenheim wurde eine umfangreiche Versorgungslandkarte mit potentiell in Frage kommenden Gesundheitsangeboten und Dienstleistungen erstellt. Die Hausärzt*innen werden dabei als zentrale Akteur*innen in der Gesundheitsversorgung in die regionale Gesamtkoordination eingebunden. Das Projekt wird im Mixed-Methods-Design bestehend aus Fragebögen, qualitativen Interviews mit Patient*innen und Fokusgruppen mit den Praxisteams begleitend evaluiert.
Stand September 2022 nehmen bereits neun Hausärzt*innen teil. Erste Erfahrungsberichte und die Ergebnisse der Zwischenevaluation werden auf dem Kongress vorgestellt.
Das Konzept des KoBüs und erste Erfahrungsberichte sollen vorgestellt werden und in diesem Zuge Möglichkeiten zur Verbesserung von Abläufen diskutiert werden. Langfristig soll das KoBü für die Patient*innen eine höhere Lebensqualität und eine Unterstützung des Therapieerfolges bedeuten.
Albulena Selimi | Gesundheit Berlin-Brandenburg e.V. | Germany
Nina Przyborowski | Senatsverwaltung für Wissenschaft, Gesundheit, Pflege und Gleichstellung in Berlin | Germany Gesundheitliche Aufklärung und Versorgung diversitätssensibel und inklusiv gedacht: Bedarfsgerechte Ansätze in der Praxis
Kerstin Games | Evangelische Stiftung Alsterdorf/ Gesundheit 25* | Germany
Joana Roos-Bugiel | Evangelische Stiftung Alsterdorf/ Gesunhdeit 25* | Germany
Viele Probleme könnten vermieden werden, wenn es mehr Wissen und Hintergrundinformationen über die jeweils andere Seite geben würde.
Gesundheit 25* bringt Menschen mit Behinderungen, ihr Unterstützungssystem und das Fachpersonal aus dem Krankenhaus zusammen. Gemeinsam entwickelte Instrumente sollen dabei helfen, Wege einer verbesserten Kommunikation zu finden und damit Missverständnissen sowie Unter- oder Fehlversorgung von Menschen mit Behinderungen vorzubeugen. Vor diesem Hintergrund wurden zum Beispiel ein spezieller Anamnesebogen („Ich-Bogen“) und die „Neonmappe“entwickelt. Diese Instrumente dienen dazu, besondere Bedarfe von Patient*innen, die sich nicht adäquat äußern können, zu bündeln und diese Informationen für alle, die in der Versorgungskette tätig sind, sichtbar zu machen sowie schnell und zuverlässig weiterzutragen. Das ist die Voraussetzung für eine wirksame und so eine bestmögliche medizinische Versorgung ohne voreilige Einweisungen und Entlassungen (Drehtüreffekt).
Erwarteter Mehrwert: neben Menschen mit Behinderungen profitieren weitere vulnerable Gruppen.
Die Handreichung kann durch niedrigschwellige und praxisorientierte Hinweise zur einer verbesserten Nutzerorientierung beitragen, muss allerdings im Rahmen weiterer Evaluationsstudien geprüft werden.
Clara Perplies | Universitätsklinikum Heidelberg, Sektion Health Equity Studies & Migration | Germany
Andreas W. Gold | Universitätsklinikum Heidelberg, Sektion Health Equity Studies & Migration/ Universität Bielefeld, Fakultät für Gesundheitswissenschaften, AG2 - Bevölkerungsmedizin & Versorgungsforschung | Germany
Menschen mit Einwanderungsgeschichte erleben häufig Hürden bei der Navigation durch ein komplexes Gesundheitssystem. Diese sollen durch aufsuchende und migrationssensible Angebote unter Einsatz von Multiplikator:innen mit eigener Migrationsgeschichte reduziert werden. Bislang fehlt es jedoch an einer wissenschaftlichen Aufarbeitung, durch welche Charakteristika und Strukturmerkmale bereits bestehende Modelle sich auszeichnen.
Mittels einer bundesweiten teil-standardisierten Befragung von 35 Angebotsverantwortlichen wurden angebotsbezogene Charakteristika, Auswirkungen von COVID-19 und verstetigungsrelevante Faktoren erhoben und deskriptiv ausgewertet.
Die Angebote sind mit Blick auf inhaltliche Schwerpunkte sowie personelle und finanzielle Ausstattung durch hohe Heterogenität geprägt. Teils liegt ein expliziter Gesundheitsbezug vor, teils werden gesundheitliche Themen im Rahmen von sozialen, Bildungs- und Integrationsangeboten adressiert. Die Bandbreite der Träger reicht von Selbstorganisationen von Migrant:innen über freigemeinnützige Träger bis zum ÖGD. Im Regelbetrieb wie auch im Kontext von COVID-19 zeigen sich Chancen und Herausforderungen für eine flexible und qualitätsorientierte Anpassung der Angebote auf wechselnde Bedarfe.
Die Erkenntnisse geben einen Überblick über das Spektrum der aufsuchenden migrationssensiblen Ansätze, die derzeit auf kommunaler Ebene in Deutschland umgesetzt werden. Ausgehend von den Ergebnissen der Befragung werden Implikationen für eine nachhaltige Verankerung und Stärkung von migrationssensiblen Angeboten zur gesundheitlichen Aufklärung auf kommunaler und nationaler Ebene diskutiert.Mittagspause
(Un)Sichtbarkeiten von bestimmten Personengruppen im Verlauf der Pandemiebewältigung: Ein Workshop zur kritischen Reflexion verschiedener Positionen aus Public Health-Perspektive
Normative Setzungen sind im Pandemieverlauf einem Wandel unterworfen, der sich in drei zeitlichen Phasen beschreiben lässt: 1. von Beginn bis zur Verfügbarkeit von Impfstoffen; 2. ab bestehender Impfmöglichkeit bis heute; 3. nach Übergang von pandemischer zu endemischer Lage. Insbesondere Phase 3 eröffnet Fragen zur zukünftigen Berücksichtigung sozialer Gerechtigkeit im Umgang mit COVID-19.
Positional-Maps im Sinne der Situationsanalyse (A. Clarke) sind geeignet, die Dynamik von Diskurspositionen in der COVID-19-Pandemie zu erfassen und sogenannte „hidden voices“ sichtbar zu machen. In drei Positional Maps wird die Entwicklung normativer Annahmen in den Pandemiephasen nachverfolgt.
Erste Projektergebnisse zeigen, dass sich Fragen sozialer Gerechtigkeit in der Public Health-Community für die Ausgestaltung von COVID-19-Schutzmaßnahmen durch Ereignisse in den Pandemiephasen veränderten. In der Übergangsphase zur Endemie verschiebt sich die Bewertung gruppenspezifische Schutzmaßnahmen erneut.
Die Ergebnisse aus PoSEvi werden mit den Teilnehmenden kritisch validiert. Das gemeinsame Erstellen von Positions-Maps zu zukünftigen Positionen sensibilisiert zur Aushandlung von Fragen der sozialen Gerechtigkeit im Übergang zu einer endemischen Lage.
Marilena von Köppen | ISMG/ Otto-von-Guericke Universität Magdeburg | Germany
Julia Piel |ISMG/ Otto-von-Guericke Universität Magdeburg | Germany
Der Forschungsansatz der Situationsanalyse sowie das analytische Mapping anhand von zweiachsigen Positions-Maps wird vorgestellt und die Teilnehmenden in der Erstellung angeleitet. Die x-Achse des Diagramms erfasst die Wichtigkeit, die Fragen der sozialen Gerechtigkeit und der Berücksichtigung gesundheitlichen Ungleichheit zuerkannt wird, während die y-Achse die politischen Maßnahmen danach abbildet, welche Bedeutung dem Schutz bestimmter Personengruppen zugemessen wird.
Marilena von Köppen | ISMG/ Otto-von-Guericke Universität Magdeburg | Germany
Julia Piel |ISMG/ Otto-von-Guericke Universität Magdeburg | Germany
Anhand von zwei Positional Maps werden Zwischenergebnisse aus dem Projekt PoSEvi (Politics in Search for Evidence) mit Positionen aus der Public Health-Community zu verschiedenen Zeitpunkten (vor bzw. nach der Verfügbarkeit von Impfstoffen) präsentiert, die gemeinsam diskutiert und um Sichtweisen der Teilnehmenden erweitert werden.
Marilena von Köppen | ISMG/ Otto-von-Guericke Universität Magdeburg | Germany
Julia Piel |ISMG/ Otto-von-Guericke Universität Magdeburg | Germany
Im dritten Beitrag werden die Teilnehmenden dazu eingeladen, eine auf die Zukunft gerichtete Positions-Map zu erstellen, die normative Positionen der Public Health-Community hinsichtlich der Berücksichtigung von Aspekten sozialer Gerechtigkeit und gesundheitlicher Ungleichheit in einer endemischen COVID-19-Lage aufzeigt. Von Daten zu Taten – Die Schnittstelle von der Gesundheitsberichterstattung (GBE) zu Gesundheitsförderung und Gesundheitsplanung in der Kommune (DGSMP AG GBE)
Im Workshop wird die Schnittstelle zwischen der GBE und den Bemühungen, aus den Daten Taten folgen zu lassen, betrachtet. Hierbei werden Beispiele guter Praxis vorgestellt, die Anregungen für die Arbeit in anderen Kommunen geben können.
Als Erstes wird berichtet, wie im Rahmen der Sozial- und Gesundheitsberichterstattung in Bochum „Daten für Taten“ bereitgestellt werden. Damit hieraus wirklich Taten werden können, bedarf es einer Struktur, über die sie in Prozesse einfließen können, die zu Maßnahmen führen. Wichtig hier sind die Kommunale Gesundheitskonferenz, aber auch die Aktivitäten anderer Ressorts, z. B. der Stadterneuerung. Der Beitrag zeigt auf, wie das Zusammenspiel dieser Akteure ausgestaltet und gelebt wird.
Außerdem wird das Vorhaben des Gesundheitsamtes Dresden im Rahmen des Projekts KitaGesund vorgestellt. Hier werden anhand der im Projekt gewonnenen Erkenntnisse Maßnahmen der Gesundheitsförderung für Kinder im Kitaalter entwickelt.
Abschließend wird die Vernetzungsinitiative der DGSMP AG GBE vorgestellt, wodurch Akteure der GBE auf allen Verwaltungsebenen sich regelmäßig treffen im virtuellen Raum, um sich fachlich auszutauschen - unter anderem auch wie sie aus ihren Daten Taten folgen lassen können.
Michael Sprünken | Stadt Bochum | Germany
Für Ortsnahe Koordinierung im Gesundheitswesen und gesundheitsorientierte Planung reicht die Bereitstellung von Daten nicht aus. Es bedarf auch eine Kommunikationsstruktur, um aus den Daten Taten werden zu lassen.
In Bochum stehen hierfür die Kommunale Gesundheitskonferenz und enge Kooperation mit anderen Akteuren im Zentrum. Dies erfordert eine Verwaltungshaltung, die nicht nur vom eigenen Ressort herdenkt, sondern fremde Prozesse durch das Einbringen gesundheitlicher Aspekte qualifiziert.
Anke Schmidt | Amt für Gesundheit und Prävention | Germany
Mit dem Ziel bedarfsgerechtere und zielgruppenspezifischere Präventionsmaßnahmen in der Kita werden in einer Elternbefragung Daten zur (sozialen) Kinder- und Familiengesundheit erhoben. Im BMBF geförderten Projekt der TU Dresden erfolgt dazu eine längsschnittliche Auswertung der Dresdner ÖGD-Routinedaten der Kita- und Schulaufnahmeuntersuchung. Ergebnisse fließen in konkrete Kita-Projekte ein.
Jeffrey Butler | TU Dresden | Germany
Beim Fachforum der DGSMP AG GBE auf dem 2021er Kongress A&G ist eine Idee entstanden, die große Resonanz gefunden hat. Im Rahmen der Vernetzungsinitiative GBE treffen sich Mitarbeitende aus allen Ebenen sowie der AÖGW zu regelmäßigen (virtuellen) Treffen. Ausgetauscht werden u.a. Informationen zu Datenquellen, methodischen Herangehensweisen, Erfahrungen mit bestimmten Themenfeldern, neue Entwicklungen sowie die jeweiligen Rahmenbedingungen der GBE. Interessenten sind herzlich eingeladen. Gesundheitliche Chancengleichheit im Setting Kita – Ist-Zustand und Gesundheitsförderung
Der erste Beitrag befasst sich mit der ungleichen Verteilung von sozial benachteiligten Kindern und Kindern mit Migrationshintergrund auf Kitas (Kita-Segregation). Auf Grundlage einer Mixed-Methods-Studie werden Ausmaß der Kita-Segregation in deutschen Jugendämtern, Ursachen sowie Folgen für Kinder und Fachkräfte dargestellt.
Wie sich die Pandemie auf die Bewegungsförderung in Kitas auswirkte, wurde in der BeweKi-Studie vom Robert Koch-Institut und dem Deutschen Jugendinstitut untersucht. Der zweite Beitrag präsentiert Ergebnisse dieser Mix-Method-Studie mit Fachkräften aus Kitas zu Bewegungsmöglichkeiten sowie zu Herausforderungen und Chancen für bewegungsbezogene Gesundheitsförderung während der Pandemie unter Berücksichtigung der sozialen Lage.
Das Projekt NetFami startete 2020, um mit Familien, Fachkräften und Netzwerkpartnern in sieben Kitas Angebote zur Gesundheitsförderung und Prävention zu gestalten. In dem Beitrag werden die individuellen Bedarfe und darauf aufbauende gesundheitsfördernde Maßnahmen während der Pandemie dargestellt und diskutiert.
Um auch im digitalen Raum miteinander ins Gespräch zu kommen, wird es die Möglichkeit geben, Fragen und Anmerkungen auf einem Padlet festzuhalten. Diese können mit den Referentinnen in Breakoutsessions diskutiert werden. Zentrale Ergebnisse fließen in das Abschlussplenum ein.
Nora Jehles | TH Köln | Germany
Hintergrund/Fragestellung:
Das Thema Kita-Segregation also die ungleiche Verteilung von sozial benachteiligten Kindern oder Kindern mit Migrationshintergrund auf die verschiedenen Kitas, rückt zunehmend in den Fokus des wissenschaftlichen und praktischen Diskurses. Vor dem Hintergrund einer zunehmenden gesellschaftlichen Polarisierung und entwicklungspsychologischen sowie pädagogischer Studien, die deutliche Auswirkungen der Zusammensetzung der Kinder in den Einrichtungen belegen, scheint das Interesse an Ausmaß, Ursachen und Handlungsmöglichkeiten durchaus berechtigt.
Projektbeschreibung/Methode:
Bei dem Projekt handelt es sich um eine interdisziplinäre Mixed-Methods Studie. Mit den amtlichen Kita-Daten wird das Ausmaß der Kita-Segregation in deutschen Jugendämtern quantitativ untersucht und der Einfluss von strukturellen Merkmalen der Jugendämter, wie Größe und Haushaltssituation untersucht. Mit qualitativen Interviews mit Jugendhilfeplanern in sechs Jugendämtern in NRW werden die Ursachen von Kita-Segregation aufgedeckt und Handlungsmöglichkeiten wie eine bedarfsgerechte Mittelverteilung oder eine zentrale Platzvergabe eruiert.
Schlussfolgerung/Ergebnisse/Lessons Learned:
Das Ausmaß der Kita-Segregation variiert einerseits deutlich zwischen den Trägern von Einrichtungen und andererseits zwischen den deutschen Jugendämtern. Die Handlungsmöglichkeiten der Jugendämter werden von strukturellen Bedingungen wie der kommunalen Haushaltssituation und der Trägerstruktur vor Ort beeinflusst und zum Teil limitiert. Neben einer Sensibilisierung für das Thema, ist eine bedarfsgerechte Datengrundlage elementar, um „ungleiches ungleich zu behandeln“
Dr. Olga Domanska | Robert-Koch-Institut | Germany
Wie sich die Coronapandemie auf die Bewegungsförderung in Kitas auswirkte und welche Herausforderungen und Chancen sie brachte, wird in der „Untersuchung zur Bewegungsförderung in Kitas, Schulen und Sportvereinen – unter Berücksichtigung der Pandemiebedingungen“ (BeweKi) vom Robert Koch-Institut und dem Deutschen Jugendinstitut erforscht. Die Untersuchung berücksichtigt die soziale Lage der betreuten Kinder in den Kitas. Die Studie wird vom Bundesministerium für Gesundheit gefördert.
Methoden:
Mittels webbasierter standardisierter Befragung wurden Kita-Leitungen aus ganz Deutschland zu Möglichkeiten sowie Herausforderungen und Chancen für bewegungsbezogene Gesundheitsförderung während der Pandemie befragt. Ergänzend wurden in einer zweiten Teilstudie leitfadenbasierte Online-Expert:inneninterviews mit Kita-Fachkräften durchgeführt. Der Anteil an Kindern mit sozialer Benachteiligung in der Kita beruhte auf einer Einschätzung durch die befragten Fachkräfte.
Ergebnisse:
Diskussionsbeitrag/Lessons Learned:
Der Rückgang an Möglichkeiten zur Bewegungsförderung in Kitas während der Coronapandemie deutet darauf hin, dass Kitas während derartiger Krisen mehr Unterstützung benötigen. Zur Förderung gesundheitlicher Chancengleichheit sollten Kitas mit einem hohen Anteil an sozial benachteiligten Kindern besonders in den Blick genommen werden.
Marie Rauscher | HS Gesundheit Bochum - Hochschule für Gesundheit | Germany
Maja Kuchler | HS Gesundheit Bochum - Hochschule für Gesundheit | Germany
Hintergrund/Fragestellung:
Zur Gestaltung von gesundheitsförderlichen Lebenswelten für Kinder bedarf es der Beteiligung ihrer Familien. Das Projekt NetFami startete 2020 um bundesweit mit Familien, Fachkräften und Netzwerkpartnern in sieben Kitas Angebote zur Gesundheitsförderung und Prävention zu gestalten.
Projektbeschreibung/Methode:
Mittels partizipativer Methoden wurden die einrichtungsspezifischen Bedürfnisse identifiziert und auf dieser Basis gesundheitsfördernde Angebote gemeinsam mit den Familien geplant und umgesetzt. Durch Befragungen, teilnehmende Beobachtung und Interviews wurden die Prozesse zusätzlich wissenschaftlich begleitet. Die gewonnenen Daten geben einen Überblick welche Bedarfe im Verlauf der Pandemie von Akteuren im Setting Kita wahrgenommen wurden und welche Angebote zur Gestaltung einer gesundheitsförderlichen Lebenswelt unter Krisenbedingungen entwickelt wurden.
Schlussfolgerung/Ergebnisse:
In den Einrichtungen wurden insbesondere folgende Entwicklungen und Bedarfe mit den Familien identifiziert: zunehmender Medienkonsum innerhalb der Familie, mangelnde Möglichkeiten zur Bewegung und Auswirkungen auf die psychische Gesundheit. Zusätzlich waren die Settings durch Schließungen, höhere Arbeitsbelastung und Personalmangel belastet. Inzwischen wurden erste Maßnahmen als settingspezifische Lösungsansätze entwickelt und umgesetzt, wobei hier meist das (wieder) in Kontakt kommen im Fokus stand.
Diskussionsbeitrag/Lessons Learned:
Die Pandemie führte im Setting Kita zu einer Veränderung der Gesundheitsförderungsbedarfe und der vorhandenen Ressourcen. Der Beitrag zeigt auf wie durch den partizipativen Ansatz individuell auf die Krise reagiert wurde.
In dieser Veranstaltung wird das Tool Slido der deutschen Firma Cisco Systems GmbH, Parkring 20, 85748 Garching, genutzt. Wenn Sie das Tool nutzten, werden Sie zu einem externen Server weitergeleitet. Es gelten die Datenschutzhinweise von https://www.cisco.com/c/de_de/about/legal/privacy-full.html Die Teilnahme ist freiwillig. Wie gut ist meine Umgebung an den Klimawandel angepasst? Mit dem StadtRaumMonitor kommunale Klimaanpassung partizipativ gestalten
Die gravierenden gesundheitlichen Folgen des Klimawandels erfordern es, Maßnahmen der Gesundheitsförderung, der Klimaanpassung und der Stadtentwicklung zusammenzudenken. Da die Bedingungen in jeder Kommune unterschiedlich sind, muss vor Ort die Frage beantwortet werden, welche Maßnahmen konkret erforderlich sind. Hierzu sind regelmäßige lokale Bedarfs- und Problemanalysen notwendig. Welchen unterstützenden Beitrag für Kommunen dabei das partizipative Instrument StadtRaumMonitor leisten kann, ist Gegenstand des Modellprojekts Ge[kli]mapped.
Das Projekt zielt darauf ab, ein partizipatives Bedarfserhebungsinstrument zur Abmilderung der gesundheitlichen Auswirkungen des Klimawandels zu entwickeln und in das bestehende Instrument des StadtRaumMonitors zu integrieren. Dieses Klima-Modul wird aktuell in vier Kommunen modellhaft erprobt und evaluiert.
Es wurde auf Basis einer systematischen Literaturrecherche und mit Fokusgruppen in einem kollaborativen Prozess entwickelt.
Mit dem Instrument können die Bewohnerinnen und Bewohner eines Stadtteils, einer Gemeinde, eines Dorfes oder eines Quartiers ihre Umgebung umfassend beurteilen. Es ist in 15 Kategorien unterteilt, die quantitativ und qualitativ bewertet werden. Das Klima-Modul enthält klimabezogene Zusatzfragen und Hinweise. Es leistet in den Modellkommunen einen Beitrag zur Erstellung und Anreicherung von Klimaanpassungsstrategien.
Die Nutzung des StadtRaumMonitors zur kommunalen Klimaanpassung soll künftig bundesweit verbreitet und unterstützt werden. Die Teilnehmenden lernen daher im Seminar insbesondere das Klima-Modul kennen und diskutieren seine Anwendbarkeit.
Patricia Tollmann | Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) | Germany
Monika Mensing | Landeszentrum für Gesundheit Nordrhein-Westfalen | Germany
In diesem Beitrag werden Ziele, Hintergrund, Inhalte, Anwendung und Wirkungslogik des Klima-Moduls im StadtRaumMonitor als Instrument einer partizipativen Bedarfsanalyse im Prozess einer gesundheitsförderlichen kommunalen Klimaanpassung vorgestellt. Der StadtRaumMonitor wird auch vor dem Hintergrund von Klimaanpassung als integriertes Instrument betrachtet. So bestehen klimabezogene Zusatzfragen und Hinweise für alle 15 Kategorien, die separat bewertet werden.
Kat Hasler | Scottish Government | United Kingdom
Sam Whitmore | Public Health Scotland | Unitedf Kingdom
The Place Standard Tool was launched in 2015 and has been applied successfully across Europe to enable communities and organisations help shape local decision making. The PST targets geography, populations and areas of concern where a focus on place-based working can have most impact. To enable this a range of supporting PST tools and resources have been developed, e.g. a climate lens. The climate lens will be launched in 2022 and this session shares the experiences of the resource so far.
Rabea Boos | Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration Baden-Württemberg | Germany
Monika Mensing | Landeszentrum Gesundheit Nordrhein-Westfalen | Germany
In einer moderierten Gesprächsrunde schildern die vier Modellkommunen ihre Zielsetzungen und Erfahrungen mit Fokus auf den Aufbau intersektoraler Strukturen, die Integration der Themen Gesundheit und Klimaanpassung, den erwarteten Nutzen des Tools und die Erreichbarkeit vulnerabler Gruppen.
Die Praxiserfahrungen werden durch Sicht der beteiligten Bundesländer ergänzt und mit ersten Ergebnissen der Evaluation flankiert. Die Teilnehmenden im Plenum werden aktiv in die Diskussion eingebunden. Prekarität(en) des Sozial- und Gesundheitssystems
Dennis Mayer | Universität Kassel | Germany
Bislang liegen nur wenige empirische Befunde über die berufsspezifischen Anforderungen von Erwerbstätigen in Sozial- und Gesundheitsberufen sowie über Ressourcen in diesen Berufssegmenten vor. Die vorliegende Auswertung bearbeitet die Forschungsfrage, ob die Sozial- und Gesundheitsberufe im Vergleich zu den übrigen Erwerbstätigen überproportional stark durch ihre berufliche Tätigkeit beeinträchtigt sind und welche Faktoren Einfluss nehmen.
Seit 2013 sind Unternehmer ausdrücklich dazu verpflichtet, in der gesetzlich geforderten Gefährdungsbeurteilung (GB) auch auf psychische Belastungsfaktoren einzugehen. Im Rahmen dieser Erfassung sollen die Arbeitsbedingungen, nicht das individuelle Gesundheitsverhalten der Beschäftigten unter die Lupe genommen werden. Wie die hier vorgestellte Untersuchung zeigt, wird die Durchführung der GB-Psyche oft als zusätzliche Belastung empfunden, gleichzeitig verweist sie auf Potenziale und Ressourcen.
Inses Dieckmännken | Universität Kassel | Germany
Sozialarbeitende erleben berufsbedingt höhere kognitive u. emotionale Anforderungen als andere Berufsgruppen. Befunde aus Deutschland zeigen, dass Berufe der Sozialen Arbeit/Sozialpädagogik die Liste der Berufe anführen, die 2020 am häufigsten von Arbeitsunfähigkeiten aufgrund von Burnout betroffen sind. Health Literacy fördert dagegen Verhaltensweisen, die zu einer verbesserten psychischen Gesundheit beitragen. Die Untersuchung eruiert Mental Health Literacy in der Sozialen Arbeit. Einsamkeit: Teilhabe stärken!
In dieser Session wird zunächst auf den bayerischen Gesundheitsbericht zum Thema Einsamkeit eingegangen. Die Daten zeigen, dass potentiell alle von Einsamkeit betroffen sein können. Es gibt jedoch besondere Risikogruppen wie chronisch Kranke oder sozial Benachteiligte. Die Coronakrise hat vor allem bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen das Einsamkeitsempfinden deutlich erhöht.
Im zweiten Vortrag werden die Ergebnisse aus einer Projektpartnerschaft zwischen Bayern und Baden-Württemberg vorgestellt. Ausgewählte Einrichtungen wurden dabei begleitet, einen Mittagstisch niedrigschwellig und gemeinschaftsorientiert für Seniorinnen und Senioren aus dem Quartier zu öffnen und verbessern. Durch die Förderung der sozialen Teilhabe sind Mittagstische ein wertvolles Instrument gegen Einsamkeit und können gleichzeitig einen Beitrag zur Gesundheitsförderung leisten.
Im dritten Vortrag wird das Forschungsprojekt „PflewaK“ vorgestellt, in dem es um Unterstützungsmöglichkeiten pflegebedürftiger älterer LSBTI*-Menschen geht. Aufgrund von Diskriminierung ergibt sich bei LSBTI* Menschen im Alter eine Vulnerabilität mit Blick auf Einsamkeit. Das Projekt fokussiert soziale Netzwerke als Gestaltungsressource für Pflege und soziale Teilhabe. Die Session will dazu beitragen, Einsamkeit als Public-Health-Thema wahrzunehmen.
Die Vorträge sollen zur Diskussion über die vorgestellten Handlungsansätze sowie über die gesellschaftlichen Aspekte des Themas anregen.
Dr. Joseph Kuhn | Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit | Germany
Seit einigen Jahren wird „Einsamkeit“ auch unter Gesundheitsaspekten diskutiert. Die Wissenschaft hat eine Vielzahl gesundheitlicher Folgen identifiziert, es gibt präventive und sozialtherapeutische Handlungsansätze, die Politik sieht Handlungsbedarf, so dass wichtige Voraussetzungen, das Thema auch in der Gesundheitsberichterstattung aufzugreifen, gegeben sind. Der Vortrag stellt dar, wie dies in der bayerischen Gesundheitsberichterstattung geschehen ist.
In Bayern wurde ein Gutachten zur Sichtung relevanter Literatur, Auswertung von Sekundärdaten, Experteninterviews und Fokusgruppen mit Betroffenen vergeben. Auf dieser Grundlage wurde ein Gesundheitsbericht erstellt.
Etwa ein Drittel der Menschen in Bayern gibt an, manchmal einsam zu sein. Es gibt kaum Unterschiede nach Lebensalter. Alle sozialen Schichten sind betroffen, aber es gibt besonders gefährdete Gruppen, z.B. chronisch Kranke, Langzeitarbeitslose, Gefangene usw. In der Literatur werden vor allem sozialkontaktvermittelnde Angebote beschrieben, die Evidenz ist schwach.
Einsamkeit ist eine Problemlage an der Schnittstelle zwischen tiefgreifenden gesellschaftlichen Veränderungen infolge der Individualisierung und der subjektiven Erfahrung dieser Veränderungen. Demzufolge sind die Möglichkeiten, auf Einsamkeit durch sozialkontaktvermittelnde Angebote einzuwirken, so hilfreich sie im Einzelfall sein mögen, grundsätzlich begrenzt. Einsamkeit spiegelt eine Problemlage wider, die auf die Notwendigkeit verweist, gesellschaftlichen Zusammenhalt unter den Bedingungen der Individualisierung neu zu denken.
Carolin Wild | Landeszentrum für Ernährung Baden-Württemberg | Germany
Dr. Christiane Brunnder | Kompetenzzentrum für Ernährung (KErn) | Germany
Ausgewogene und gesundheitsfördernde Essensangebote im Quartier können ältere Menschen bei einer bedarfsgerechten Ernährung unterstützen. Verstanden als gesundheitsbezogene Gemeinschaftsaktion bieten sie zudem viele Beteiligungsmöglichkeiten.
Während des IN FORM Projektes „Gute Mittagstische im Quartier“ wurden Erkenntnisse über förderliche und hemmende Faktoren bei der Einführung eines Offenen Mittagstisches bzw. der Öffnung bestehender Angebote in den sozialen Nahraum gesammelt. Parallel ging es um die Verbesserung der Qualität des Essensangebotes. Insgesamt wurden zehn Mittagsangebote begleitet.
Die Ergebnisse des Projektes wurden in einem bundesweit übertragbaren Handlungsleitfaden zusammengefasst. Durch die Teilnahme am Offenen Mittagstisch erhöht sich nicht nur die soziale Teilhabe, auch die Ernährungssituation kann sich erheblich verbessern, wenn die Anbieter des Offenen Mittagstisches auf eine bedarfsgerechte, gesundheitsfördernde und ausgewogene Lebensmittelauswahl achten. Dies ist für die Essensgäste im eigenen Haushalt oftmals schwierig. Für viele ältere Menschen wird ein Mittagstisch zu einem festen Termin, der ihre Woche strukturiert und Abwechslung vom Alltag bietet.
Der Offene Mittagstisch ist ein wirksames Mittel gegen Einsamkeit und kann gleichzeitig einen aktiven Beitrag zur Gesundheitsförderung leisten. Daher sollten Offene Mittagstische möglichst flächendeckend, auch in ländlichen Regionen, etabliert werden. Der aus der Projektpartnerschaft von Bayern und Baden-Württemberg entstandene Handlungsleitfaden bietet Unterstützung bei der Einführung, Öffnung und Optimierung des Angebots.
Rona Bird | Hochschule Magdeburg-Stendal | Germany
Hintergrund:
Ältere LSBTI* Menschen sind im Vergleich zu heterosexuellen Senior*innen häufiger alleinstehend und kinderlos. Damit kann ein erhöhtes Einsamkeitsrisiko im Alter einhergehen. Mögliche Unterstützungspotenziale durch wahlfamiliale soziale Netzwerke wurden in diesem Kontext bislang selten untersucht. Daher wird untersucht, wie wahlfamiliale Unterstützung im Zusammenhang mit Pflegebedürftigkeit aus Perspektive von älteren LSBTI* Personen und ihren Angehörigen umgesetzt und erlebt wird. Eine intersektionale Betrachtungsweise beleuchtet dabei u.a. die Schnittstelle LSBTI*, Altern und Pflege.
Projekt:
Das Forschungsprojekt PflewaK (2022-2025) basiert auf einem qualitativen Forschungsdesign. Geplant sind narrative Interviews mit pflegebedürftigen Senior*innen und (problemzentrierte Interviews mit) ihren pflegenden Angehörigen. Dabei sollen sowohl alle Identitätskategorien (LSBTI) berücksichtigt werden als auch vergleichende Interviews mit heterosexuellen (kinderlosen) Senior*innen integriert werden. Intersektionalitätsaspekte, u.a. Klasse, Geschlecht, sexuelle Orientierung und Körper finden beim Sampling ebenfalls Berücksichtigung. Zusätzlich zu den Interviews füllen die Teilnehmenden Netzwerkkarten aus, die ihre sozialen Netzwerke visuell darstellen sollen. Zur Auswertung werden thematisch-narrative Analysen und qualitative Netzwerkanalysen angewandt.
Diskussionsbeitrag:
Da die Datenerhebung zum Kongresszeitpunkt noch nicht abgeschlossen sein wird, fokussiert der Beitrag a) Herausforderungen und Lösungsansätze bei der Rekrutierung von (bildungsfernen) LSBTI* und kinderloser Senior*innen und b) Zwischenergebnisse zu Unterstützungspotenzialen in wahlfamilialen Kontexten. Session: Initiativen, Vereine, Versorgungsmodelle zur gesundheitlichen Versorgung sozial benachteiligter Menschen
Menschen eine Stimme geben durch partizipative Ansätze – Chancen und Herausforderungen mit unterschiedlichen Zielgruppen.
Gesundheitsförderliche, klimafreundliche Ernährungsbildung kann auf individueller und gesellschaftlicher Ebene wichtige Beiträge zur Gesundheitsförderung leisten. Jugendliche – durch soziale Ungleichheit besonderes bildungsbenachteiligte – werden dabei bisher unzureichend gefördert.
Das IN FORM-Projekt KlimaFood erreicht Jugendliche mit Aktionen, bei denen sie selbst die Rolle der Anleitenden übernehmen, z. B. Café-Projekte und Kochevents für ihre Peers. Gemeinsam mit Jugendlichen und Multiplikator*innen in der außerschulischen Jugendarbeit werden Aktionen und Bildungsmaterialien entwickelt und in der Praxis erprobt, um Effekte und Gelingensfaktoren des Ansatzes „Lernen durch Anleiten“ sowie Strategien zum nachhaltigen Praxis-Transfer in diese Lebenswelten zu identifizieren. Dazu wurden bisher 13 leitfadengestützte Interviews und 20 teilnehmende Beobachtungen durch qualitative Inhaltsanalyse ausgewertet.
Zwischenergebnisse zeigen besonders bei den anleitenden Jugendlichen und Multiplikator*innen Potentiale zur Erweiterung von Ernährungswissen und küchenpraktischen Fertigkeiten, zur Anregung der Reflexion von Ernährungsverhalten und Handlungsalternativen sowie zur Stärkung der Selbstwirksamkeitserwartung. Herausforderungen werden in der Wissensvermittlung durch die Jugendlichen an Peers sowie im Erreichen einer angemessenen, ansprechenden Balance von Erlebnisorientierung und Wissensvermittlung gesehen.
Erfolgsentscheidend scheint die Einbindung überzeugter Multiplikator*innen aus der Lebenswelt, die Jugendliche über bestehende Vertrauensbeziehungen aktivieren und dabei begleiten, sich als Anleitende einzusetzen.
Dr. Manuela Schade | Gesundheitsamt Frankfurt am Main | Germany
Viele Menschen - auch Eltern - besitzen eine eingeschränkte Gesundheitskompetenz. Ziel ist die Weiterentwicklung des bestehenden KoGi-Konzeptes (Kommunale Gesundheitslotsen interkulturell) im Elementarbereich, um die Gesundheitskompetenz von Eltern vulnerabler Gruppen zu stärken. Das Projekt wird von der BZgA für 4 Jahre gefördert.
Der Projektvorschlag wurde zunächst in eine Stadtteilgesundheitskonferenz im Jahr 2019 eingebracht. Eine eingerichtete Arbeitsgruppe unter Beteiligung von Pädagogen, Erzieher, Jugendhilfe, KoGi-Lotsen, Eltern, Kinder, Ämter, etc. erarbeitete partizipativ ein Curriculum zur Elternbildung. In 2021 wurden 30
Menschen und in 2022 32 Menschen mit Migrationshintergrund zu Multiplikatoren durch Referenten verschiedener Fachdisziplinen ausgebildet.
Folgende Themen wurden aufgenommen und curricular ausgearbeitet: Ernährung, Zahngesundheit, Bewegung, seelische Gesundheit, Medienkompetenz, deutsche Sprachkompetenz, Kinderrechte, deutsches Bildungssystem, Schuleingangsuntersuchungen und Impfungen, Covid 19 und Impfungen, Unfallgefahren und Erste Hilfen sowie ein methodischer Ausbildungsanteil; zusätzlich im 2. Projektjahr Gewalt . 30 Lotsinnen waren seit April 2021 aktiv, weitere 32 sind seit Juli 2022. Erste Veranstaltungen fanden in 2021 im Online-Modus statt, die Reichweite konnte im 2. Projektjahr ausgebaut werden. Auch neue Zugangswege wurden erprobt, z.B. Spielplätze.
Das Frankfurter KoGi-Konzept ist sehr erfolgreich. Die Weiterentwicklung für spezifische Settings (Krippe/Kita/Grundschule) ist eine sinnvolle Ergänzung des bestehenden Konzeptes . Auch ein partizipatives Vorgehen hat sich bewährt.
Hanna Deterding | Leibniz Universität Hannover, Institut für Sonderpädagogik | Germany
Menschen mit sog. geistiger Behinderung sind in zentralen Lebensbereichen weiterhin mit Sonderstrukturen konfrontiert, die als Barrieren für eine gleichberechtigte Teilhabe an der Gesellschaft wirken und eigene Möglichkeiten der Mitbestimmung begrenzen. Sie sind aufgrund erhöhter gesundheitlicher Risiken häufig bereits früh mit gesundheitsbezogenen Herausforderungen konfrontiert, gleichzeitig wird ihnen jedoch i.d.R. ein geringes Health literacy-Level und damit geringe Möglichkeiten, gesundheitsbezogene Entscheidungen zu treffen, die eigenen Wünschen und Zielen entsprechen, attestiert.
Im Rahmen des vorzustellenden Dissertationsprojektes wurden biographisch-narrative Interviews mit Nutzer*innen besonderer Wohnformen geführt und rekonstruktiv ausgewertet.
Erste Ergebnisse zeigen, dass die befragten Menschen mit sog. geistiger Behinderung in ihrem bisherigen Leben häufig mit gesundheitsbezogenen Herausforderungen konfrontiert waren, denen gegenüber sie sich unterschiedlich handlungs(ohn)mächtig erleben.
Menschen mit sog. geistiger Behinderung verfügen über Ressourcen zur Bewältigung von (gesundheitsbezogenen) Herausforderungen. Das soziale Umfeld wie auch strukturelle Bedingungen nehmen dabei großen Einfluss auf die Stärkung bzw. Begrenzung von Handlungsmöglichkeiten sowie das Erleben von Handlungsmacht. Rassismus und Othering als soziale Determinante von Gesundheit
Martha Engelhardt | Alice Salomon Hochschule Berlin (ASH) | Germany
Die Ausstellung einer Geburtsurkunde bzw. Geburtenregistrierung ist Voraussetzung für zahlreiche existentiell notwendige Leistungen und stellt ein UN-Kinderrecht dar. Dieser Beitrag betrachtet Konsequenzen von nicht oder zu spät ausgestellten Geburtsnachweisen für geflüchtete Kinder und ihre Familien.
Es wurden 33 in Deutschland lebende geflüchtete Mütter aus 19 Herkunftsländern 1-9 Monate nach der Geburt des Kindes sowie 80 Fachkräfte anhand qualitativer Interviews zur medizinischen und sozialen Versorgung rund um Schwangerschaft und Geburt z.T. unterstützt durch qualifizierte Sprachmittlung befragt. Die befragten Mütter lebten in Gemeinschaftsunterkünften sowie in eigenen Wohnungen in Berlin, Brandenburg und NRW. Die Interviews wurden anhand der Framework-Analyse ausgewertet.
Eine diskriminierungsfreie Ausstellung des Geburtsnachweises war nur in wenigen Fällen gegeben, wodurch gesellschaftliche Teilhabe geflüchteter Familien an Gesundheitsversorgung, Bildung und Sozialversorgung verhindert wurde. Die Nicht-Ausstellung von Geburtsurkunden traf vor allem Eltern ohne Pass und eigene Geburtsurkunde oder religiös verheiratete Eltern. Analphabetinnen hatten zusätzliche Schwierigkeiten, den hohen Anforderungen des Standesamtes gerecht zu werden.
Die Ergebnisse der Studie deuten darauf hin, dass das deutsche Personenstandsrecht im Widerspruch zum Kindeswohl steht. Laut UN-Kinderrechten sollte kein Kind Nachteile durch fehlende Anforderungen der Eltern erleben. Durch die Nicht-Ausstellung von Geburtsurkunden werden gesellschaftliche Exklusionsprozesse reproduziert und langfristig zementiert. Die Ergebnisse werden als legalisiertes Othering (Elsheikh et al. 2017) diskutiert.
Dr. Yudit Namer | Fakultät für Gesundheitswissenschaften, Universität Bielefeld | Germany
While racism in health care services is increasingly well-researched, public health services and public health authorities (PHA) have been neglected as relevant contexts. Yet, public health authorities play an essential role in protecting and promoting population health at a local and national level.
With a scoping review, we systematically mapped the academic discourse on racism in PHA. We searched in PubMed, Embase, PsycINFO and CINAHL as well as the reference list of included academic literature. Eligible literature assessed racism in interactions between all stakeholders involved or in the actions (not) taken by PHA, while we excluded literature that exclusively focused on health care facilities.
We included 13 sources that included survey and intervention studies as well as opinion pieces and conference abstracts. Most of the literature focused on the US, Australia and New Zealand. The Tuskegee experiment has been discussed extensively acknowledging the political and sociocultural elements of the racist, inhumane practices and policies in PHA. More recent literature explores anti-racism approaches and how they can facilitate access for racialised, multiple socially stigmatised groups (e.g. screening uptake in racialised queer people).
The literature on racism in PHA is very limited, mostly processing historical policies. Studies on how racism affects equitable access to PHA and the associated health inequities were lacking. Public health research on racism needs to extend the scope from health care services to the under researched public health services and authorities.
Racialized "Othering" consequences on forced migrant women's mental health in the postnatal period: A Qualitative study – [A critical psychology perspective]
Razan Al Munjid | Alice Salomon Hochschule (ASH) | Germany
Little research, both internationally and in Germany, emphasizes forced migrant (FM) new mothers’ mental health (MH) in the postnatal period. The existing studies mostly fail to acknowledge the structural aspects of MH and focus on the individual one. The study’s aim is to attain knowledge for action on how to enhance FM women’s postnatal MH based on their conceptions and needs.
For this qualitative study 15 individual problem-centred interviews and 6 focus groups discussion were carried out in Arabic with FM new mothers living in Germany within the postnatal period to 1 year postpartum. FM new mothers were invited via snow ball and purposive sampling method. The transcripts were translated into English and analysed using the Framework Analysis. Within a participatory approach, the results were discussed and analysed with FM new mothers.
FM new mothers described emotional symptoms that could signify experiencing postpartum depression, whereas some cited the physical symptoms as a result of psychosocial distress. FM new mothers identified needs related to contextual factors to enhance maternal MH (e.g. uncomplicated baby’s birth certificate issuing) as well as to healthcare system factors (e.g. providing interpreters).
The study adopts critical approaches to MH that contrast the mainstream approach. Acknowledging the impact of social and structural factors alongside the psychological ones on FM new mothers' MH is thus fundamental for more effective intervention planning. We advocate establishing a responsive and inclusive health care system that caters to FM new mothers’ needs.Belastungen und Ressourcen von Familien mit kleinen Kindern. Die Perspektive der Familien, der Frühe Hilfen Fachkräfte und der Ärztinnen und Ärzte
Belastungen und Ressourcen bei Familien mit Kindern 0-3 in 2022. Ergebnisse der bundesweit repräsentativen Studie „Kinder in Deutschland
Dr.in Ulrike Lux | Nationales Zentrum Frühe Hilfen, DJI
Dr.in Anna Neumann | Nationales Zentrum Frühe Hilfen, BZgA,
Wie gut gelingt es den Frühen Hilfen belastete Familien zu erreichen? Ergebnisse aus der FiFH-Studie
Dr. Ansgar Opitz | Nationales Zentrum Frühe Hilfen, BZgA,
Claudia Koch, Landesfachstelle Familienhebammen in Mecklenburg-Vorpommern
Kann die Identifikation psychosozialer Belastungen von Eltern mit Kindern 0-3 in der kinderärztlichen Praxis durch die PATH-Intervention verbessert werden? Ergebnisse aus der PATH-Studie
Dr. Christian Schlett | Universitätsklinikum Freiburg, SEVERAPause
Networking
Eine Konferenz ist schließlich auch und gerade für ungeplante Begegnungen gut. Für alle, die dabei keine Lust auf klassischen Small Talk haben. Und übrigens auch für alle, die sich für schüchtern halten: Herzlich willkommen!Pause
Untersuchung von Armut und gesundheitlicher Ungleichheit auf drei Ebenen: Individualebene, Planungsebene sowie Bundesebene
Dr. Anjaj Simmet | Universität Hohenheim - Fg. Angewandte Ernährungspsychologie | Germany
Hintergrund:
Die Ernährungs- und Gesundheitssituation von Personen in armutsgefährdeten Haushalten mit Kindern ist bisher nur unzureichend beschrieben. Um dem diesbezüglichen wissenschaftlichen Entscheidungshilfebedarf des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft abzuhelfen, führen die Autor/-innen derzeit das aus vier Teilstudien bestehende Projekt MEGA_kids durch und stellen in diesem Beitrag das Projekt sowie die Erfahrungen aus der Forschung im Feld vor.
Projektbeschreibung:
Mittels standardisierter Erhebungsinstrumente werden Eltern und Kinder in zufällig ausgewählten Kreisen / Städten zu ihrer Ernährung und Gesundheit schriftlich oder mündlich befragt. Die Bekanntheit und Nutzeneinschätzung von ernährungsbezogenen Präventionsmaßnahmen wird mittels eines Online-Fragebogens untersucht. Zudem diskutieren Eltern in Fokusgruppen über ihre diesbezüglichen Bedarfe und Wünsche. Leitfadengestützte Interviews werden schließlich genutzt, um Einflussfaktoren auf die Ernährungsqualität und -sicherheit aus Sicht der Zielgruppe zu identifizieren.
Ergebnisse:
Zu den größten Herausforderungen im Feld zählen Sprachbarrieren und Skepsis. Als vorteilhaft erweist sich die aktive Rekrutierung über Einrichtungen wie Tafeln, Familienzentren u.a. und die Mitwirkung von Menschen mit Armuts- und/oder Fluchterfahrung sowie von Sozialarbeiter/-innen. Diese und weitere Herausforderungen und Lösungsversuche im Feld werden auch im Kontext begrenzter zeitlicher und personeller Ressourcen diskutiert.
Lessons learned:
Der settingbasierte Zugang zu einer als schwer erreichbar geltenden Forschungszielgruppe erfordert Flexibilität und die Mitwirkung von Multiplikator/-innen.
Prof. Dr. Joachim Westenhöfer | Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg (HAW Hamburg) | Germany
Hintergrund:
Durch Gesundheitsfolgenabschätzung (GFA) können Vorhaben im Hinblick auf die gesundheitlichen Auswirkungen und deren Verteilung auf verschiedene Bevölkerungsgruppen untersucht werden. Da die Stadt für viele Menschen eine zentrale Lebenswelt (z.B. Wohnen, Arbeit) ist, kommt der Gestaltung des städtischen Umfelds eine zentrale Rolle für die Gesundheit zu. Allerdings werden viele Gesundheitsdeterminanten in der Stadtentwicklung bislang kaum systematisch berücksichtigt. Daher gilt es, Anwendungsbarrieren für GFA zu identifizieren und zu vermindern sowie die Akzeptanz zu fördern.
Methodik:
Es wurden qualitative Expert*innen-Interviews und Workshops mit Fachleuten aus Wissenschaft und Verbänden sowie Akteur*innen aus Kommunalverwaltungen durchgeführt.
Ergebnisse:
wurde als sinnvoller Ansatz bewertet. Als wichtige Barriere wurde der mit einer GFA verbundene Aufwand angesichts begrenzter Personalressourcen benannt. Für eine Umsetzung in der Praxis wurde eine Integration in bestehende Planungsprozesse als notwendig gesehen. Darauf basierend wurde mit den Akteur*innen ein Master-Ablaufplan für eine Verzahnung des Planungsprozesses zwischen Planungsamt und ÖGD erarbeitet. Ebenso wurde ein Screening-Tool entwickelt, um die Notwendigkeit einer GFA zu beurteilen.
Diskussion:
Die Umsetzung des verzahnten Planungs-GFA-Prozesses wird im weiteren Verlauf an Modellvorhaben erprobt und evaluiert. GFA im Rahmen der Stadtentwicklung kann einen wertvollen Beitrag zu „Health in all Policies“ und damit zu einer verhältnisorientierten, strukturellen Gesundheitsförderung leisten, welche besonders auch die Bedürfnisse von vulnerablen Gruppen integriert.
Niels Michalski | Robert-Koch-Institut | Germany
Hintergrund:
Regionale Deprivationsindizes erlauben, Zusammenhänge zwischen sozialer Benachteiligung und Gesundheit mit Daten zu analysieren, die selbst keine Information über die sozioökonomische Position der Individuen enthalten. Der vorliegende Beitrag stellt die Revision des German Index of Socioeconomic Deprivation (GISD) vor und präsentiert beispielhaft Zusammenhänge mit der Lebenserwartung sowie altersstandardisierten Herz-Kreislauf-Mortalitätsraten und Krebsinzidenzen.
Methode:
Der GISD misst das Ausmaß sozioökonomischer Deprivation anhand von Information der Bildungs-, Beschäftigungs- und Einkommenssituation in Kreisen und Gemeinden aus der Datenbank INKAR. Die Indikatoren werden über Hauptkomponentenanalysen gewichtet. Die regionale Verteilung wird kartografisch dargestellt, Zusammenhangsanalysen auf regionaler Ebene werden präsentiert.
Ergebnisse:
Die Hauptkomponentenanalysen bezeugen mittlere bis hohe Ladungen der eingesetzten Indikatoren auf die Teildimensionen des Indexes. Zusammenhangsanalysen zeigen, dass Männer in Kreisen mit der niedrigsten Deprivation eine etwa sechs Jahre, Frauen eine bis zu drei Jahre längere mittlere Lebenserwartung aufweisen als Personen aus Kreisen mit der höchsten Deprivation. Ein ähnlicher sozialer Gradient zeigt sich bei der Herz-Kreislauf-Mortalität und Lungenkrebsinzidenz.
Schlussfolgerungen:
Der GISD leistet einen wichtigen Beitrag zur Analyse regional ungleicher Verteilungen von Gesundheitszuständen, Krankheiten und deren Einflussfaktoren. Der Beitrag gibt Hinweise zur Verwendung des GISD und stellt Fallstricke und Limitationen bei der Interpretation dar. Berichten über Gesundheitliche Ungleichheit in Ländern, Kommunen und Bezirken: Befragungsdaten und sonst nichts? Methoden, Ergebnisse und Diskussionen aus Berlin
Kleinräumige Daten zur gesundheitlichen Ungleichheit älterer Menschen in Berlin-Mitte
Svea Gille | Bezirksamt Mitte von Berlin | Germany
Hintergrund:
Zahlreiche Studien weisen auf einen engen Zusammenhang zwischen der sozialen und gesundheitlichen Lage der Bevölkerung in unterschiedlichen Lebensphasen, wie z.B. dem höheren Erwachsenenalter, hin. Vielfach fehlt es jedoch an kleinräumigen Daten, die für die Entwicklung passgenauer kommunaler Maßnahmen der Gesundheitsförderung und Prävention eine wichtige Voraussetzung darstellen. Um diese Lücke zu schließen, wurde im Berliner Bezirk Mitte daher eine Befragung durchgeführt, die die gesundheitliche und soziale Lage älterer Menschen untersucht und in Zusammenhang setzt.
Methode:
Die Befragung erfolgte im Rahmen einer repräsentativen Querschnittsbefragung, an der sich insgesamt 1.592 ältere Menschen ab 60 Jahren aus allen zehn Bezirksregionen Berlin-Mittes beteiligten. Erhoben wurden unterschiedliche Indikatoren der sozialen und gesundheitlichen Lage, die mithilfe deskriptiver Analysen ausgewertet wurden.
Ergebnisse:
Die Ergebnisse liefern kleinräumige Gesundheits- und Sozialdaten für die Gruppe der älteren Menschen in Berlin-Mitte. Sie belegen deutliche sozialbedingte Unterschiede in der Gesundheit und zeigen ausgeprägte regionale Unterschiede in allen untersuchten Merkmalen. Dabei sind ältere Menschen aus den Prognoseräumen Gesundbrunnen und Wedding sozial und gesundheitlich benachteiligter als ältere Menschen aus den Prognoseräumen Moabit und Zentrum.
Diskussion:
Mithilfe bezirklicher Befragungen können auf kleinräumiger Ebene Problemkonstellationen und Handlungsbedarfe identifiziert werden. Sie stellen daher eine wichtige Grundlage für die Entwicklung regional abgestimmter, bedarfsgerechter Maßnahmen der Gesundheitsförderung und Prävention dar.
Dr. Jonas Finger | Senatsverwaltung für Wisssenschaft, Gesundheit, Pflege und Gleichstellung | Germany
Hintergrund:
Gesundheitsförderndes Verhalten ist eine wichtige Gesundheitsdeterminante, es ist sozial ungleich verteilt und hängt ab von psychosozialen Ressourcen, Gesundheitskompetenz und Lebensweltfaktoren. In diesem Beitrag wird der Zusammenhang zwischen sozioökonomischen Status und gesundem Lebensstil Erwachsener in Berlin beleuchtet.
Methode:
Im Rahmen der bundesweiten GEDA-Studie wurden zwischen 2019 und 2020 2.077 Erwachsene aus Berlin telefonisch befragt. Der Zusammenhang zwischen gesundem Lebensstil und den sozioökonomischen Faktoren Bildungsstatus, Berufsstatus und Einkommen wird anhand von Prävalenzen und altersadjustierten geschlechtsstratifizierten Odds ratios dargestellt. Hierfür wird neben den Einzelindikatoren, täglicher Obst- und Gemüseverzehr, Normalgewicht, gesundheitsförderliche Bewegung, Nichtrauchen und risikoarmer Alkoholkonsum der indexbasierte gesunde Lebensstil von mindestens vier gesunden Lebensstilindikatoren ausgewertet.
Ergebnisse:
Es zeigen sich deutliche sozioökonomische Unterschiede in den einzelnen gesunden Lebensstilindikatoren sowie für den gesunden Lebensstil Index insgesamt. Der graduelle Zusammenhang zwischen Einkommen, Berufs- und Bildungsstatus im Hinblick auf den gesunden Lebensstil kann bei Männern und Frauen beobachtet werden, mit der Ausnahme für Einkommen bei den Frauen.
Diskussion:
Die dargestellten sozialen Unterschiede im gesunden Lebensstil Erwachsener in Berlin stellen eine wichtige Evidenzgrundlage dar, die zur Planung von Maßnahmen der Gesundheitsförderung und Prävention in Berlin genutzt werden kann.
Dr. Johannes Zeiher | Senatsverwaltung für Wissenschaft, Gesundheit, Pflege und Gleichstellung | Germany
Hintergrund:
Die Auswirkungen von sozialer Ungleichheit auf die Gesundheit sind ein vielbeschriebenes Thema in der Gesundheitsberichterstattung (GBE). Die zur Verfügung stehenden Routinedaten für Erwachsene lassen jedoch meist keine direkten Rückschlüsse auf den soziökonomischen Status zu. Die zuständige Senatsverwaltung beteiligt sich daher im Rahmen der Studie Gesundheit in Deutschland aktuell (GEDA) des Robert Koch-Instituts an der Individualdatenerhebung auf Landesebene.
Methode:
Im Rahmen der bundesweiten GEDA-Studie wurden zwischen 2019 und 2020 2.077 Erwachsene aus Berlin telefonisch befragt. Der Zusammenhang von Gesundheitszustand und verschiedenen nicht-übertragbaren Krankheiten mit den sozioökonomischen Faktoren Bildungsstatus, Berufsstatus und Einkommen wird anhand von Prävalenzen und altersadjustierten geschlechtsstratifizierten Odds ratios dargestellt.
Ergebnisse:
Es zeigen sich deutliche sozioökonomische Unterschiede im allgemeinen Gesundheitszustand, dem Vorhandensein einer chronischen Krankheit sowie in den 12-Monats-Prävalenzen von Diabetes, Bluthochdruck und Depression. Menschen der unteren sozioökonomischen Gruppe sind von diesen Gesundheitsproblemen zum Teil drei- bis viermal häufiger betroffen als Menschen der oberen Statusgruppen. Für einzelne Krankheiten wie Asthma ist kein sozialer Gradient zu beobachten. Teilweise unterscheiden sich die Ergebnisse nach dem Geschlecht.
Diskussion:
Die Durchführung von Befragungsstudien auf Landesebene ermöglicht den bekannten Zusammenhang von Armut und Gesundheit zu replizieren und für einzelne Gesundheits- und Sozialindikatoren zu konkretisieren.
Dr. Claudia Diederichs | Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf | Germany
Hintergrund:
Eine zentrale Aufgabe der Koordination der Altenhilfe und Geriatrie im Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf ist die systematische Analyse der Bedarfe, Herausforderungen und Wünsche der älteren Bevölkerung, um auf dieser Grundlage fundierte Maßnahmen und Handlungsempfehlungen für einen altersgerechten Bezirk zu entwickeln.
Methode:
Für die Bedarfsanalyse nahmen im Januar 2020 rund 2.500 Menschen 60+ im Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf an einer quantitativen, postalischen Befragung teil. Der Zusammenhang von verschiedenen Faktoren und dem subjektiven Einsamkeitsgefühl („Wie oft haben Sie das Gefühl, dass Ihnen die Gesellschaft anderer fehlt?“) wird anhand von Prävalenzen und alters- und geschlechtsadjustierten OR gezeigt.
Ergebnisse:
Insgesamt berichteten 6,4 % der Männer und 8,7 % der Frauen, dass Ihnen sehr oft oder oft die Gesellschaft anderer fehlt. Eine starke Zunahme des Einsamkeitsrisikos war bei einem schlechteren Gesundheitszustand, einer geringeren Mobilität, in Haushalten mit einer Person, einer schlechteren finanziellen Situation sowie einer geringeren Zufriedenheit mit den unmittelbaren Wohn- und Lebensbedingungen zu beobachten. Im multivariaten logistischen Modell hatten die finanzielle Situation, der Gesundheitszustand und die Haushaltsgröße einen signifikanten Einfluss auf das Einsamkeitsrisiko.
Diskussion:
Die Ergebnisse aus einer bezirklichen Befragung sind auch für landespolitische Maßnahmen nützlich, hier unterstützt der starke Zusammenhang zwischen finanzieller Situation und dem Einsamkeitsrisiko die Forderung des Landesseniorenbeirates Berlins, Leistungen der Altenhilfe nach §71 SGB XII in Zukunft verbindlich festzulegen und zu gewähren.Bekämpfung von Kinderarmutsfolgen und die Bedeutung von präventiver Gesundheitsversorgung
Philip Schillen | Universität Duisburg-Essen Medizinische Fakultät | German
Als Großstadt inmitten eines Ballungsgebiets ist die kreisfreie Stadt Essen geprägt von einer starken sozialen Segregation und im Zuge dessen einem deutlichen Nord-Süd-Gefälle des sozialen Status‘ der Bevölkerung. Die herkömmliche Bewertung der primärärztlichen Versorgung durch das Instrumentarium der Bedarfsplanung lässt solche starken Gefälle innerhalb einer Planungseinheit häufig unberücksichtigt. Die vorliegende Studie setzt sich das Ziel, die kleinräumige Verteilung von Primärversorgungsstrukturen im großstädtischen Raum zu analysieren und anschließend zu visualisieren. Der Analyse der Verteilung der Versorgungsstrukturen geht eine kleinräumige Sozialraumanalyse voraus, um die Bevölkerungsstrukturen in Bezug auf soziale und gesundheitliche Determinanten darzustellen. Die abgeleiteten Bedarfe werden anschließend der Versorgungsrealität gegenübergestellt.
Besteht im Bereich der Primärversorgung innerhalb von Großstädten - am Bespiel der Stadt Essen - lokale Unterversorgung zu Ungunsten der PatientInnen in sozial und gesundheitlich benachteiligten Stadteilen?
Zunächst wurden im Zuge einer Sekundärdatenanalyse soziale und gesundheitliche Ungleichheit innerhalb des Essener Stadtgebiets auf Bezirks-, Stadtteil und Quartiersebene analysiert. Die Datengrundlage für die Indikatoren 1. sozialer Status, 2. Gesundheitszustand und 3. Versorgungsdichte der tätigen Haus- und Kinderärzte findet sich in der Gesundheits- und Sozialberichterstattung der Stadt Essen sowie der „Online-Praxissuche“ der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein.
Die Ergebnisse offenbaren einen deutlichen negativen Zusammenhang zwischen Versorgungsdichte und Gesundheits- bzw. Sozialstatus. Mit einer höheren sozialen und gesundheitlichen Benachteiligung geht ein schlechterer Zugang zur Primärversorgung einher. Eine wohnortnahe Primärversorgung ist in sozial deprivierten Stadtgebieten nur eingeschränkt sichergestellt.
Es besteht die Möglichkeit, dass die gegebene Verteilung der Versorgungsstrukturen sogar zu einer Manifestierung der gesundheitlichen Ungleichheit beiträgt. Die bestehende Planungssystematik ist u.a. auf Grund der fehlenden Kleinräumigkeit nicht geeignet, die (drohende) Unterversorgung der Bevölkerung in benachteiligten Stadtteilen ausreichend zu adressieren. Während der (drohende) HausärztInnenmangel auf (berufs-)politischen Ebene als dringende Herausforderung sehr präsent ist, fehlt es auf berufspolitischer Ebene sowie in der Landes- und Bundespolitik ein ausreichendes Problembewusstsein für hausärztliche Versorgungsdefizite innerhalb des städtischen Raums.
Nicolas Haustedt | Stiftung SeeYou | Germany
Dr. Sönke Siefert | Stiftung SeeYou | Germany
Das Zusammenspiel von Genetik, Epigenetik und sozioökonomischen Lebensumständen bereits während der Schwangerschaft kann gravierende Auswirkungen auf die Kindergesundheit haben. Eine soziale Gesundheitspolitik ist daher sektoren- und systemübergreifend auszurichten. Diese Session soll der Frage nachgehen, wie der Zugang zu Hilfen für psychosozial belastete Familien durch ein frühzeitiges systematisches Hinsehen und einem gemeinsamen strukturiertem Vorgehen aller beteiligten Berufsgruppen flächendeckend verbessert werden kann.
Die vom Innovationsfonds geförderte Studie KID-PROTEKT hat analysiert, wie die Umsetzung der gesetzlich geforderten Präventionsleistungen gemäß §§ 20, 24d und 26 SGB V mit dem Ziel einer gesunden Kindesentwicklung vor dem Hintergrund einer psychosozialen Belastungssituation in der Familie im Rahmen einer sektorenübergreifende Zusammenarbeit von Akteur*innen der ambulanten Medizin mit anderen sozialen Sicherungssystemen, insbesondere den Frühen Hilfen, unter Effektivitäts- und Effizienzaspekten bestmöglich gelingen kann.
Die kindzentrierte psychosoziale Grundversorgung nach dem Modell KID-PROTEKT unterstützt Frauen- und Kinder- und Jugendarztpraxen dabei, ihrem gesetzlichen Auftrag zur „Information über regionale Unterstützungsangebote für Eltern und Kind“ – signifikant – verlässlicher nachzukommen.
Die Ergebnisse des vorgestellten Innovationsfondsprojektes sollen die Grundlage für einen Austausch über Potentiale derzeitiger Krisensituationen für einen Systemwandel in der Kindergesundheitsversorgung bilden.
Dr. Sabine Hübgen | Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie | Germany
Im Mittelpunkt der Strategie stehen der Auf- und Ausbau von Integrierten bezirklichen Strategien gegen Kinderarmut (IBS), die sinnvoll mit Landesbausteinen zur Armutsprävention verzahnt werden. Ziel ist, in allen zwölf Bezirken an bestehende Strukturen – wie etwa Präventionsketten – anzuknüpfen und eine lückenlose und bedarfsorientierte Angebotsstruktur zu etablieren. Um den Strukturaufbau und Veränderungsprozesse in den Bezirken bestmöglich zu unterstützen, wird eine professionelle Prozessbegleitung durch das Team von „MitWirkung – Perspektiven für Familien“ bereitgestellt. Die Verzahnung der bezirklichen Kernteams zur Armutsprävention mit der Landesebene soll durch regelmäßige Treffen mit der Landeskoordinatorin für die Integrierten bezirklichen Strategien gestärkt werden. Die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie und das Team MitWirkung werden den aktuellen Stand der Umsetzung sowie nächste Schritte vorstellen sowie mit dem Publikum in den Austausch dazu treten. Migration und Flucht, Fokus COVID-19
Arbeitsbedingungen und höherer Exposition, andererseits die häufig beengten Wohnverhältnisse, bei gleichzeitig erschwerten Umsetzungsmöglichkeiten verhaltenspräventiver Maßnahmen (z.B. fehlende Möglichkeiten zum home office oder Unterbringung in Gemeinschaftsunterkünften und dadurch verminderte Möglichkeiten zum social distancing).
Ziel dieser Session ist es, einen Überblick über konkrete Maßnahmen in Bezug auf die COVID-19-
Pandemie zu geben. Es wird dazu einen Beitrag zu sozialen Unterschieden im COVID-19-Impfstatus geben, der auf Daten einer bundesweiten telefonischen Querschnittsbefragung der erwachsenen Bevölkerung in Deutschland (GEDA 2021) basiert. In einem zweiten Betrag wird der Einfluss sozialer Determinanten auf den COVID-19-Impfstatus untersucht, basierend auf Daten einer Fokuserhebung unter Menschen mit ausgewählten Staatsangehörigkeiten (GEDA Fokus). Der dritte Beitrag zielt darauf ab, das Pandemie-Management in Sammelunterkünften für Geflüchtete zu beschreiben. Mit Hilfe eines Scoping Reviews, einer Online-Befragung sowie Leitfadeninterviews wurde herausgearbeitet, wie sich die Pandemie auf die Lebenssituation der Bewohnerinnen und Bewohner ausgewirkt hat.
Dr. Amand Führer | Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg | Germany
Im Kontext der COVID-19-Pandemie waren verhaltenspräventive Maßnahmen wie social distancing und Maskentragen zentrale Mechanismen zur Erhöhung des individuellen Schutzes vor Ansteckungen; andererseits waren sie wichtig, um auf Bevölkerungsebene die Dynamik der Ausbreitung zu verlangsamen.
Die Einhaltung dieser Maßnahmen war für institutionalisierte Bevölkerungen aus infrastrukturellen Gründen oft problematisch und ohne organisatorische Anpassungen nicht umsetzbar.
Vor diesem Hintergrund untersuchte die vorliegende Studie, welche Maßnahmen in Sammelunterkünften für Geflüchtete zur Pandemiekontrolle ergriffen wurden und wie sich dies auf die Lebenssituation der Bewohner/-innen ausgewirkt hat.
Mixed methods-Design bestehend aus einem Scoping Review, einer Online-Umfrage und Leitfadeninterviews.
Die Analyse der Literatur zeigt, dass die in Leitlinien und Empfehlungen enthaltenen Maßnahmen zum Umgang mit konkreten Ausbrüchen in der Praxis häufig umgesetzt werden, die Vorbereitung auf die Pandemie aber unzureichend war. Zudem zeigt sich, dass die Empfehlung, Prozesse des Pandemiemanagements partizipativ zu gestalten, nicht umgesetzt wurde.
Diese Ergebnisse des Reviews werden von der Online-Umfrage und den Leitfadeninterviews bestätigt. Auch hier zeigt sich, dass Bewohner/-innen nicht ausreichend in die Planung und Umsetzung von Maßnahmen eingebunden waren und die Kommunikation oft unzureichend war.
Die Konzeption von Pandemiemaßnahmen folgt häufig autoritären statt partizipativen Prinzipien, wodurch ihre Umsetzung erschwert und die bereits prekäre Lebenssituation von Geflüchteten weiter verschärft wird.
Susanne Bartig | Robert-Koch-Institut | Germany
Der Beitrag untersucht den Einfluss ausgewählter sozialer Determinanten auf den COVID-19-Impfstatus.
Die Auswertungen basieren auf der Studie GEDA 2021, die als bundesweite telefonische Querschnittbefragung der erwachsenen Bevölkerung in Deutschland zwischen Juli und Dezember 2021 durchgeführt wurde. Berichtet wird der Anteil an COVID-19-Geimpften differenziert nach Alter, Bildung, Einkommen, Wohnregion (Ost-West-Berlin), Stadt-Land und Migrationserfahrung. Um signifikante Einflussfaktoren zu identifizieren, wurden Poisson-Regressionen durchgeführt.
Insgesamt 86,7 % der in GEDA 2021 teilnehmenden Personen ab 18 Jahren sind gegen COVID-19 geimpft, wobei sich deutliche Unterschiede nach den sozialen Determinanten zeigen. Mit zunehmendem Alter, Bildungsniveau und Einkommen steigt der Anteil an COVID-19-Geimpften. Personen aus Ostdeutschland, im ländlichen Raum Lebende und Befragte mit Migrationserfahrung weisen eine signifikant niedrigere Impfquote auf. Eine altersdifferenzierte Betrachtung zeigt zudem, dass die sozialen Unterschiede im COVID-19-Impfstatus bei den über 60-Jährigen deutlich geringer ausgeprägt sind.
Die Ergebnisse zeigen, dass alle untersuchten sozialen Determinanten den COVID-19-Impfstatus beeinflussen. Dies sollte bei der Konzeption gezielter Maßnahmen zur Überwindung möglicher Impfbarrieren berücksichtigt werden. Zudem gibt es eine Vielzahl weiterer Einflussfaktoren auf das Impfverhalten, wie beispielsweise strukturelle und gruppenspezifische Barrieren oder psychologische Determinanten
Marleen Bug | Robert-Koch-Institut (RKI) | Germany
Die COVID-19-Impfung soll Menschen vor schweren Erkrankungsverläufen schützen. Allerdings zeigen Daten, dass Menschen mit Migrationsgeschichte seltener gegen COVID-19 geimpft sind, bei einem gleichzeitig erhöhten Infektionsrisiko.
Die Daten der Befragungsstudie GEDA Fokus (November 2021 - Mai 2022) schließen in Deutschland lebende Personen mit italienischer, kroatischer, polnischer, syrischer oder türkischer Staatsangehörigkeit ein (n=5.495). Neben bivariaten Analysen wurden Poisson-Regressionen durchgeführt, mit dem Ziel den Zusammenhang zwischen der Inanspruchnahme der COVID-19-Impfung und soziodemografischen, gesundheits- sowie migrationsbezogenen Determinanten zu untersuchen.
90,0 % der Teilnehmenden gaben an, mindestens eine COVID-19-Impfung erhalten zu haben. Aufsuchen einer allgemein- bzw. fachärztlichen Praxis in den vergangenen 12 Monaten, eine Aufenthaltsdauer ab 31 Jahren in Deutschland sowie ein verstärktes Zugehörigkeitsgefühl zur Gesellschaft in Deutschland waren bivariat mit der Impfung assoziiert. Regressionsanalysen zeigen, dass Personen mit zunehmendem Alter und höherer Bildung häufiger geimpft waren.
Vor allem soziodemografische Faktoren sind mit der Inanspruchnahme der COVID-19-Impfung bei Personen mit ausgewählten Staatsangehörigkeiten assoziiert. Um sicherzustellen, dass der Zugang zu Impfungen für alle Menschen gleichermaßen gewährleistet ist, sind niedrigschwellige Informations- und Impfangebote wichtig. Gemeinschaftliche Selbsthilfe gestaltet Zukunft
Selbsthilfegruppen können die Resilienz des Einzelnen stärken. Im Betroffenenaustausch werden Handlungskompetenzen in Hinblick auf individuelle Probleme entwickelt. Durch ihr Engagement wirken Betroffene auch auf gesellschaftliche und politische Veränderungen hin.
Globale Krisen fordern diese Hilfestrukturen heraus. Hier sind Wandlungs- und Zukunftsfähigkeit gefragt: Gemeinschaftliche Selbsthilfe ist längst nicht mehr nur ein Gesprächskreis unter Gleichgesinnten und Betroffene gestalten Wandel aktiv mit.
Im ersten Beitrag wird die gemeinschaftliche Selbsthilfe in Deutschland vorgestellt und gezeigt, inwiefern sie Resilienz fördert, also dazu beiträgt, Probleme zu bewältigen und gleichzeitig selbst resilient in Hinblick auf Veränderungen ist. Im zweiten Beitrag wird anhand von Beispielen deutlich, wie Selbsthilfe-Aktive mithilfe digitaler Tools Isolation überwinden und zum Beispiel während der Pandemie neue Wege des Miteinanders (er)fanden. Der dritte Beitrag beleuchtet kreative digitale und analoge Austauschformate in der jungen Selbsthilfe.
Gemeinschaftliche Selbsthilfe kann insbesondere in Krisenzeiten Resilienz und Gesundheit fördern. Dabei entwickelt sie sich stetig weiter und hat sich immer wieder als zukunftsfähig erwiesen.
Welchen Herausforderungen sieht sich die Selbsthilfe konkret gegenüber? Welche Faktoren haben Einfluss auf Erfolg oder Misserfolg des Wandels in der Selbsthilfe?
Katharina Pretscher | NAKOS | Germany
Hintergrund:
Beschreibung:
Fazit: Die Selbsthilfe erweist sich als wirkungsvoll und wandlungsfähig.
Diskussion: Welche Eigenschaften zeichnen die Selbsthilfe in Krisenzeiten aus?
Christiane Firnges | NAKOS | Germany
Katarzyna Thabaut | NAKOS | Germany
Beschreibung: Ergebnisse der NAKOS-Befragung zu digitalen Austauschtreffen und Fortbildungsbedarfen werden vorgestellt und Probleme im Umgang mit sensiblen Gesundheitsdaten sowie Möglichkeiten der Förderung der digitalen Gesundheitskompetenz thematisiert.
Fazit:
Digitale Selbsthilfe bietet Chancen, Barrieren abzubauen.
Diskussion:
Wie können Bildungsansätze aussehen?
Katharina Pretscher | NAKOS | Germany
Hintergrund:
Junge Menschen passen ihr Selbsthilfeengagement an ihre Lebenswelten an.
Beschreibung:
Fazit:
Diskussion: Gesundheitliche Ungleichheit in der Bevölkerung und in der Versorgung
Zunächst wird erläutert, wie die sozio-demografische Lage von Stadtteilen untersucht werden kann. Dafür wurde für die Stadt Kassel ein sozioökonomischer Deprivationsindex erstellt, der sich am Deprivationsindex des RKI orientiert. Die für Kassel plausiblen Resultate belegen, dass die Adaption des RKI-Index auf die kommunale Ebene möglich ist. Die Kooperation zwischen Gesundheitsamt und Fachstelle Statistik ist ein wichtiger Strategiebaustein, um präventive/ gesundheitsförderliche Maßnahmen räumlich zu verankern.
Der zweite Beitrag widmet sich sozialen Unterschieden bzgl. der finanziellen Belastung von Krebspatient:innen in Deutschland. Ein systematisches Literaturreview und qualitative Befragungen von Krebspatient:innen zeigten einen Effekt des sozioökonomischen Status auf die finanzielle Belastung in universellen Krankenversicherungssystemen. Die Stärke und das Ausmaß dieses Zusammenhangs werden schließlich quantitativ untersucht.
Der dritte Beitrag befasst sich mit sozialen Unterschieden bei der Spitalversorgung von chronisch kranken Menschen. Anhand der Ergebnisse einer Fokusgruppenstudie wird aufgezeigt, wie individuelle Verhaltensweisen und die Bedingungen der Spitalversorgung ein bedarfsgerechtes Austrittsmanagement bei sozial benachteiligten Patient:innen erschweren. Es werden Ansatzpunkte zur Verbesserung der gesundheitlichen Versorgung sozial benachteiligter Gruppen diskutiert.
Dr. Martina Metz | Gesundheitsamt Region Kassel | Germany
Björn Schippers | Stadt Kassel | Germany
Die Stadt Kassel ist eine kreisfreie Stadt und umfasst 23 Stadtteile. Seit 1990 ist sie Mitglied im Gesunde Städte-Netzwerk und wird seit 2021 über das GKV-Bündnis mit einer Gesundheitskoordination gefördert. Als Basis für eine Gesundheitsstrategie wurde ein Stadt-Profil erstellt. Ein Baustein ist der Vergleich der Stadtteile mit Hilfe vorhandener statistischer Daten.
Zur Vergleichbarkeit der Stadtteile und ihrer Voraussetzungen für Prävention und Gesundheitsförderung wurde ein sozioökonomischer Deprivationsindex erstellt, der sich am Deprivationsindex des Robert-Koch-Instituts für Deutschland orientiert (RKI 2017). Da für verschiedene Indikatoren keine Daten auf Stadtteileebene vorlagen, wurden diese durch vergleichbare Indikatoren ersetzt oder nicht berücksichtigt, wenn kein vergleichbarer Ersatzindikator verfügbar war.
Die Ergebnisse des Deprivationsindex auf Stadtteilebene bestätigen vorausgegangene Sozialraumanalysen und Bewertungen zur Stadt Kassel. Stadtteile mit tendenziell niedrigem Deprivationsniveau liegen eher südlich und westlich, während solche mit einem eher hohen Deprivationsniveau nördlich oder östlich liegen.
Die für Kassel plausiblen Resultate belegen, dass die Adaption des RKI-Index auf die kommunale Ebene generell möglich ist.
Die Stadt Kassel hat mit der Fachstelle Statistik eine kompetente Stelle, die einen wichtigen Beitrag zur Einschätzung der Bedingungen in der Stadt bietet. Eine enge Kooperation zwischen Gesundheitsamt und der Fachstelle ist ein wichtiger Strategiebaustein, um Maßnahmen bedarfsorientiert räumlich verankern zu können.
Luise Richter | Technische Universität Dresden | Germany
Verbesserte Therapiemöglichkeiten in der Onkologie führen zu erhöhten Behandlungskosten. Dies hat auch Auswirkungen auf die Betroffenen selbst. Während bekannt ist, dass Personen mit einem geringen sozioökonomischen Status (SES) schlechtere Gesundheitschancen haben, bleibt bisher für universelle Krankenversicherungssysteme offen, inwieweit diese Personengruppe auch von finanziellen Belastungen infolge einer Krebserkrankung betroffen ist.
Dies wird innerhalb des Projekts „Finanzielle Auswirkungen einer Tumorerkrankung“ (FIAT) untersucht, welches das erste multidimensionale Messinstrument für Deutschland zur Erfassung finanzieller Belastung von Krebspatient:innen entwickelt und validiert. Neben einem Literaturreview zu Risikofaktoren wurden qualitative Interviews mit Krebspatient:innen sowie Expert:innen-Fokusgruppen mit Sozialdienstmitarbeitenden und regulatorischen Stakeholdern durchgeführt. Weiterhin wird der entwickelte Fragebogen in quantitativen Befragungen an zwei deutschen Kliniken validiert.
Das Literaturreview zeigte, dass der SES einen signifikanten Effekt auf die finanzielle Belastung von Krebspatient:innen in universellen Krankenversicherungssystemen hat. Die Ergebnisse wurden durch die qualitativen Befragungen auch für Deutschland bekräftigt. Eine Erhebung des SoS im entwickelten Fragebogen ist daher immanent.
Um mehr Wissen über die genannten Zusammenhänge zu generieren, ist ein adäquates Messinstrument zentral. Der entwickelte Fragebogen füllt die-se Lücke und schafft so die Basis für sozialpolitische Entwicklungen.
Dr. Andrea Zumbrunn | Hochschule für Soziale Arbeit FHNW | Switzerland
Studien zu Spitaloutcomes weisen auf soziale Unterschiede in den Behandlungsverläufen von chronisch kranken Menschen hin, u.a. bei den notfallmässigen Wiedereintrittsraten (Zumbrunn, et al. 2022). Über die Ursachen hierfür ist wenig bekannt. Diese Fokusgruppenstudie des SNF-Projektes SIHOS hatte zum Ziel, subjektive Erfahrungen in Zusammenhang mit chronischer Krankheit und der Spitalversorgung über Statusgruppen hinweg zu vergleichen und Erklärungsansätze zu finden.
Projektbeschreibung/Methode:
Es wurden 7 Fokusgruppen mit chronisch kranken Patient*innen (u.a. Herz-Kreislauf-Erkrankung, COPD) und 6 Fokusgruppen mit Fachpersonen aus dem Sozial- und Gesundheitswesen durchgeführt. Die Datenauswertung erfolgte nach Grounded Theory.
Ergebnisse/Schlussfolgerung:
Soziale Unterschiede zeigen sich besonders deutlich im Hinblick auf einen gelingenden Austritt. Der starke Zeitdruck und starre Abläufe im Spital erschweren es, den individuellen Bedarf der Patient*innen zu erkennen (bspw. an sozialer Unterstützung, Wissen) und diesen im Hinblick auf den Austrittsprozess angemessen zu berücksichtigen. Je weniger gut Patient*innen in der Lage sind, sich zu artikulieren bzw. sich aktiv einzubringen, desto weniger wird die Austrittsplanung auf ihren Bedarf abgestimmt.
Diskussionsbeitrag/Lessons Learned:
Ansatzpunkte zur Verbesserung der gesundheitlichen Versorgung sozial benachteiligter Gruppen betreffen den Aufbau ambulanter Strukturen, die eine konstante Begleitung chronisch kranker Menschen über den Austritt hinaus gewährleisten, sowie eine funktionierende Zusammenarbeit der ambulanten und stationären Gesundheitsversorgung mit sozialen Hilfen. Angebote für Personen mit komplexen Unterstützungsbedarfen
In der Session stellen sich drei Projekte vor, denen es gelungen ist, diesbezüglich erfolgreiche Angebote für unterschiedliche Zielgruppen zu verwirklichen.
Careleaver:innen stehen in Übergangsprozessen vor individuellen Herausforderungen, aber auch Hürden der Hilfesysteme. Der Beitrag soll Impulse zur praktischen Unterstützung von Empowerment-Prozessen geben.
Ziele dieses Angebots sind die Sicherung der Versorgung von jungen Menschen von 0 bis 27 Jahren mit komplexen Versorgungsbedarfen in Krisensituationen. Sowie ihre Familien zu empowern. Wenn die Eltern sowie die Fachkräfte der Regelangebote bezüglich der Koordination der Versorgung an ihre Grenzen stoßen, kann das Case Management die Familie aufsuchend unterstützen.
In diesem Forschungsprojekt von Gesundheit Berlin-Brandenburg und der Medizinischen Hochschule Brandenburg geht es um die Identifikation von (Versorgungs-)Bedürfnissen von Menschen mit psychiatrischen Diagnosen und extrem hohem Unterstützungsbedarf im Land Brandenburg. Nach der Bedarfsanalyse finden partizipative, regionale Workshops statt, in denen Caregiver and Caretaker das vorhandene Versorgungssystem vor dem Hintergrund dieser Bedarfe reflektieren und ggf. anpassen.
Dr. Benigna Bandt | Medizinische Hochschule Brandenburg - Theodor Fontane | Germany
Andreas Böhm | Medizinische Hochschule Brandenburg - Theodor Fontane | Germany
Marie Liebig | Fachstelle MenschenKind | Germany
Das Land Berlin hat im Jahr 2018 als Unterstützung für die Familien von versorgungsintensiven Kindern ein aufsuchendes Case Management eingeführt: die Versorgungskoordination für Kinder und Jugendliche (VK KiJu). Ziel des Angebots sind die Sicherung der bedarfsgerechten gesundheitlichen und pflegerischen Versorgung und die Teilhabe von versorgungsintensiven Kindern und Jugendlichen, bei gleichzeitiger Verbesserung der subjektiven Lebensqualität der gesamten Familie. In Zeiten des Fachkräftemangels, der Corona-Pandemie und Wohnungsnot droht die Versorgung immer häufiger zusammenzubrechen. Dann können die Familien die VK KiJu kostenlos in Anspruch nehmen. Sie entwickelt mit den Familien passgenaue Lösungen für ihre Problemlagen. Die VK KiJu ist ein kooperierendes Angebot zu den bereits bestehenden regelhaften Angeboten wie den Gesundheitsversorgern, Sozialmedizinische Nachsorge, Behörden, Pflegestützpunkten, Jugendämter etc.
Die Evaluation des Projektes hat nicht nur dessen Wirksamkeit erwiesen. Die Ergebnisse zeigen, dass für alle Familien mit Kindern, die komplexe Gesundheits- und Pflegebedarfe aufweisen, die Einführung eines Case Managements sinnvoll wäre. Nicht nur um die Gesundheitsversorgung und die Teilhabe der Kinder zu sichern, sondern auch um die Familie vor Armut zu schützen.
Daniel Beck | Caiju - Innovationswerkstatt und Verein | Germany
Knapp 1,5 Millionen Kinder und Jugendliche befinden sich in Deutschland in Hilfesystemen. Jährlich werden daraus über 30.000 junge Erwachsene entlassen - sog. Careleaver:innen (BMFSFJ, 2019). Das Wahrnehmen von staatlichen Leistungen geht mit verschiedenen Marginalisierungen einher, Nutzer:innen stehen unter hohem Druck. Wie können junge Menschen in diesen Hilfesystemen bestehen und sich sogar daraus befreien?
Caiju entwickelt kompetenz- und ressourcenorientiert Formate, um junge Menschen in ihren Empowerment-Prozessen zu stärken.
Dabei sind drei Aspekte relevant: lebensweltorientierte Aktivierung, Sozialraumerweiterung durch Betätigung außerhalb des gewohnten Umfelds und regelmäßige Reflexionsmomente.
Diese Verselbstständigungs-Mechanismen dienen als Schlüssel zum Lösen aus den “Scheuklappen” der Hilfesysteme.
Das Bestehen von anspruchsvollen Forderung in Hilfesystemen und auch der Prozess des Leaving Care erfordern ein starkes Durchhaltevermögen. Dafür sind schrittweise Erfolgserlebnisse wichtig, um die eigene Selbstwirksamkeit zu stärken. Um die Weichen hin zu einer Befreiung aus den stigmatisierenden Schlaufen der Fördersysteme zu stellen, sind von Fachkräften durchgesetzte Strukturierungen bzw. Spielregeln - im Sinne von Maßnahmen zwecks Gleichbehandlung - unabdingbar.
Gemäß des KJSG sind Fachkräfte aus verschiedensten Fachdisziplinen gefragt, Stigmatisierung zu verhindern, soziale Teilhabe zu ermöglichen und Nutzer:innen in ihrem Empowerment zu unterstützen.
Doch worauf zielen eigentlich die Systeme ab? Empowerment oder Kennzahlen?Impulsvorträge: Von Armut, Impfverhalten, Präsentismus und Substanzmittelkonsum bis Teilhabe
2. Pitch: Jeder Beitrag wird in 2 min vorgestellt.
3. Präsentation der Beiträge in Breakout Sessions: In zwei Runden à 20 min erhält jede*r Teilnehmende die Möglichkeit zwei Poster kennenzulernen. In diesen 20 min werden die Poster als freies Format ausführlich vorgestellt, Fragen beantwortet und zur Diskussion eingeladen.
4. Abschlussrunde
Lena Volk | Max Rubner-Institut | Germany
Dr. Alexandra Heyer | Max Rubner-Institut | Germany
Regionale Unterschiede in den sozioökonomischen Determinanten des COVID-19-Impfverhaltens in Deutschland
Marvin Reis | Robert Koch-Institut | Germany
Die COVID-19-Impfbeteiligung weist in Deutschland erhebliche regionale Unterschiede auf. Studien legen nahe, dass insbesondere Personen mit niedrigem sozioökonomischem Status (SES) eine geringere COVID-19-Impfbeteiligung aufweisen. In diesem Beitrag wird untersucht, ob Unterschiede in der Impfbeteiligung zwischen Personen mit niedrigem und mit SES vom Grad regionaler sozioökonomischer Benachteiligung abhängen.
Die Analyse verwendet Daten der 2. Welle der seroepidemiologischen Befragungsstudie „Corona-Monitoring bundesweit“ (RKI-SOEP-Studie II), die zwischen November 2021 und Februar 2022 erhoben wurden. Diese Daten wurden auf Ebene der Raumordnungsregion mit dem German Index of Socio-Economic Deprivation (GISD) verknüpft. Auf Basis von Mehrebenenregressionen werden Unterschiede in der Impfbereitschaft nach Bildung und Einkommen bestimmt und untersucht, ob die Unterschiede vom Grad regionaler sozioökonomischer Deprivation moderiert werden.
Die Analysen zeigen, ein höherer SES ist mit höherer Impfbereitschaft assoziiert. Unterschiede in der Impfbeteiligung zwischen Personen mit niedrigem und hohem SES lassen sich lediglich in Regionen mit mittlerer sozioökonomischer Deprivation finden und nehmen mit steigender Deprivation zu.
Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass regionale sozioökonomische Deprivation mit einer geringeren Impfbeteiligung einhergeht und, dass sich diese insbesondere aus der geringeren Impfbeteiligung von Personen mit niedrigem SES speist. Die kontextspezifische Analyse sozioökonomischer Determinanten des Impfverhaltens kann wichtige Erkenntnisse für den Erfolg zukünftiger Impfkampagnen liefern.
Sabine Ruchlinski | Bundesvereinigung Kulturelle Teilhabe e.V. | Germany
Deutschlandweit vermitteln gemeinnützige Initiativen für kulturelle Teilhabe kostenlose Kulturbesuche an Bürger:innen, die aus sozioökonomischen Gründen kaum Zugang zu Kulturerlebnissen haben. Die Zusammenarbeit mit sozialen Einrichtungen und die Rückmeldungen der Zielgruppe bestätigen uns, dass die Teilnahme am kulturellen Leben einer Stadt oder Kommune wesentlich zum Wohlbefinden beiträgt und sich positiv auf die Gesundheit auswirkt.
Diese Initiativen erreichen zielgenau Personen, die von Armut betroffen sind. Im persönlichen Gespräch werden kostenlose Karten vermittelt. KulturGäste können mit Begleitung monatlich eine Veranstaltung besuchen. Soziale Einrichtungen können Karten für die Gruppe buchen. Kreative Mitmachangebote und Austauschangebote werden in den Sozialräumen angeboten.
Bislang wird die Ermöglichung von kultureller Teilhabe in Deutschland von der Gesundheitspolitik kaum wahrgenommen. Kulturelle Teilhabe verbindet den Aspekt gesellschaftlicher Teilhabe und Zugehörigkeit mit dem Aspekt der Beschäftigung mit Kunst und Kreativität. Die BVKT möchte dazu beitragen, dass soziale und gesundheitliche Ungleichheit auch durch kulturelle Teilhabe bekämpft wird.
Wie sich das Erleben von Kunst und Kultur positiv auf das seelische Wohlbefinden und die Lebensqualität auswirken, greift ein Bericht der WHO von 2019 auf. Selbstwirksamkeit, emotionale und gesundheitliche Kompetenzen, Stressregulation und die soziale Interaktion werden gestärkt. Kunstgenuss und Kreativität können zur Entlastung in schwierigen Lebenslagen beitragen, Problemlösekompetenzen anregen.
Prof. Dr. Timo-Kolja Pförtner | Humanwissenschaftliche Fakultät der Universität zu Köln | Germany
Ziel der vorliegenden Untersuchung war es, den Zusammenhang zwischen niedrigem Einkommen und Präsentismus zu untersuchen und diesen durch finanzielle, arbeitsbezogene und gesundheitsbezogene Faktoren (subjetive Gesundheit, Arbeitsplatzunsicherheit, Arbeitslosigkeitserfahrung in Jahren, Einkommenszufriedenheit) zu erklären. Die Datengrundlage bildeten 14.315 Beschäftigte im Alter von 17 bis 67 Jahren aus der 6. BIBB/BAuA-Erwerbstätigenbefragung 2012. Es wurden Mediationsanalysen mit inverser Odds-Gewichtung stratifiziert nach Geschlecht durchgeführt. Ein niedriges Einkommen war bei Männern und Frauen signifikant mit Präsentismus assoziiert. Dieser Zusammenhang wurde bei Frauen vollständig und signifikant vermittelt, wenn alle Mediatorgewichte berücksichtigt wurden, während bei Männern die Berücksichtigung einzelner Mediatorgewichte zu einer vollständigen und signifikanten Mediation führte. Die selbsteingeschätzte Gesundheit trug mit einem Anteil von 82,1 % (Männer) bzw. 78,4 % (Frauen) und die Einkommenszufriedenheit mit 88,2 % (Männer) bzw. 87,1 % (Frauen) am stärksten zu den einkommensbezogenen Unterschieden im Präsentismus bei. Die Ergebnisse deuten auf einen starken Zusammenhang zwischen niedrigem Einkommen und Präsentismus insbesondere bei Männern hin. Die selbsteingeschätzte Gesundheit und Einkommenszufriedenheit waren die wichtigsten Mediatoren dieses Zusammenhangs, was die Relevanz der betrieblichen Gesundheitsförderung und einer gesellschaftlichen Debatte über Traditionen der Erwerbsarbeit und Erwerbsarmut unterstreicht.
Partizipative Erstellung einer Toolbox zur Stärkung der Gesundheitskompetenz im Bereich Substanzmittelkonsum von und für Menschen mit geistiger Behinderung: Evaluationsergebnisse zu Bedingungsfaktoren aus dem Projekt SKoL
Menschen mit geistiger Behinderung konsumieren ähnlich häufig wie die Allgemeinbevölkerung stoffgebundene Substanzen (Alkohol, Tabak, Energy-Drinks etc.) aufgrund zunehmender Dezentralisierung, Selbstbestimmung und Normalisierung. Um einen bewussten, selbst bestimmten Umgang mit Substanzmitteln zu initiieren und langfristig die Entscheidungs- und Handlungskompetenz der Adressat*innen stärken zu können, hat das Projekt „SKoL“ (Laufzeit 2020-2023) zum Ziel, eine sog. Toolbox mit analogen und digitalen spielerisch-umsetzbaren zielgruppenadäquaten Elementen (Tools) zu entwickeln, die in einer partizipativen-inklusiven Arbeitsgruppe mit Menschen mit geistiger Behinderung und Fachkräften der Behindertenhilfe erarbeitet und pilotiert wird.
In einer ausgewählten Piloteinrichtung erfolgen wechselweise sechs Online- und fünf Vorort-Kreativwerkstätten zusammen mit einer partizipativen-inklusiven Arbeitsgruppe (Laufzeit Pilotphase: 12-15 Monate), die begleitend evaluiert werden.
Während der „Kreativ-Werkstätten“ stehen die Erprobung inhaltlicher Schwerpunkte der Tools sowie deren Formate (u. a. Quiz, Arbeitsblatt, Video), die Zusammenarbeit in substanzbezogenen Arbeitsgruppen sowie die Anwendbarkeit der Toolbox auf Einrichtungsebene mit Betreuungs- und Leitungspersonal im Fokus.
Es zeigen sich Herausforderungen in der Vorbereitung, Durchführung der Werkstätten und Einbettung in den Einrichtungsalltag: a) Anforderungen an die und Kompetenzen der Teilnehmenden im Umgang mit technischem Equipment, Vor- und Nachbereitung der Werkstätten, Motivation und Mitarbeit, Berücksichtigung besonderer Bedarfe und Rahmenbedingungen.Studentische Posterpräsentation – Public Health Forschung von Studierenden
Die Session gibt einen Einblick in die Vielfalt der Themenstellungen von Abschlussarbeiten mit Public Health-Bezug und bietet Inspiration und Ermutigung von Studierenden für die eigene Abschlussarbeit.
In diesem Jahr haben fünf Absolvierende die Möglichkeit ihre Bachelor- oder Masterarbeit vor einem größeren Publikum zu präsentieren. Die Session wird von Studierenden des Fachbereich Studierende der DGPH moderiert.
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14195 Berlin
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Tel: +49(0)30 44 31 90 73