*Wenn Sie am 21. März bei der Eröffnungsveranstaltung an der Freien Universität dabei sein möchten, melden Sie sich unbedingt bis zum 13. März an, da für diese durch den Besuch des Bundespräsidenten besondere Sicherheitsmaßnahmen gelten.
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Der Kongress Armut und Gesundheit schafft seit 1995 ein kontinuierliches Problembewusstsein für gesundheitliche Ungleichheit in Deutschland. An vier Veranstaltungstagen tauschen sich Akteur*innen aus Politik, Wissenschaft, Gesundheitswesen, Praxis und Selbsthilfe zu Themen gesundheitlicher Ungleichheit aus. Aktuelle Forschungsergebnisse werden ebenso diskutiert und vertieft wie neue Strategien, Lösungsansätze und Erfahrungen. Die vergangenen Kongresse haben bereits eine Vielzahl neuer Kooperationen auf den Weg gebracht und Entwicklungen und Diskussionen angestoßen.
Mit dem Engagement aller Akteur*innen und Teilnehmenden des Kongresses erfährt eine heterogene Gruppe von Menschen eine Lobby, die oftmals wenig Unterstützung erhält.
H1 Gesundheitsfördernde Gesamtpolitik I 16:15 - 17:45 Die Gesundheitsberichterstattung (GBE) als elementarer Bestandteil von Public Health bietet eine Beschreibung der gesundheitlichen Lage der Bevölkerung, analysiert Problemlagen und weist auf Handlungsbedarfe hin. Neue Herausforderungen für die Gesundheitsberichterstattung des Bundes sind nicht nur die Corona-Pandemie und das Thema Klimawandel und Gesundheit, sondern auch Aspekte wie Veränderungen in den Kommunikations- und Informationsbedürfnissen in der Öffentlichkeit. Dr. Martin Mlinaric | Robert Koch Institut (RKI) | Germany Der fortschreitende Klimawandel wirkt sich direkt und indirekt auf die Gesundheit aus und stellt damit Public Health und den öffentlichen Gesundheitsdienst (ÖGD) gegenwärtig sowie zukünftig vor bevölkerungsmedizinische Herausforderungen. Um der Bedeutung des Themas zu entsprechen, wurde am Robert Koch-Institut (RKI) eine Geschäftsstelle für Klimawandel und Gesundheit eingerichtet, die die interdisziplinäre Arbeit abteilungs- und themenübergreifend koordiniert. Zu den aktuellen Aufgaben der Gesundheitsberichterstattung (GBE) am RKI in diesem Themenbereich gehört unter anderem die Aktualisierung des Sachstandberichts zu Klimawandel und Gesundheit (2010), der Ende 2023 im Journal of Health Monitoring erscheinen wird. Er wird vom RKI in Kooperation mit ca. 30 nationalen Institutionen umgesetzt und umfasst aktuelle Erkenntnisse zu nicht-übertragbaren Krankheiten, Infektionskrankheiten, psychischer Gesundheit und sozialen Determinanten mit räumlichem Fokus auf Deutschland. Um gesundheitsgerechten Klimaschutz und Klimaanpassung vor Ort im kommunalen Setting zu gewährleisten, ist der Wissenstransfer dieser evidenzbasierten Ergebnisse von wesentlicher Bedeutung. Dr. Anke-Christine Saß | Robert Koch-Institut (RKI) | Germany Mehr als 35 Millionen erwachsene Frauen leben in Deutschland. Ende 2020 erschien der Frauengesundheitsbericht der GBE des Bundes mit Daten zu gesundheitlicher Lage, Gesundheitsverhalten und Gesundheitsversorgung von Frauen in Deutschland. Eine im Januar 2023 veröffentlichte Broschüre fasst die wichtigsten Ergebnisse des Berichts zusammen und bereitet sie neu auf. Bei einigen Themen wurden Daten aktualisiert; das Thema Frauen in der Corona-Pandemie erhielt mehr Raum. Bericht und Broschüre nutzen eine breite Datengrundlage und zeigen Unterschiede und Gemeinsamkeiten in der Gesundheit von Frauen und Männern („differences between“) sowie innerhalb der Gruppe der Frauen („differences within“) auf. Der Bericht besteht aus einem Überblicksteil und Fokuskapiteln zur Gesundheit im Lebensverlauf, zu bestimmten Gruppen von Frauen, z. B. Frauen mit Behinderungen, und speziellen Gesundheitsthemen, z. B. sexueller und reproduktiver Gesundheit. Das Konzept der Broschüre sieht Doppelseiten als „zentrale Einheit“ vor, mit Texten, Fotos und Illustrationen jeweils zu einem Gesundheitsthema. Michael Porst | Robert Koch-Institut | Germany Seit 2018 arbeitet die GBE des Bundes am RKI an der Pilotierung einer Krankheitslaststudie für Deutschland. Konsortialpartner des Projekts BURDEN 2020 waren das Umweltbundesamt und das Wissenschaftliche Institut der AOK. Es wurden drei Indikatoren der Krankheitslast (Burden of Disease) berechnet. Während die Years of life lost due to death (YLL, Mortalität) für alle Krankheitslastursachen berechnet wurden, erfolgte die Schätzung der Years lived with disability (YLD, Morbidität) und damit auch der Kennzahl, die die Summe aus beiden abbildet Disability adjusted life years (DALY, Krankheitslast insgesamt) auf Basis einer Auswahl von 18 wichtigen Erkrankungen und Verletzungen. Ein besonderer Nutzen für die Gesundheitsberichterstattung und den ÖGD besteht darin, dass fast alle Ergebnisse bis auf Ebene der Raumordnungsregionen differenziert dargestellt werden. Die GBE bekommt dadurch kleinräumige Kennzahlen für eine verdichtete Darstellung von Informationen zum Krankheits- und Sterbegeschehen. Dr. Lukas Reitzle | Robert Koch-Institut (RKI) | Germany Die Gesundheitsberichterstattung am Robert Koch-Institut informiert zu einem breiten Themenspektrum rund um die Gesundheit der Bevölkerung in Deutschland mit dem Ziel, Informationen als Grundlage für gesundheitspolitische Entscheidungen zu Förderung und Schutz der Gesundheit bereitzustellen. Neben einer kontinuierlichen Datengrundlage und einer verlässlichen Datenanalyseinfrastruktur kommt der Bereitstellung der relevanten Informationen für die entsprechende Adressatengruppe (Dissemination) eine entscheidende Bedeutung zu. So soll ein Health Information System (HIS) für nicht-übertragbare Erkrankungen und ihre Determinanten entstehen, welches die bisherigen Disseminationsformate unter einem Dach vereint, harmonisiert und neue digitale Möglichkeiten für die Kommunikation von Gesundheitsinformationen nutzt. Als Adressat:innen stehen neben gesundheitspolitischen Entscheidungsträger:innen, das Gesundheitswesen und die Public-Health-Praxis sowie die Wissenschaft und Forschung im Mittelpunkt. Thematisch orientiert sich die Berichterstattung an einem von inhaltlichen Expert:innen entwickelten Indikatorenset, welches den Gesundheitszustand, soziale und individuelle Determinanten, die Gesundheitsförderung und -versorgung sowie Rahmenbedingungen in den Blick nimmt. Das Zentrum der Berichterstattung wird eine neu entwickelte Webplattform bilden, welche einen thematischen Zugang zu den Informationen ermöglicht und neben der Visualisierung der Ergebnisse der einzelnen Indikatoren weiterführende Angebote (beispielweise umfassende Gesundheitsberichte oder tiefergehende Analysen in Artikeln des Journal of Health Monitoring) bündelt. Langfristig sollen das Health Information System und die Webplattform kontinuierlich aktualisiert und im Dialog mit den Adressat:innengruppen weiterentwickelt werden, sodass aktuelle und relevante Informationen zu nicht-übertragbaren Erkrankungen und deren Determinanten verlässlich zur Verfügung stehen.Daten für Taten – Gesundheitsberichterstattung im Wandel
Das Fachforum zeigt aktuelle Themen und Entwicklungen des Gesundheitsmonitorings am Robert Koch-Institut (RKI) und der Gesundheitsberichterstattung des Bundes auf. Der Schwerpunkt liegt zum einen auf den Aktivitäten im Themenbereich Umwelt, Klima und Gesundheit – hier ist u. a. ein neuer Sachstandsbericht in Arbeit. Zum anderen wird das Thema Frauengesundheit noch einmal beleuchtet, und zwar im Kontext der Kurzbroschüre, die in Ergänzung zum GBE-Frauengesundheitsbericht (2020) entwickelt wurde und die zusätzlich Ergebnisse zur Frauengesundheit in der Corona-Pandemie enthält. Als weiteres Thema wird der aktuelle Stand der Krankheitslastrechnung Burden of Disease dargestellt, einschließlich Dissemination und Visualisierungsmöglichkeiten. Abgerundet wird der Workshop durch die Vorstellung zur Entwicklung und Implementierung eines Health Information System (HIS) zu nicht-übertragbaren Erkrankungen und ihren Determinanten, in dem aktuelle Informationen, Berichte und weiterführende Angebote der GBE kontinuierlich adressatengerecht zur Verfügung stehen werden.
Leitfragen des Vortrags lauten: Welche Auswirkungen werden durch den Klimawandel in Bezug auf die Gesundheit erwartet? Wie kann die GBE am besten für Politik und Praxis (unter anderem im ÖGD) in Bezug auf Klimaschutz und -anpassung übersetzt und umgesetzt werden, und welche Kommunikationstools, wie etwa des Sachstandsberichts, können dafür nützlich sein?
Insgesamt sind die Gesundheit und die Versorgung für Frauen in Deutschland auf einem hohen Niveau. Die Chancen auf ein gesundes Leben sind jedoch ungleich verteilt; Geschlecht, Alter, Bildung, Berufstätigkeit, Einkommen, Familienform, Migrationshintergrund und viele weitere Aspekte spielen eine Rolle. Bericht und Broschüre liefern aktuelle Daten und Informationen für Politik, Wissenschaft und Praxis und geben Impulse für eine geschlechtergerechte Gesundheitsförderung, Prävention und Versorgung.
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