*Wenn Sie am 21. März bei der Eröffnungsveranstaltung an der Freien Universität dabei sein möchten, melden Sie sich unbedingt bis zum 13. März an, da für diese durch den Besuch des Bundespräsidenten besondere Sicherheitsmaßnahmen gelten.
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Der Kongress Armut und Gesundheit schafft seit 1995 ein kontinuierliches Problembewusstsein für gesundheitliche Ungleichheit in Deutschland. An vier Veranstaltungstagen tauschen sich Akteur*innen aus Politik, Wissenschaft, Gesundheitswesen, Praxis und Selbsthilfe zu Themen gesundheitlicher Ungleichheit aus. Aktuelle Forschungsergebnisse werden ebenso diskutiert und vertieft wie neue Strategien, Lösungsansätze und Erfahrungen. Die vergangenen Kongresse haben bereits eine Vielzahl neuer Kooperationen auf den Weg gebracht und Entwicklungen und Diskussionen angestoßen.
Mit dem Engagement aller Akteur*innen und Teilnehmenden des Kongresses erfährt eine heterogene Gruppe von Menschen eine Lobby, die oftmals wenig Unterstützung erhält.
H1 Gesundheitsfördernde Gesamtpolitik II 16:15 - 17:45 Eine ungewollte Schwangerschaft stellt eine besondere Herausforderung für die Schwangeren dar. International liegt ein umfangreicher Forschungsstand zu ungewollten, ausgetragenen oder abgebrochenen Schwangerschaften vor. Mit dem Projekt ELSA (Erfahrungen und Lebenslagen ungewollt Schwangere Angebote der Beratung und Versorgung) werden erstmals in Deutschland umfassende wissenschaftliche Erkenntnisse zu maßgeblichen Einflussfaktoren auf das Erleben und die Verarbeitung einer ungewollten Schwangerschaft herausgearbeitet und mit Analysen zur psychosozialen und medizinischen Versorgungssituation verknüpft, umso Ansatzpunkte für Verbesserungen der Beratung und Versorgung zu erarbeitet. Empirische Daten werden mit einem Mixed-Method-Ansatz an 6 verschiedenen Standorten erhoben. Forschungstraditionen zum Schwangerschaftsabbruch in Deutschland und ihre Implikationen für die Studie "Erfahrungen und Lebenslagen ungewollt Schwangerer. Angebote der Beratung und Versorgung – ELSA“ Prof. Dr. Daphne Hahn | Hochschule Fulda Forschungen zum Schwangerschaftsabbruch haben sich verändert. Der Vortrag ordnet diese Ansätze historisch ein, erläutert aktuelle Forschungsansätze und begründet, wieso Schwangerschaftsabbruch sowohl biografisch als auch gesellschaftlich kontextualisiert werden muss. Der historische Überblick zeigt, wie bedeutsam die Reflexion der Forschungstraditionen zum Schwangerschaftsabbruch ist, um auf dieser Grundlage das Thema in seinen vielschichtigen Facetten wissenschaftlich adäquat zu erforschen. Schwangerschaftsabbruch und Stigmatisierungserfahrungen: Konzept und Methoden in der ELSA-Studie Dr. Anke Wyrobisch-Krüger | Hochschule Fulda Eng verbunden mit dem Schwangerschaftsabbruch ist der Begriff Stigmatisierung. Diejenigen, die sich für einen Abbruch entscheiden sind betroffen, aber auch die Anbietenden können Stigmatisierung erfahren. Neben Ablehnung und Protesten stellt bereits die Verortung im Strafgesetzbuch eine Stigmatisierung dar. Die Erwartung verurteilt zu werden, kann zu einer Behinderung in der Wahrnehmung von gesundheitlichen Leistungen führen, sowie zu einer Verinnerlichung von antizipierten Schuldgefühlen. Ungewollte Schwangerschaft: Forschungsstand zu den Zusammenhängen mit körperlicher und psychischer Gesundheit und Umsetzung in der ELSA-Studie Lita Herzig | Hochschule Fulda Die Entscheidung, ungewollte Schwangerschaften abzubrechen, steht im Zusammenhang mit der allgemeinen Gesundheit zu diesem Zeitpunkt. Es wurde eine Literaturrecherche in internationalen Datenbanken zur Gesundheits- bzw. Risikolage während einer ungewollten Schwangerschaft durchgeführt. Diese zeigte u.a. aus der Turnaway-Studie, dass gesundheitliche Probleme vermehrt nach ausgetragenen ungewollten Schwangerschaften auftreten. Dargestellt werden Forschungsstand sowie die Themen für die Befragung. Belastungen, Ressourcen und Versorgungsbedarfe von ungewollt Schwangeren mit Gewalterfahrungen in intimen Paarbeziehungen Alina Jung | Hochschule Nordhausen Aaron Korn | Hochschule Nordhausen | Germany ELSA-VG erforscht mit Mixed-Methods die Kontexte, Mechanismen und Folgen in Hinblick auf Ressourcen und Belastungen bei ungewollt schwangeren Frauen mit Partnergewalterfahrungen (PG) und will deren Unterstützungs- und Versorgungsbedarfe beschreiben. Es werden die Ergebnisse eines Realist Reviews anhand der „Context-Mechanism-Outcome”-Schemas vorgestellt, die die Lebenserfahrungen, Ressourcen und Stressfaktoren der Zielgruppe kontextualisiert. PG erweist sich als großer Einflussfaktor. Ressourcen, Belastungen und Versorgungsbedarfe von ungewollt schwangeren geflüchteten und „illegalisierten“ Frauen Jenny Markert | MLU Halle-Wittenberg Alina Jung | Hochschule Nordhausen | Germany Aaron Korn | Hochschule Nordhausen | Germany Welche spezifischen Risikofaktoren ergeben sich für ungewollt Schwangere im Migrations-Fluchtkontext? Welche Faktoren bestimmen ihre Lebenslage? Ein Realist Review zeigt postmigratorische Stressoren, erhöhtes Risiko für ungewollte Schwangerschaften, reproduktive Normen, asylrechtliche Besonderheiten als Einfluss sowie Diskontinuitäten in ihrer Versorgung. Niedrigschwellige Angeboten sollten bereitgehalten werden. Armut und ungewollte Schwangerschaft Laura Olejniczak | Sozialwissenschaftliches Forschungsinstitut zu Geschlechterfragen Im FIVE e.V. Freiburg (SoFFI F.) Welche Zusammenhänge sind bei der bevölkerungsrepräsentativen Querschnittbefragung zwischen einer ungewollten Schwangerschaft und einer prekären wirtschaftlichen Situation zu beobachten.Erfahrungen und Lebenslagen ungewollt Schwangerer: ausgewählte Aspekte und erste Erkenntnisse aus der ELSA-Studie
Das Fachforum bietet einen Einblick in die aktuelle wissenschaftliche Debatte und erste Ergebnisse der Repräsentativbefragung sowie zweier Zielgruppen (VG), die sich aufgrund ihrer spezifischen Situation in einer besonderen Vulnerabilität befinden (1. Schwangere mit Gewalterfahrung in ihrer Paarbeziehung, 2. migrierte, geflüchtete, illegalisierte Frauen) werden vorgestellt. Im Anschluss werden die Ergebnisse diskutiert.
Kristina Winter | Hochschule Nordhausen
Tilmann Knittel | Sozialwissenschaftliches Forschungsinstitut zu Geschlechterfragen Im FIVE e.V. Freiburg (SoFFI F.)
Es zeigen sich deutliche Zusammenhänge zwischen der Häufigkeit ungewollter Schwangerschaften und der wirtschaftlichen Situation. Bei ungewollten Schwangerschaften kumulieren problematische biografische Situationen.
Wirksame Unterstützung muss diese prekären Situationen berücksichtigen.
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