*Wenn Sie am 21. März bei der Eröffnungsveranstaltung an der Freien Universität dabei sein möchten, melden Sie sich unbedingt bis zum 13. März an, da für diese durch den Besuch des Bundespräsidenten besondere Sicherheitsmaßnahmen gelten.
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Der Kongress Armut und Gesundheit schafft seit 1995 ein kontinuierliches Problembewusstsein für gesundheitliche Ungleichheit in Deutschland. An vier Veranstaltungstagen tauschen sich Akteur*innen aus Politik, Wissenschaft, Gesundheitswesen, Praxis und Selbsthilfe zu Themen gesundheitlicher Ungleichheit aus. Aktuelle Forschungsergebnisse werden ebenso diskutiert und vertieft wie neue Strategien, Lösungsansätze und Erfahrungen. Die vergangenen Kongresse haben bereits eine Vielzahl neuer Kooperationen auf den Weg gebracht und Entwicklungen und Diskussionen angestoßen.
Mit dem Engagement aller Akteur*innen und Teilnehmenden des Kongresses erfährt eine heterogene Gruppe von Menschen eine Lobby, die oftmals wenig Unterstützung erhält.
H1 Gesundheitsfördernde Gesamtpolitik III 09:00 - 10:30 Hintergrund: Projektbeschreibung/Methode: Schlussfolgerung: Diskussionsbeitrag/Lessons Learned:Soziale Determinanten: Ungleichheit und Krebs – Was wir wissen und was (noch) nicht
Vor dem Hintergrund der demografischen Alterung nimmt die Bedeutung von Krebserkrankungen für die Gesamtkrankheitslast weltweit zu. Soziale Ungleichheiten im Krebsgeschehen stehen international schon länger im Fokus der Forschung. Für Deutschland existieren jedoch bisher nicht ausreichend Erkenntnisse, die eine umfassende und bundesweite Bewertung der Ungleichheiten zulassen würden.
Die Session findet in Form eines Fachforums statt, bei dem zunächst Kurzvorträge zu den Themen soziale Ungleichheit und 1) Tumorgröße/-schwere bei Diagnose, 2) Überleben nach Krebsdiagnose, 3) Krebsmortalität und 4) Konsequenzen einer Krebserkrankung gegeben werden soll. Im Anschluss werden die Befunde mit den Teilnehmer:innen diskutiert.
Die Ergebnisse internationaler Studien weisen auf deutliche soziale Unterschiede zuungunsten sozioökonomisch benachteiligter Gruppen in allen vier Themen hin. Die Betrachtung sozialer Ungleichheiten im Krebsgeschehen inklusive ihrer zeitlichen Entwicklung und zugrundeliegenden Mechanismen kann helfen, Ansatzpunkte für gezielte Public Health-Interventionen und Versorgungsmaßnahmen zu identifizieren.
Das Fachforum soll dazu dienen, zunächst einen Überblick über die bisherigen Befunde zu sozialer Ungleichheit im Krebsgeschehen zu liefern und bestehende Forschungslücken zum Thema aufzuzeigen. Hierfür soll insbesondere mit den Teilnehmer:innen ein Erfahrungsaustausch und eine Diskussion stattfinden wie diese geschlossen werden könnten und welche Implikationen sich aus den bisherigen Befunden für die Forschung und Versorgungspraxis für Deutschland ergeben.
Dr. Philipp Jaehn | Medizinische Hochschule Brandenburg Theodor Fontane | Germany
Kenntnisse über die Rolle sozialer Ungleichheit bei der Sekundärprävention von Krebserkrankungen sind notwendig, um gezielte Interventionsstrategien zu entwickeln. Wir bestimmten Assoziationen sozial- und siedlungsstruktureller Faktoren mit der Tumorgröße ausgewählter Krebstypen bei Diagnose. Tumoren des malignen Melanoms wiesen in Gegenden mit hoher sozioökonomischer Deprivation, geringem Sozialkapital und ländlicher Siedlungsstruktur eine vergleichsweise fortgeschrittene Tumorgröße auf.
Lina Jansen | Deutsches Krebsforschungszentrum | Germany
Der Vortrag gibt eine Übersicht zu individuellen und regionalen sozioökonomischen Unterschieden im Krebsüberleben in Deutschland. Zusätzlich werden erste Auswertungen anhand von bevölkerungsbezogenen klinischen Krebsregisterdaten vorgestellt, in denen untersucht wird, ob und in welchem Ausmaß Überlebensnachteile in sozioökonomisch benachteiligten Regionen durch Unterschiede in klinischen Faktoren oder der Therapievergabe erklärt werden können.
Fabian Tetzlaff | Robert-Koch-Institut (RKI) | Germany
Der Beitrag stellt Ergebnisse zur regionalen sozioökonomischen Deprivation in der Krebsmortalität auf Basis der amtlichen Todesursachenstatistik für die häufigsten Krebsdiagnosen vor. Regionale soziale Ungleichheiten werden unter Verwendung des „German Index of Socioeconomic Deprivation“ aufgezeigt. Zeittrendanalyen lassen Rückschlüsse darauf zu, ob sich die regionalen sozialen Ungleichheiten in der Krebsmortalität über die Zeit ausgeweitet oder verringert haben.
Dr. Julia Roick | Martin Luther Universität Halle-Wittenberg | Germany
Im folgenden Beitrag geht es um psychosoziale Konsequenzen einer Krebserkrankung. Im Fokus stehen dabei soziale Ungleichheiten in der beruflichen Rehabilitation und in finanziellen Belastungen. Zusätzlich wird diskutiert, inwiefern sich Unterschiede in der Berufsrückkehr und in ökonomischen Möglichkeiten in weiteren Outcomes, wie der Lebensqualität oder der sozialen Teilhabe nach Krebs, widerspiegeln.
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